Personen - Schutz. Jürgen H. Ruhr

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Ich ließ den Mann stehen und wandte mich wieder Chrissi und Mijnheer Wenderlen zu: „Ich glaube, es wird einfacher, wenn wir in die Tiefgarage zu unserem Auto gehen.“

      „Gute Idee“, kam es über Headset, „ich erwarte euch am Fuß der Treppe.“ Sam verfolgte unsere Gespräche aufmerksam über die Funkverbindung.

      „Verdammt.“ Der Koffer, mittlerweile lag er auf der Motorhaube unseres Wagens, ließ sich nicht öffnen. Schweren Herzens hatte Wenderlen sich von den Handschellen mit denen der Koffer an seinem Handgelenk hing, getrennt. Immer nervöser fummelte er an den Zahlenschlössern herum.

      „Das ist die Kombination. Ich schwöre.“ Mit steigender Aufregung fiel der Mann immer mehr in seinen holländischen Akzent zurück. Er hörte sich jetzt eindeutig schlimmer an als dieser Rudi Carrell.

      „Dat is ook meine Koffer!“

      Sam näherte sich jetzt mit einem großen Schraubendreher. Wir hatten den Händler und Sam zuvor miteinander bekannt gemacht und Wenderlen versichert, dass Sam zu uns gehörte. Jetzt setzte Sam kurzerhand den Schraubendreher an und hebelte den Koffer auf.

      „Die schöne Koffer“, seufzte Wenderlen kurz auf, nur um daraufhin in einen Weinkrampf auszubrechen. Er lag vollkommen leer vor uns und eine Weile starrten wir entgeistert darauf. Sam war der erste, der sich wieder fasste. „Wir müssen die Polizei verständigen. Wie konnte es dazu kommen, dass die Diamanten fort sind?“

      Sam stellte die Frage rein rhetorisch und erwartete auch keine Antwort. „Ihr geht zur Rezeption und lasst die Polizei verständigen. Ich informiere derweil Bernd!“

      Wenderlen liefen immer noch die Tränen die Wangen herunter, als wir dem Portier gegenüberstanden.

      „Bitte verständigen sie die Polizei, wir sind bestohlen worden“, wies ich den Hotelangestellten an. Der rührte sich jedoch nicht.

      „Die Polizei ist schon unterwegs“, meinte er nur lakonisch und wandte sich seinem Computerbildschirm zu.

      Doch Christine hatte keine Lust auf diese Spielchen. Schon vorhin, als er uns nicht weiterhelfen wollte, konnte meine Kollegin sich nur mit Mühe zurückhalten. Jetzt schnellte ihr Arm vor und sie bekam den Mann am Kragen zu packen. Schon lag der Portier quer über dem Tresen. Chrissi näherte ihr Gesicht dem seinigen.

      „Jetzt pass mal auf, Bürschchen! Wenn du dich nicht gleich ein wenig kooperativer zeigst, sehe ich mich gezwungen, dir einen Finger zu brechen. Haben wir uns verstanden?“

      Der Portier nickte ängstlich. „W-Was kann ich denn für sie tun?“

      Christine ließ den Mann los. „Schon besser. Warum ist die Polizei hierhin unterwegs?“ - „Wegen dem Brand.“ - „Des Brandes!“

      Der Mann schaute mich verwirrt an. „Des Brandes?“ - „Ja“, erklärte ich geduldig „es heißt ‚des Brandes‘.“

      Jetzt mischte Chrissi sich wieder ein: „Lass gut sein, Jonathan. Das ist doch jetzt egal. Was ist jetzt mit dem Brand?“

      „Das war Brandstiftung. Jemand hatte eine Kerze im Mülleimer angezündet und als die heruntergebrannt war, entzündeten sich irgendwelche Stofffetzen.“

      Chrissi nickte. „Okay, trotzdem verbinden sie mich jetzt sofort mit der Polizei!“

      „Sie schicken einen Kriminalbeamten, der die Sache aufnimmt. Wir sollen so lange hier warten.“ Christine zeigte auf eine Sitzgruppe. „Setzen wir uns dort hin.“ Dann wandte sie sich ab und sprach mit Sam über ihr Headset.

