Eine Studentin. Peter Schmidt

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Eine Studentin - Peter Schmidt

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Frau, der man den Kopf ge­scho­ren hat?“

      „Und nicht nur den Kopf“, sagte er. „Einer at­trakti­ven und auf ihr Äuße­res be­dach­ten Frau wie ihr muss das be­son­ders weh­getan ha­ben.“

      „Gibt es denn Zeichen für sexu­el­len Miss­brauch?“

      „Nein, bislang haben wir dafür keine Hin­wei­se ge­fun­den.“

      „Nonne, Studentin, Bürger­recht­le­rin und Man­ne­quin – schon merk­würdig, oder?“, fragte Caro­lin.

      „Ja, es könnten zufällige Op­fer ge­we­sen sein, die nichts mit­einan­der ver­bin­det.“

      „Außer dass es junge, gut aus­se­hen­de Frau­en sind?“

      „Falls es sich immer um den­sel­ben Tä­ter han­delt – was ich we­gen ihres Ge­dächt­nis­ver­lustes ver­mute –, schei­den Frau­en in al­ler Re­gel aus. Es sei denn, als Mit­tä­terin­nen, die ih­rem Part­ner ver­fal­len sind.“

      „Oder wesensverwandt?“

      „Schau dir mal an, wie viel Zeit sie brau­chen, um auf Fra­gen zu ant­wor­ten“, sag­te Ro­bert. Er spulte den Film zu­rück, bis die Frau mit dem kah­len Kopf er­schien.

      Va­nessa Roth trug ein ab­ge­trage­nes grau­es Kleid, vom Glanz eines Man­ne­quins war nicht mehr viel üb­rig. Um ihre Au­gen lag ein fah­ler Schat­ten und ihr Blick war selt­sam leer und un­stet. Sie schien Robert gar nicht wahr­zu­neh­men, ob­wohl er vor ihr stand.

      „Ich habe dich etwas ge­fragt“, sagte er und griff blitz­schnell und un­er­war­tet nach ihrem Hals …

      Sein Griff musste schmerz­haft sein, denn sie ver­zog das Ge­sicht.

      Großer Gott, dachte Caro­lin ent­setzt.

      „Wie ist dein Vor­name?“

      „Ich … weiß nicht …“

      „Vielleicht Vanes­sa?“

      „Ja, Vanessa.“

      „Und weiter?“

      Sie schüttelte hilflos den Kopf.

      „Wie oft hab ich dir schon ge­sagt, dass du Va­nes­sa Roth heißt? Du warst mal ein be­rühm­tes Man­ne­quin. Er­in­nerst du dich wie­der daran?“

      „Ja.“

      „Und wenn ich dich das in einer Stun­de noch ein­mal fra­ge? Wie lau­tet dann dein Na­me? Va­nes­sa Roth, oder?“

      „Ja, ich …“

      „Wo befandest du dich, bevor du dein Ge­dächt­nis ver­lo­ren hast? War je­mand bei dir? Viel­leicht ein Mann?“

      „Ein Mann?“

      „Ja, ein Mann, oder zwei oder meh­rere Män­ner. Wie sahen sie aus? Groß oder klein, alt oder jung?“

      „Ich erinnere mich an kei­nen Mann …“

      „Und wo genau ist das alles pas­siert? Viel­leicht in einem Haus? Falls ja, be­schreib mir, wie die Räume aus­sahen. Und ver­such dich an die Ad­res­se zu erin­nern.“

      Vanessa schüttelte hilflos den Kopf. Dann brach sie unver­mit­telt in Trä­nen aus …

      „Kein Problem, alles in Ord­nung“, sagte er und griff beru­hi­gend nach ih­rem Ober­arm. „Wir klä­ren schon noch, wer dich so zu­ge­rich­tet hat. Da­für sind wir da.“

      Dabei blickte er kurz in die Ka­mera und schüt­telte un­merk­lich den Kopf.

