Dezember - Adventsgeschichte. Michaela Leicht

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Dezember - Adventsgeschichte - Michaela Leicht

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Hände.

      Und Schwups, schon war sie wieder zu ihrer Begleitung unterwegs.

      Ja, sie war auf eine gewisse Art faszinierend.

      In diesem Moment trat Markus zurück an den Tisch.

      „Dich kann man keine Sekunde alleine lassen, da baggerst du die heißeste Schnitte im Raum an!“ So als könnte er es überhaupt nicht glauben, schüttelte er den Kopf und machte so eine komische Handbewegung.

      „Hör mal ... Ich habe sie nicht angebaggert, wohl eher anders herum!“

      „Du willst mir erzählen, das Tanja dir ihre Nummer gegeben hat?“

      Luke schaute in seine Hand, in dieser lag immer noch die Visitenkarte, die sie ihm so lasziv in die Hand geschoben hatte.

      Sinnierend lächelte er. Vielleicht war ja seine Fahrt in die Stadt nicht völlig umsonst gewesen.

       Räuber in Mission

      Innerlich triumphierend beglückwünschte er sich, wie einfach es gewesen war, Luke in die Stadt zu locken.

      Wenn alle weiteren Pläne auch so mühelos in die Tat umzusetzen waren, hatte er sich dieses Jahr sicherlich einen Bonus verdient. Ja – auf jeden Fall.

      Zusammengerollt lag er auf der Eckbank in dem kleinen Restaurant. Hier duftete es herrlich nach saftigen Steaks, Rouladen, Wickelbraten und Pommes. So sehr er seine Chloe mochte ... er war kein Typ für Baguette und vornehmes Gemüse. Er liebte es deftig, herzhaft, fleischig. Jedes Mal, wenn ein Teller voller warmer guter Speisen an ihm vorbeigetragen wurde, hob er sein kleines braunes Näschen, streckte den Hals, damit er in dem Duft schwelgen konnte.

      Das Gespräch zwischen Luke und diesem anderen Mann langweilte ihn. Die Zahlen, Fakten und Auswertungen fand er als Gesprächsthema ziemlich ernüchternd. Eigentlich wollte er ja nur herausbekommen, wo und wann Luke sich in den nächsten Tagen aufhalten würde. Aber das die beiden so eine Ausdauer haben würden – schlimmer wie bei Weibern. (Oh, sorry ... wie bei Damen). Selbst die Korrektur schien ihn da oben nicht zu besänftigen, denn eine Kellnerin stolperte und verspritzte - natürlich aus Versehen – ein Glas Wasser in seine Richtung. Nur durch seine Schnelligkeit konnte er die Katastrophe verhindern, indem er der Kellnerin einen Schubs in die andere Richtung gab. Sie das Glas noch während des Fluges fassen konnte und keinem etwas auffiel.

      „Ist ja gut!“ Richtete er seine Botschaft nach oben.

      In diesem Moment kam eine große blonde Frau auf die beiden Männer zugestürzt, fast hätte er laut geknurrt. Voller Argwohn beobachtete er, was da jetzt vor sich ging.

      Die Vorstellung akzeptierte er ja noch so – Höfflichkeit geht eben über alles ... aber – musste sie Luke ihre Telefonnummer zustecken?

      Verflixt – Mist – Scheiße!

       Konnte nicht einmal etwas so laufen, wie er es wollte.

      Das Strahlen in Lukes Augen gefiel ihm gar nicht. Manchmal wünschte er sich, dass er sprechen konnte! Und das nicht nur Weihnachten (gut, den Wunsch hatte ihm sein BOSS auch noch nie erfüllt – bekanntlich stirbt die Hoffnung zuletzt). Am liebsten wollte er ihm zurufen „Alter – lass den Quatsch! Die Richtige, kommt erst morgen auf den Plan!“, aber nein ... jetzt saß er hier und musste mit anschauen, wie sein, so toll eingefädelter Plan, den Bach runterging.

      Mist – Mist – Mist.

      In diesem Augenblick zeigte Luke, wie zur Bestätigung, dem anderen Mann das Blatt Papier.