      „Sam, kannst du mich hören?“ - „Ja.“ - „Wir warten jetzt hier auf einen Polizisten, der den Diebstahl aufnehmen soll. Wie gehen wir danach vor?“

      Sam überlegte einen Moment. „Fragt Wenderlen, was er noch plant und bietet ihm an, dass ihr ihn nach Amsterdam zurück kutschiert. Soviel sind wir dem Mann schuldig ...“

      Chrissi nickte und wandte sich an den Händler. Der beruhigte sich allmählich und hörte zum Glück auf zu heulen. „Mijnheer Wenderlen, sollen wir sie nach der Vernehmung durch die Polizei nach Amsterdam zurückfahren? Ich befürchte, dass wir hier nicht mehr viel ausrichten können.“

      Aaron Wenderlen schüttelte entschieden den Kopf. Nachdem er jetzt etwas ruhiger war, klang sein Deutsch auch wieder ganz passabel. „Nein, danke. Ich buche mir hier ein Zimmer. Vielleicht ergibt sich ja noch etwas mit der Polizei. Dann fahre ich mit dem Zug zurück.“

      Wir nickten. Chrissi übernahm es, Sam wieder zu informieren. Dank meinem Headset konnte ich das Gespräch mit anhören.

      „Gut, dann beendet Ihr die Sache hier nach dem Gespräch mit der Polizei und kommt ins Sportstudio. Bernd möchte, dass wir ihm genauestens Bericht erstatten. Ich verschwinde jetzt auch. Wir sehen uns dann später.“ Ein Knacken im Headset zeigte an, dass Sam die Verbindung abgebrochen hatte. Wir nahmen unsere Geräte ebenfalls aus den Ohren. Ich unterhielt mich leise mit Christine.

      Wenderlen saß zusammengesunken da und starrte vor sich hin. Nur von Zeit zu Zeit ließ er ein ‚Wo bleibt nur verdammtes Polizei?‘ vernehmen.

      „Ich kann mir nur vorstellen, dass dieser Ibn sal Abdar die Koffer vertauscht hat“, meinte ich.

      „Und wann?“ - „Als diese Frau in den Raum kam. Du erinnerst dich? Die Nackte. Wir waren alle abgelenkt. Ideal um die Koffer zu vertauschen!“

      Chrissi schüttelte den Kopf. „IHR wart abgelenkt. Ich nicht. Ich habe den Koffer nicht aus den Augen gelassen.“

      „Du willst damit sagen, der Koffer wurde nicht ausgetauscht?“ - „Richtig. Zumindest nicht in diesem Moment.“

      „Aber sonst gab es keine Gelegenheit. Ich hatte Ibn sal Abdar immer im Blick. Das Ganze ist sehr, sehr merkwürdig.“ Dann fiel mir noch etwas ein: „Aber die Koffer müssen vertauscht worden sein. Erinnere dich einmal an die Sache in der Tiefgarage. Wenderlen konnte seinen Koffer nicht mehr öffnen, da die Kombinationen der Zahlenschlösser nicht stimmten.“

      Unsere Diskussion wurde durch das Eintreffen des Polizisten unterbrochen. Chrissi zuckte nur mit den Schultern.

      „Kriminalkommissar Artur Asens, Kripo Köln“, stellte sich der Polizist vor, „wer von ihnen ist der Diamantenhändler?“

      Wenderlen erhob sich und reichte dem Mann die Hand. „Aaron Wenderlen. Ich komme aus Amsterdam, um hier zu verkaufen Diamanten. Die beiden“, er zeigte auf uns „sind meine Bodyguard.“

      Kriminalkommissar Asens nickte uns leicht zu. „Ihnen wurden die Diamanten gestohlen?“

      „Deswegen sind sie hier“, konnte ich mich zu bemerken nicht zurückhalten.

      „Ich werde sie gleich schon noch befragen.“ Der Polizist zückte einen Block und einen Stift. „Also, wie heißen sie?“ - „Aaron Wenderlen, aber das habe ich doch schon gesagt.“

      Asens sah mich an. „Und sie?“ - „Jonathan Lärpers.“ Eifrig notierte er unsere Namen. „Christine Weru.“

      „Dann schildern sie mir doch bitte einmal den Hergang, Herr Wenderlen.“

      Wenderlen blickte traurig auf seinen Aktenkoffer. „Hier waren sie

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