Tora!Tora!Tora!. Norton Flux

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angebracht, was sie bis dahin aber auch nicht gewusst hatten. Der Züchter konnte aber erst am Abend des nächsten Tages und dummerweise hatten die Mädchen im Internet gegoogelt, was in solchen Fällen passiert: Anscheinend drehten viele Züchter den mit der Verletzung nutzlosen Tauben direkt den Hals um und die Mädchen - und Sybille - hatten furchtbare Angst gehabt, dass die Hinrichtung noch auf ihrem Grundstück (oder auf dem Bürgersteig? Im Auto?) erfolgen würde. Aber alles war gut ausgegangen, der Züchter hatte die Taube abgeholt und wollte sehen, ob sie sich wieder berappelte. Er hatte Ihnen eine Flasche Wein dagelassen und wirkte sehr freundlich.

      Dann waren auch Martin und Petra mit Susanne im Schlepptau da und sie fingen an.

      Als sie fertig waren, gingen die Kinder an die Tischtennisplatte hinter dem Haus, die Frauen blieben sitzen und rauchten leichte Zigaretten. Martin, Frank und Guido setzten sich an einen kleinen Tisch, der etwas abseits des Hauses direkt am Ufer des Baches stand. Mit drei eiskalten Warsteinern stießen sie an. Guido schlug seinen Notizblock auf und drückte seinen Kugelschreiber.

      "Wer fängt an?"

      "Ich wüsste gern, was ein neuer Schalter mit Kettenprozessor kosten darf", sagte Martin.

      "Nicht mehr als dreißig."

      "Mehr nicht?"

      "Ne, lass mal sein, sonst werden die aufmerksam. Unter 30 ist gut."

      "Und mindestens?"

      "18, außer Sonderfälle."

      "Gut. Was ist mit den Hardcoresteckern?"

      "45 - 50. Unter 500 Stück."

      "Okay."

      Sie machten noch eine halbe Stunde weiter. Dann holte Guido neues Bier. Er selbst wechselte auf Apfelsaft, weil er noch fahren musste.

      "Sonst alles wie gehabt?

      Die anderen nickten.

      "Super. Lass uns mal mit den Frauen besprechen, ob wir nächstes Wochenende bei dem neuen Thailänder essen gehen wollen."

      Auch das war schnell erledigt. Nach einer weiteren Stunde verabschiedete sich Guido und überließ seiner Frau die Gastgeberrolle, weil er noch kurz ins Büro musste. Er fuhr durch das gemütliche Schalksmühle mit seinen 10.000 Einwohnern und zwei Apotheken, bis er zu dem Gewerbegebiet auf der anderen Seite kam. Das zentrale Vollert-Werk baute sich nach der alten Papiermühle vor ihm auf, und er war immer noch beeindruckt wie an dem Tag, an dem er es eingeweiht hatte. Auch wenn die Vollert-Holding mittlerweile 17 Standorte in 12 Ländern besaß, war Schalksmühle immer noch das Herz des Unternehmens, das mit Schaltern und Steckern einen Jahresumsatz von gut drei Milliarden Euro jährlich machte.

      Auch Frank Degener von Degener-Berger und Martin Gonert verdienten ihr Geld mit Schaltern aus Schalksmühle, aber im Vergleich zu den 1,5 Milliarden (Degener-Berger GmbH) beziehungsweise 1,2 Milliarden Euro (Gonert Schaltlösungen GmbH & Co. KG) hatte Guido Vollert doch klar die Nase vorn.

      Das Schöne in Schalksmühle war, dass am Ende doch alles in der Familie blieb. Er hoffte, dass das noch lange so bleiben würde.

      Am Montag morgen um 8.30 Uhr erschien Robert in seinem noch einzigen Anzug in der Kanzlei und meldete sich, wie Kaiser ihm gesagt hatte, bei seinem Kollegen Severin Luven an. Das Büro von Luven ging ebenfalls nach hinten hinaus, war jedoch erheblich kleiner als das von Kaiser. Es war aber offensichtlich, dass Severin unter den 20 Mitarbeitern der Kanzlei, die noch nicht Partner waren, der Leitwolf war. Robert schätzte ihn auf nicht älter als Anfang 30, ein heller, asketischer Typ mit kurzen roten Locken und einem dauerhaft spöttischen Lächeln in den Mundwinkeln.

