Rückstoß. Timo Körner
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Nun musste ich noch Bahlmanns Aston Martin loswerden.
Am folgenden Wochenende begab ich mich wieder auf den Automobilbasar, auf dem ich schon Häuptlings Benz verkauft hatte und suchte wieder den gleichen Käufer, der mir auch den Benz abkaufte. Dieser hatte mir angenehm wenig Fragen gestellt und erschien mir als ein zuverlässiger Auto-Ins-Ausland-Bringer.
Es dauerte gar nicht lange, ihn zu finden, denn es war ein großer stabil gebauter Typ, Mitte vierzig, mit kurz geschorenem Würfelkopf und er bewegte sich in denselben Bereichen des Basars, wie letztes Mal.
Ich stellte den Aston Martin etwas abseits ab, um nicht die volle Aufmerksamkeit aller Handelnden auf mich zu ziehen. So ein Wagen war selbst auf einem Automarkt nicht alltäglich.
Noch bevor mich erste potenzielle Käufer umringen konnten, verließ ich den Ort um den Händler vom letzten Mal aufzusuchen. Er erkannte mich sofort und begrüßte mich mit einem halbseitigen Grinsen und einem Augenzwinkern, was mir etwas Zeit an Erklärungen ersparte, da ich auch dieses Mal keine Fragen gestellt bekommen wollte.
„Was hast Du dieses Mal für mich?“, gab er mit leichtem Akzent von sich, während er mir die Hand gab. Ich gab ihm, ohne etwas zu sagen, ein Handzeichen, dass er mir folgen solle und führte ihn zu Bahlmanns Wagen.
„Junge, das ist ja mal ein Wagen. Wo hast du den denn her?“
Ich führte meinen Zeigefinger zu meinem Mund, um ihm zu suggerieren, dass er mir keine Fragen stellen sollte.
„Schon klar...“, sagte er.
“...aber wenn der wütende Besitzer irgendwann mit irgendwelchen Gorillas hier auftauchen sollte, dann haben wir beide ein großes Problem miteinander, mein Junge.“
„Der Besitzer wird garantiert niemals hier auftauchen.“, versicherte ich ihm.
„Kommen wir zum Geschäft“, wich er vom Thema ab.
„ich gebe Dir zwanzigtausend.“
„Du weißt genau, wie viel so ein Auto wert ist. Ich habe nicht viel Zeit, um lange zu verhandeln.“, antwortete ich unbeeindruckt.
„Okay, ich kann Dir siebenunddreißig tausend Bar auf die Hand geben. Mehr habe ich nicht und mehr kann ich auf die Schnelle auch nicht besorgen.“, sagte er mit ehrlicher Mine.
Ich nickte und reichte ihm die Hand.
„Keine Fragen, keine Nachforschungen.“, vergewisserte ich mich bei ihm.
„Keine Sorge!
Ich bin übrigens Vlad.“, bestätigte er, bevor er meine Hand wieder losließ.
„Handelst du nur mit Autos, oder bist du auch flexibler?“, fragte ich Vlad.
„Wie meinst du das?“, fragte Vlad mit interessiertem Unterton in seiner Stimme.
„Kannst du auch LKW gebrauchen, mit oder ohne Ladung und genauso ohne Fragen?“, fragte ich ihn.
„Ich bin sicher, dass ich wir ins Geschäft kommen können. Warte, ich gebe dir meine Nummer.
Die bekommt nicht jeder, aber ich sage dir gleich, wenn du mir die Polizei oder irgendeine Mafia auf die Pelle hetzt, bist du Geschichte.“, machte er mir klar, während er seine Mobilnummer auf einen Zettel schrieb.
„Keine Sorge, ich bin auch für einen unauffälligen und reibungslosen Ablauf der Dinge.“, bestätigte ich ihm.
Er überreichte mir den Zettel mit seiner Nummer und das Geld. Ich überreichte ihm den Schlüssel für den Aston Martin, dann gaben wir und erneut die Hand und blickten uns dieses Mal länger und tiefer in die Augen. Ich erkannte eine Spur von Misstrauen in seinem Blick, woraufhin ich mir in meinem noch etwas weniger Emotion anmerken ließ als ohne hin die gesamte Verhandlungszeit. Lediglich meinen rechten Mundwinkel zog ich aus Höflichkeit etwas nach oben. Als sich unsere Hände wieder verließen, Notierte ich seine Nummer auf meinem Unterarm und zündete den Zettel an.
Vlad sollte mir vertrauen.
Anschließend kehrte ich ihm den Rücken zu und verließ den Basar, ohne mich noch einmal umzudrehen.
So, den Aston Martin war ich los und hatte wieder etwas Geld fürs Sparschweinchen.
Bahlmann hatte ich zwar noch in meinem Kühlhaus liegen, aber ich fühlte mich bereit für etwas Neues.
Bereit für Rainer und Valentin.
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