Kuss der Wölfin - Trilogie (Fantasy | Gestaltwandler | Paranormal Romance | Gesamtausgabe 1-3). Katja Piel

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Kuss der Wölfin - Trilogie (Fantasy | Gestaltwandler | Paranormal Romance | Gesamtausgabe 1-3) - Katja Piel

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du bist sicher, dass ich nicht bei dir bleiben soll?“ Sam drehte sich zu Alexa um. Die lächelte müde.

      „Nee, lass mal. Ich weiß doch, wie sehr du dich auf das Konzert gefreut hast. Und ich will einfach nur schlafen...“ Sam seufzte und nahm Alexa in den Arm. Ganz fürsorglich sah er aus, und sie schlang die Arme um ihn und versteckte das Gesicht an seiner Brust.

      „Gute Besserung“, flüsterte er in ihre Haare. „Und wenn du was brauchst... ich hab den ganzen Abend das Handy an.“

      „Viel Spaß“, murmelte sie. „Ich geh wieder ins Bett.“ Er brachte sie ins Schlafzimmer und blieb eine Weile verschwunden. Ich wartete auf dem Fußabstreifer und versuchte, mich nicht zu schlecht zu fühlen, weil ich mich auf den Abend mit Sam so freute. Ich plante nichts. Ich war nicht Bitch genug, um einer kranken Freundin den Kerl auszuspannen. Einfach nur seine ungeteilte Aufmerksamkeit genießen, das war es, was ich wollte. Endlich kam er und schlüpfte in seine ausgelatschten roten Chucks.

      „Wollen wir?“

      „Bin bereit.“

      „Was macht dein Auto? Fährt es wieder?“

      „Ähm... ja. Ich kann fahren, wenn du möchtest.“ Wozu hatte ich den Porsche schließlich, wenn ich ihn als mein bestgehütetes Geheimnis behandelte?

      Sam staunte nicht schlecht, als ausgerechnet das rote Geschoss auf dem Parkplatz meiner Fernbedienung antwortete.

      „Alter! Was für eine geile Karre! Woher hast du die denn?“

      „Mein Vater war sehr vermögend und hat mir eine Menge Geld hinterlassen.“

      „Oh... er ist tot?“

      „Schon seit ein paar Jahren. Das Auto ist die einzige Spielerei, die ich mir gegönnt habe – mein Vater hätte nicht gewollt, dass ich sein hart erarbeitetes Geld auf den Kopf haue.“

      „Verstehe.“ Beinahe andächtig ließ er sich auf den lederbezogenen Beifahrersitz gleiten. Ich startete den Motor und genoss für einen Augenblick die mächtige Maschine unter dem Gaspedal. Dann ließ ich den Porsche sanft vom Parkplatz rollen.

      „Was hat dein Vater so gemacht?“

      „Er hatte eine Immobilienfirma in Bonn. Hat sein Geld gemacht, als die Bundesregierung noch dort war.“ Ich versorgte Sam mit Details aus meinem erfundenen Leben, während wir durch den abendlichen Stadtverkehr cruisten. Irgendwann, als ich ihm nicht noch mehr Lügen auftischen wollte, fragte ich nach der Band, die wir an diesem Abend hören würden. Ein Freund von ihm war der Schlagzeuger und hatte Sam mit den Karten versorgt.

      „Sonst wäre ich nicht gegangen“, sagte Sam. „Ich meine, das ist eigentlich uncool, die Freundin daheim über der Kloschüssel zu lassen und selber rauszugehen und sich zu amüsieren.“

      „Für sie war das aber okay, oder nicht?“

      „Ja – nur für mich eigentlich nicht. Wir haben das besprochen, bevor du geklingelt hast. Ich bin nur mit, weil sie darauf bestanden hat.“ Spielerisch zog ich einen Schmollmund. „Dann liegt dir also nichts an meiner Gesellschaft?“ Er grinste. „Das nun auch wieder nicht. Immerhin werde ich heute Abend dort mit der schärfsten Blondine überhaupt aufkreuzen. Das ist gut fürs Ego.“

      „Ihr Männer. Wann werdet ihr begreifen, dass Frauen nicht nur Schmuck und Zierde für euch sind?“