      Als Va­nessa sich abwenden wollte, drehte er sie blitz­schnell und uner­war­tet mit einer gro­ben Hand­bewe­gung in seine Rich­tung. „Und jetzt sag mir auf der Stel­le, wer der ver­damm­te Kerl war …“

      „Geht das nicht zu weit?“, pro­tes­tierte Caro­lin. „Bitte schalte den Film ab, ich kann mir das nicht län­ger an­se­hen …“

      Robert drückte achselzu­ckend ein paar Tas­ten und rief ein an­deres Vi­deo auf.

      „So ging’s mir mit allen drei Frauen. Kei­n Fort­schritt, keine Indi­zien, keine Hin­weise. Wir fin­den nichts, das auf den Täter hin­weist. Wo­mög­lich gibt es gar kei­nen Täter und es kur­siert ge­rade nur so etwas wie ein Le­bens­mittel­virus in der Stadt, der ein paar Frauen­hirne durchein­an­der ge­bracht hat?“

      „Unsinn …“, sagte Carolin.

      „Also hab ich einen zwei­ten Ver­such ge­star­tet und sie alle drei al­lein in einem Raum zu­sam­men­ge­bracht, ohne Zeu­gen. Schau dir die Auf­nah­me mal ge­nau an …“

      „Allein? Wozu denn allein?“, fragte Caro­lin.

      „Wäre doch möglich gewe­sen, dass sie sich un­ter­ein­ander aus­tau­schen, wenn sie nicht ver­hört wer­den.“

      „Du meinst, sie verheimli­chen dir et­was?“

      „Unser Job ist es schließ­lich, allen denk­ba­ren Ver­mu­tun­gen nach­zuge­hen.“

      „Ja, richtig, deine sogenannte Mög­lich­kei­ten­ana­lyse aus der Wis­sen­schafts­the­o­rie. Aber ob das auch beim Men­schen mit sei­nen un­end­lich vie­len Mo­tiva­tio­nen funk­tio­niert? Wenn das mal keine Illu­sion ist.“

      Als erste betrat Carolins Kom­mi­li­tonin Ma­nuela Win­ters den Ver­hör­raum. Ro­bert ge­lei­tete sie an den Tisch und bat sie, sich zu set­zen. Er stellte ihr ein Glas Was­ser hin und bot ihr eine Zi­ga­rette an. Aber sie schien gar nicht wahr­zuneh­men, was er von ihr wollte.

      Manuela sah erschreckend ab­ge­ma­gert aus. Ihre Be­we­gun­gen wa­ren fah­rig und ihr Blick wirkte ge­nauso leer wie der Va­nes­sas.

      Die eine Hälfte ihres wei­ßen Kra­gens war abge­ris­sen und an ihrer rechten Schläfe be­fand sich ein blauer Fleck, der ge­rade alle Far­ben des Re­genbo­gens an­nahm.

      Gro­ßer Gott!, dach­te Ca­rolin … oder lie­ber Him­mel. Er wird sie doch nicht beim Ver­hör ge­schla­gen ha­ben?

      „Ich lasse sie erst mal eine halbe Stunde war­ten, um sie mür­be zu klop­fen, ehe die nächste in den Ver­hör­raum kommt“, erläu­terte Ro­bert. „Viel­leicht fan­gen sie ja ein­fach aus purer Lan­ge­weile an, mit­ein­ander zu plau­dern. Die Pau­sen ha­be ich natür­lich he­raus­ge­schnit­ten …

      Nein, der blau­e Fleck an Ma­nu­ela Win­ters Schlä­fe stammt nicht von mir, falls du das denkst?“, fügte er grin­send hin­zu. „Den hatte sie schon, als sie un­ten am Fluss­ auf­ge­grif­fen wurde. Steht alles im Pro­tokoll des Be­am­ten, der sie beim mor­gend­li­chen Lauf­trai­ning ent­deckt hat.“

      Als

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