VERBUCHT!. Topsi Torhaus
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Irgendwie löst das keine ekstatischen Gefühle in mir aus, im Gegensatz zu meinem »Impairmentgestammele«, das ihn ganz zu verzücken schien. Ich verfalle in Angst und Schrecken, als ich dieses unbewegte Gesicht sehe, – »ein Triebtäter, Hilfe!«, schießt es mir durch den Kopf. Als mein Großhirn anfängt zu arbeiten, erhält meine Amygdala Entwarnung – »Cool down« – kein Triebtäter, nur der irre Blick eines Buchhalters.
Nun erhalte ich auch wieder Verbindung zu meinem Sprachzentrum, die Synapsen arbeiten wieder einwandfrei. Nach gefühlten Stunden bin ich fähig auf seine Frage zu antworten. »Äh, Fragen, von meiner Seite aus zurzeit nicht, aber ich habe ja Ihre Telefonnummer, und falls mir noch etwas einfallen sollte, kann ich Sie anrufen.« Dieser Standardsatz entweicht meinen Stimmbändern, ohne dass irgendeine Hirnregion eingeschaltet worden ist. Mein Autopilot ist am Werk.
Herr Dahlmanns hat scheinbar keine Lunte gerochen, starrt mich zwar weiterhin seltsam an, sagt aber lediglich: »Aus meiner Sicht sind auch keine Fragen mehr offen. Ich habe zwar noch einen Bewerber, aber ich glaube kaum, dass er Ihren Erfahrungen gewachsen ist.« Nein, das glaube ich zwar auch kaum, aber wir haben auch keine gemeinsamen Nenner bei der Definition von Erfahrung.
Um nochmals auf die Dringlichkeit meiner Arbeitsplatzsuche hinzuweisen, füge ich hinzu: »Nun, wenn Sie sich anders entscheiden sollten, lassen Sie es mich bitte diese Woche wissen, denn ich muss ja meinen vorzeitigen Weggang mit meinem derzeitigen Arbeitgeber klären und meine noch ausstehenden, anderen Bewerbungen absagen.«
Ich hoffe inständig, er wird keine Referenzen verlangen oder mit meinem »derzeitigen Arbeitgeber« sprechen wollen – denn eigentlich existiert die Subprimekrisenbank S.A. nur noch auf dem Papier und besteht aus den ehrenwerten, nie etwas Wichtiges sehen könnenden, aber sich um Klopapierrollen kümmernden Geschäftsführern. Sie waren zwar für den Untergang und die Schließung der Bank mit verantwortlich, aber wie es normal ist in der heutigen Welt, erhalten dann diese Geschäftsführer & Co. noch eine Belohnung in Form eines goldenen Handschlags für ihre Misswirtschaft und Schandtaten.
Das Fußvolk darf mit einem Tritt gehen, vielleicht noch mit einem Almosen als Abfindung, aber die Herren glauben selbstverständlich, dass sie diesen goldenen Abgang verdient haben. Leider schweben diese Herren – zu 99% sind es ja Männer – auf Wolke 188.214.221, sodass weder Kritik oder gar unser lieber Herrgott sie von dem Gegenteil ihres Verdienstes überzeugen könnten.
Aber Herr Dahlmanns fragt weder nach Referenzen noch nach einer Telefonnummer von meinem Arbeitgeber – sehr gut, auch diese Kurve gemeistert. Es steht nun einer Weiterbeschäftigung nichts mehr im Wege und das noch in meinem Greisenalter von 45 Jahren. Wer hätte das gedacht!
Die Güte des Herrn ist unergründlich, kommt es mir in den Sinn, ohne darüber nachzudenken, welche elende Arbeit mich erwarten könnte. Dann würde der Dank ein wenig anders aussehen. Es hätte nicht der liebe Gott die Finger im Spiel gehabt, sondern der Teufel persönlich. Ich arbeite nun einmal nicht für den Teufel und so bestraft er mich mit der Höchststrafe – lebenslange Buchhaltung. Die letzten Tage zu Hause vor dem Arbeitsbeginn bei Scrooge Digital Download verlaufen hektisch, alle administrativen Dinge sind noch zu regeln, um ganz entspannt neu anzufangen.
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