      „Du darfst dich gerne auch mit mir schmücken, wenn dir das hilft.“

      „Na, an Selbstbewusstsein fehlt es dir ja nicht.“

      „Nö, warum auch?“

      In der Nähe der Uni fand ich einen Parkplatz. Wir beschlossen, auf die Vorgruppe zu verzichten und lieber noch einen Cocktail trinken zu gehen, ehe wir uns ins Gewühl der Party stürzten. Die Mai Tais in der Studentenkneipe ums Eck reichten nicht an die im Roofgarden heran, aber sie lockerten die Stimmung und gaben unseren Händen etwas zu tun, während wir langsam miteinander warm wurden. Zum ersten Mal, seit ich ihn kannte, war ich für längere Zeit mit ihm allein. Ich ließ ihn von der Uni erzählen und genoss inzwischen seinen Anblick: die kräftigen Finger, die mit dem Strohhalm spielten, die breiten Schultern in der Lederjacke. Das Shirt, das er darunter trug, hing ihm locker über die Hose, war aber eng genug, dass es seinen Sixpack erahnen ließ, wenn er sich bewegte. Ich stellte mir vor, wie ich meine Hände unter den verwaschenen Stoff gleiten ließ. Sein Körper musste warm und fest sein, das Spiel der Muskeln fühlbar unter der Haut. Ob er sich die Brust rasierte? Rasierte Männer waren meist sehr eitel, und Sam war zwar schön, machte aber keinen sonderlich eingebildeten Eindruck, er sah eher auf eine lässige, natürliche Art gut aus, die nur wenigen Männern gegeben ist. Ich würde meine Finger unter seinen Hosenbund stecken und seinen Gürtel öffnen, dann würde ich die Hose langsam nach unten schieben...

      „Anna? Hallo?“ Ich schrak auf.

      „Oh, sorry, ich war mit den Gedanken... woanders.“ Da war wieder dieses jungenhafte Grinsen auf seinem Gesicht.

      „Man hätte meinen können, du würdest mich mit Blicken ausziehen.“

      „Was?! Nein! Ich meine... du hast schließlich eine Freundin.“ Er ließ seinen Blick an mir hinunterwandern, ganz langsam.

      „Die Gedanken sind frei“, sagte er. Ich stürzte meinen Mai Tai hinunter.

      „Zeit für die Band, oder nicht?“

      „Na klar.“ Er rutschte vom Barhocker. „Ich zahle.“

      Es wurde nicht besser, als er in der überfüllten Aula seine Jacke an der Garderobe abgab. Er sah so wahnsinnig sexy aus in seinen abgenutzten Jeans und dem weichen Linkin-Park-Shirt mit den Tourdaten von 2009 auf dem Rücken. Zum Glück begann die Band gerade ihr Konzert. Wir stürzten uns ins Gewühl, tanzten und sangen die Lieder mit, die wir kannten – Coverversionen aus den letzten zehn Jahren, aber die waren mir viel lieber als die selbstkomponierten Versuche eines Nachwuchsmusikers. Es war heiß und laut, und bald schwitzten wir beide. Zumindest tat ich so. Ich zog mein Hemd aus und knotete es mir um die Hüften. Darunter trug ich ein weißes Tanktop, unter dem mein BH hervor blitzte. Ziemlich gewagt, aber da war ich nicht die einzige. Eine schwarz gefärbte Cinderella mit weißen Brüsten in einer Spitzenauslage tanzte sich an Sam heran und versuchte, seinen Blick einzufangen. Er lächelte höflich, und sie nahm es als Aufforderung, ihn anzuquatschen. Sie war ziemlich pummelig, was in ihrem kurzen Rock unübersehbar war. Provozierend reckte sie ihre Brüste heraus und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm etwas ins Ohr zu rufen, und er nickte und suchte hilflos meinen Blick. Als Cinderella ihm die Hand auf den Arm legte, wurde es mir zu viel. Ich kam ran, schlang Sam einen Arm um die Taille und hauchte ihm einen Kuss auf den Mundwinkel. Er roch unglaublich gut, nach Männerschweiß und Aftershave, und seine Haut unter dem T-Shirt war warm und verschwitzt. Meine Finger wollten sich dort festsaugen, und beinahe vergaß ich, Cinderella böse anzufunkeln. Als ich es nachholte, zog sie schleunigst Leine. Mit Bedauern nahm ich meine Hand unter Sams T-Shirt hervor und ging auf Abstand, so gut es auf der engen Tanzfläche möglich war.

      „Danke“, rief er mir ins Ohr. „Ich hätte das aber auch selber hingekriegt.“

      „Hätte aber länger gedauert“, rief ich zurück. Wir tanzten, und ich sah, wie er mich unverhohlen musterte. Mein Tanktop war ein bisschen durchsichtig. Wenn seine Gedanken wirklich frei waren, wollte ich nur zu gerne wissen, wo die sich herumtrieben. Ich zog das Tanktop aus der Hose und hob es ein wenig an, als

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