Mitgefühl kann tödlich sein. Henning Marx

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Mitgefühl kann tödlich sein - Henning Marx

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erwiderte der Angesprochene lachend, weil er sich in der Gruppe sicherfühlte. »Geh zu Mutti.«

      Thomas machte sich vorsichtshalber auf, um das Ganze aus der Nähe zu betrachten, bat die Anderen aber, sich nicht auch noch einzumischen. Ausnahmsweise gehorchte sogar Lene, die vermutlich zu dem Schluss gekommen war, schnell genug eingreifen zu können, falls die Situation eskalieren sollte.

      »Ausweis, habe ich gesagt.« Horst konnte durchaus mit Autorität auftreten.

      Wie das wohl ohne diese Fußballerfrisur wäre, stellte Thomas seine Betrachtungen zu dessen seit Jahren nahezu unveränderten Erscheinung an.

      »Hältst dich wohl für´n Bullen?«, zeigte Horsts Gegenüber immer noch keine Bereitschaft zur Kooperation.

      Der wütende Kommissar hielt ihm daraufhin seinen Dienstausweis unter die Nase, den er immer bei sich trug. »Erfasst, Schlaumeier.«

      Der Raketenschütze wurde blass. Thomas konnte dessen Gesicht ansehen, dass der die Möglichkeiten taxierte, einfach abzuhauen. Nach einigem Zögern kam es schon kleinlauter: »Hab ich nicht dabei.«

      Noch nie hatte Thomas ein so zorniges Gesicht bei Horst gesehen. Der wirkte in diesem Augenblick sogar auf ihn sehr bedrohlich.

      »Dann rufe ich jetzt eine Streife und es geht ab auf die Wache«, zischte Horst mit drohendem Unterton, während er sein Smartphone zückte.

      »Ist doch nichts passiert«, versuchte ein Anderer aus der Gruppe, den Kommissar zu beruhigen. »Machen wir auch nicht wieder, ey, ehrlich.«

      Horst nickte sarkastisch. »Genau. Und beim nächsten Mal wird geflennt, das haben wir nicht gewollt und es tut uns ja so leid. Ausweis oder Anruf!«

      »Mach doch nicht so ´n Stress, Mann. Das Jahr hat erst vor ein paar Minuten angefangen«, kam ein letzter schwacher Versuch von der Gegenseite. Als aber selbst Thomas keine Anstalten machte, seinen Kollegen aufzuhalten, wurde schließlich doch lieber der Ausweis gezückt.

      »Und was passiert jetzt?«, fragte der Inhaber kleinlaut.

      »Anzeige wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung«, klärte Horst ihn auf, während er sich die Personalien in seinem überaus vielseitigen Telefon speicherte.

      »Das gibt´s doch nicht«, konnte es der Jugendliche kaum fassen. »Ich wollte überhaupt niemanden treffen.«

      »Du hast die Rakete in Richtung einer Menschenmenge abgefeuert. ›Dolus eventualis‹ genügt hier für einen Vorsatz, Freundchen.« Er gab ihm den Ausweis zurück.

      »Dolus ... was? Das stimmt doch gar nicht«, protestierte der Beschuldigte verzweifelt.

      »Erzähl das dem Richter«, beschied ihm Horst knapp und ließ den Lamentierenden mit seinen nicht weniger betroffen dreinschauenden Kumpanen kommentarlos stehen, um mit Thomas wieder zu den Anderen zurückzugehen.

      »Was war denn das?«, wollte Lene von Horst aus einer Mischung von Überraschung und Anerkennung wissen.

      »Ich habe es satt«, hatte sich Horst immer noch nicht beruhigt, »dass heutzutage immer mehr Typen Mist bauen und hinterher flennen, sie hätten das nie gewollt, sobald sie die Konsequenzen zu tragen haben. Dann muss man halt vorher überlegen, was man macht. Stellt euch vor, die Rakete hätte jemanden getroffen, am besten wenn sie gerade explodiert. Geht´s noch?«

      »Ist ja zum Glück nichts passiert«, versuchte Heike Horst zu erden.

      »Du bist aber auch wie eine Rakete abgegangen«, flachste Kai, um die Stimmung wieder aufzuheitern.

      Alle lachten, nur einer erwiderte: »Sehr witzig.« Das Gelächter nahm zu.

      »Versteht ihr das nicht?«, machte er seinem Unmut weiterhin Luft. »Ich möchte einfach, dass die Menschen nicht so unachtsam und rücksichtslos miteinander umgehen.«

      »Das hast du schön gesagt«, bestätigte ihm Susanne. Auch Heiko und Ariane nickten zustimmend.

      »Es wäre schon etwas gewonnen, wenn das heute das Schlimmste gewesen wäre, das sich Menschen antun«, murmelte Lene vor sich hin.

      Um sie herum war es dunkel. Nur ein schwacher Lichtschein drang von draußen durch das Fenster. Sie fror. Die Angst beim Erwachen war einer Erleichterung gewichen, als sie registriert hatte, dass er nicht mehr da war. Ihre Blase drückte, soweit sie das überhaupt spürte, weil ihr gesamter Unterleib höllisch schmerzte. Vorsichtig versuchte sie einen Arm anzuziehen – das ging, auch der andere Arm und die Beine waren frei. Als sie sich zwang, sich aufzusetzen, schoss ein stechender Schmerz vom Anus in die Bauchhöhle, der sie aufstöhnen ließ und ihr den Atem nahm. Sofort ließ sie sich wieder auf die Seite sinken. Die Tränen rannen über ihr Gesicht, während sie versuchte, die unendlich scheinende Leere aus ihrem Inneren zu vertreiben. Immerhin – sie lebte. Aber was war dieses Leben wert? Zu schwach, um sich gegen die Schmerzen zu erheben, zog sie die Decke über sich und machte einfach ins Bett. Wie tief war sie nur gesunken?

      Susanne und Heiko lagen gegen fünf Uhr endlich im Bett, nachdem auch die Jüngeren gegangen waren. Lene und Thomas hatten sich bereits früher mit Verweis auf ihr fortgeschritteneres Alter verabschiedet. Zum Glück war Neujahr ein Feiertag, der dieses Mal leider auf einen Sonntag fiel.

      »Was denkst du?« wollte Susanne von Heiko wissen, der verdächtig still war.

      Er drückte sie fest an sich. »Ich wünsche mir gerade nur, dass es allen Menschen so gut geht wie uns.«

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