      Räuber sah seine Chance gekommen, pirschte sich langsam von der Seite an die ausgestreckte Hand. Setzte seine Vorderpfoten auf den Tisch, reckte mit weit gestrecktem Hals, sein Maul Stück für Stück vor und versuchte mit den Vorderzähnen den Zettel zu ergattern. Leider schwenkte Luke die Visitenkarte, wie eine Fahne und Räuber bekam das Übergewicht, klatschte auf den Tisch. Die Gläser klirrten dabei leise.

      Noch bevor er sich von dem Aufschlag erholt hatte, musste er mit ansehen, wie die beiden Männer das Lokal verließen.

      Frustriert sackte er auf der Bank zusammen. Schnaufte und gönnte sich einen Happen des restlichen Fleisches von Lukes Teller. Frustfressen.

      Noch ein wenig schmollend lag er auf der Bank, rappelte sich dann aber auf und machte sich auf dem Weg zu seinem größten Vorhaben.

      Jessica.

       5. Dezember – Jessica

      Irgendwo in einer mittleren Großstadt in Deutschland

      Am gestrigen Abend saß sie gemütlich auf ihrem Sofa, ein Bein unter das andere geschlagen, in dicken Puschelstrümpfen und ihrem langen bequemen Nachthemd. So würde sie natürlich keinen Schönheitswettbewerb gewinnen, denn ihre Haare sahen aus, wie ein Griff in eine Steckdose.

      Der Zettel, den Sabine ihr gegeben hatte, lag, wie sie ihn ihr überreicht hatte, zusammengefaltet und unschuldig auf dem Tisch.

      Jessica hielt eine große Tasse Kräutertee mit beiden Händen umfangen, starrte auf das Ding, mit der leisen Hoffnung, dass es sich in Luft auflösen würde.

      Zehn Minuten später lag er wie festgenagelt, wie angeschweißt auf dem Tisch. Kein Lufthauch hatte ihn hinweggeweht, kein Feuer ihn verbrannt.

      Sie wusste, wenn sie ihn auseinanderfalten würde, musste sie sich mit dem Weihnachtsding auseinandersetzen. Denn das hieß dann, ihre ruhige und ungeschmückte Wohnung zu verlassen, sich in den Tumult des Weihnachtsgeschäftes drängen zu müssen.

      Bah, sie ließ sich in ihr Sofa sinken. Dieser Gruppenzwang machte sie wütend. Und hilflos. Und machtlos.

       Ach Jessica – reiß dich zusammen!

      Mit einem Ruck setzte sie sich wieder auf, stellte ihre Tasse beiseite und griff nach dem Papier.

      Argwöhnisch öffnete sie Falte um Falte.

      Sie brauchte eine gefühlte Ewigkeit, bis sie den Zettel so geglättet hatte, um die feinen Buchstaben zu entziffern.

      Bei jeder Zeile, die ihr ins Auge sprang, vergrößerten sich erstaunt ihre Augen, ein leicht entsetzter Gesichtsausdruck wechselte mit einer gleichzeitig einsetzenden Erheiterung. Das aufwallende schallende Gekicher löste in ihr die Verspannung. Sabine – Sabine!

      Morgen musste sie ihr unbedingt eine Umarmung schenken, auch wenn es nicht ihre Art war.

      Die vier Zeilen waren jede für sich ein Hingucker, eine Spezialität – ein wow! Sabine hatte ihr so herrliche Vorschläge aufgeschrieben, die es eigentlich alle verdient hätten, den Weg in das Wichtelpaket zu finden. Dass sie diese Sachen auch gleich bei sich um die Ecke besorgen konnte, war nahezu perfekt. Sie würde sich schnell nochmal anziehen und in den Laden huschen.

      Sie blieb dabei, Sabine war ein Schatz.

      Auf dem Weg dorthin überlegte sie, was ihr persönlicher Favorit wäre. Die Kaffee-Aromen-Proben? Hm ... nicht unbedingt, sie hatte ihre Sorte und der blieb sie treu. Der Teeadventskalender? Eine gigantische Idee, nur war ja dann schon der 6. Dezember. Das käme vielleicht etwas

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