      Er wechselte seinen Gesichtsausdruck auch beim Händeschütteln nicht.

      „Guten Morgen. Wie geht´s?“

      „Danke, gut. Ich freue mich.“

      „Schön. Es wartet auch viel auf Dich.“

      Er sah ihn direkt an.

      „Wenn das für Dich o.k. ist, duzen wir uns. So machen wir das alle hier, abgesehen von Jakob und Felix.“

      „Ja, klar, ist mir sehr recht.“

      Severin nickte zu sich selbst und blätterte in den Papieren auf seinem Tisch, bei denen es sich offensichtlich wieder einmal um Roberts Bewerbungsunterlagen handelte.

      „Tja, machen wir uns nichts vor. Ich hätte Dich den Unterlagen nach nicht zum Gespräch eingeladen. Dafür geben die Noten und der Rest einfach zu wenig her.“

      Ein kurzer scharfer Blick zu Robert.

      „Aber Jakob hat anscheinend Gefallen an Dir gefunden. Ich weiß nicht, woran das genau liegt. Aber es spielt auch keine Rolle. Du solltest wissen, dass Du hier anfängst wie jeder andere und die gleichen Chancen bekommst. Dass ich Dich nicht genommen hätte, heißt nicht, dass Du Dich nicht beweisen kannst. Aber dass Du hier bist heißt auch nicht, dass das immer so bleiben muss. Wer hier nicht reinpasst, ist schneller wieder draußen als er denkt.“

      Severin versuchte sich an einem echten Lächeln.

      „So, soweit der Ernst des Lebens. Aber wenn Du hier ranklotzt, kann das durchaus was werden. Du kennst unser Themenportfolio, Du hast in der Richtung schon ein paar ganz erfolgreiche Ausbildungsstationen in Deinem Referendariat gemacht und ich kann mir daher vorstellen, dass Du es packst.“

      Er schob die Unterlagen zur Seite.

      „Aber glaub nicht, dass Du es schon geschafft hast.“

      „Ganz sicher nicht.“

      „Gut, dann kommen wir jetzt mal zu den Inhalten.“

      In den nächsten 20 Minuten führte ihn Severin detailliert in die aktuellen Tätigkeitsfelder der Kanzlei ein. Robert wusste schon viel darüber, aber es war doch beeindruckend, welcher Mandantenstamm sich immer wieder auf die Expertise von Kaiser & Moron verließ. Von der Bundesregierung zu zahlreichen Behörden und vor allem natürlich dicken Fischen aus der Großindustrie waren etliche Renommierklienten dabei, außerdem zahlreiche eher unbekannte Mittelständler, die mit ihren Produkten Weltmarktführer waren. Wer hier anfing und dabei blieb, hatte es geschafft, entweder als Daueranstellung oder Sprungbrett für andere lukrative Jobs.

      „Es ist natürlich klar, dass Du von den Mandanten erst mal nichts sehen wirst. Ansprechpartner sind wir. Und wir verwirren unsere Mandanten nicht mit Mitarbeitern, die noch nicht zum permanenten Stamm gehören. Wenn Du was von den Top-Fällen mitbekommst, dann im Rahmen von Zuarbeit, wenn wir für nachrangige Details keine Zeit haben. Aber das wird für Dich erst einmal anspruchsvoll genug sein.“

      Robert nickte.

      „Aber zunächst einmal wird Deine Hauptaufgabe in ganz anderen Bereichen liegen. Wir haben nämlich bei unseren Mandanten, vor allem den privaten, einige Umsatzbringer, die uns nebenbei auch mit ziemlichem Murks beschäftigen.“

      Er zog aus der Ablage eine dünne Akte.

      „Wir fangen direkt mit ihm hier an. Klaus Oberermbter. Sagt Dir der Name zufällig etwas?“

      „Oberermbter Markisen?“

      „Hey.

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