Wolke 8 ... oder Plädoyer für die Liebe. Monika Kunze

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Wolke 8 ... oder Plädoyer für die Liebe - Monika Kunze

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in einem Chat zu plaudern, ohne eifersüchtig zu werden.

      Nein, Anne fühlte sich keineswegs einsam. Eines Tages hatte sie im Chat auch einen gewissen „Papillon“ kennengelernt. Sie verstanden einander auf Anhieb, konnten über alles sprechen (beziehungsweise schreiben), hatten die gleichen Interessen, konnten über die dieselben Witze lachen. Nur, wie der oder die andere aussah oder wo sie wohnten, das wussten sie nicht.

      Er wartete jeden Abend auf sie. Ein Schmetterling, der es leid war, von Blume zu Blume zu fliegen? Sie fragte ihn.

      „Ich habe meine Lieblingsblume bereits gefunden“, tippte er in die Tasten.

      Ihr Nickname war „Fleur“. Es war wirklich Sympathie auf den ersten Klick.

      Hätte ihr noch vor nicht allzu langer Zeit jemand erzählt, dass er sich in einen völlig unbekannten Menschen in einem Chat verliebt habe, dann hätte ihr Zeigefinger wohl bezeichnend den Weg zur Stirn gefunden.

      Aber mit diesem Papillon war alles anders, obwohl keiner von beiden das Wort Liebe jemals erwähnt hat.

      Doch eines Tages schrieb er etwas Seltsames.

      „Ich glaube, ich wurde nur geboren, um dich zu suchen – und nun habe ich dich endlich gefunden.“

      Hatte sie diesen Satz nicht schon einmal irgendwo gelesen? Oder gehört? Vor Jahrzehnten? Sollte dieser „Papillon“ etwa …?

      Immerhin, sein Nickname ist französisch … In ihrem Kopf begann es zu rauschen … ihr Herz begann zu rasen.

      Nach einer schlaflosen Nacht hielt sie es nicht mehr aus. Sie musste ihn unbedingt fragen, am Abend, im Chat.

      Doch dazu sollte es nicht mehr kommen.

      Irgendetwas hinderte sie daran, sich am Abend überhaupt im Chat einzufinden.

      Mit dem Lesen wollte es auch nicht klappen, also ließ sie heißes Wasser in die Badewanne einlaufen und versuchte ihre Gedanken abzuschalten. Aber weder ihr Lieblingsbadezusatz mit Lavendel noch die leise Musik waren diesmal dazu angetan. Statt die wohlige Wärme, den Duft und die Musik zu genießen, grübelte sie.

      Sie ließ die Worte von Papillon aus dem Chat Revue passieren, aber Klarheit brachte ihr die Grübelei auch nicht.

      „Komm, lass uns einmal einen ganzen Tag zusammen verbringen … und eine ganze Nacht!“

      So etwas hatte er nicht nur einmal verlauten lassen.

      Wie oft hatte sie ihm diese Bitte schon abgeschlagen. Warum, das wusste sie selbst nicht. Vielleicht hatte sie einfach Angst, dass alles beim ersten richtigen Treffen vorbei sein könnte? Schließlich wusste ja keiner vom anderen, wie er aussah. Nur, wer es wollte, stellte ein Bild von sich in den Chat. Sie wollten es beide nicht, und dabei war es geblieben.

      Als sie sich zu später Stunde doch noch entschloss, den Hans einzuschalten und in den Chat zu gehen, wollte sie ihn ganz unverblümt fragen, ob er womöglich ihr Jugendfreund sei. In den Chats tummelten sich einige Bekannte.

      Doch nach Papillon hielt sie vergeblich Ausschau. Er war gar nicht online.

      Sie fuhr den Hans (von wegen Hans im Glück!) wieder herunter und legte sich ins Bett, das leichte Gefühl von Enttäuschung mochte sie gar nicht erst zulassen. Sie wollte sich in Gelassenheit üben und schloss die Augen. Schließlich war es schon nach Mitternacht.

      Das Klingeln des Telefons ließ sie hochschrecken. Sie kannte die Nummer nicht, was sie zu so später Stunde sonst immer abgehalten hatte, Gespräche anzunehmen.

      Ihr Daumen hatte sich anscheinend selbständig gemacht, denn er hatte schon auf das kleine grüne Symbol gedrückt.

      Ungehalten meldete sie sich: „Anne Zellner …“

      Am anderen Ende der Leitung blieb es zunächst ganz still. Sie wollte schon auflegen, dann aber sagte eine Stimme: „Papillon – aus dem Chat…“

      Gleich darauf, diesmal etwas fester, noch einmal: „Papillon!“

      Ihr wurde schwindlig, und die Knie wollten ihren Dienst versagen.

      Diese Stimme! Nein, das konnte doch nicht sein … Und doch hatte sie ihn sofort wieder erkannt. Sie brauchte ihn nicht mehr zu fragen, wie er denn richtig hieße.

      „Jean!“ schrie sie in den Hörer, als sei es möglich, allein mit der Lautstärke drei Jahrzehnte auszulöschen.

      „Ann?“ Und nur eine Sekunde später: „Oui, oui, oui, mais naturellement!“

      Ja, ja, ja, aber natürlich! Sie konnte hören, wie er sich in Marseille (oder wo auch immer in Frankreich) mit der flachen Hand an die Stirn schlug.

      Alles andere war schnell ausgetauscht.

      „Wann und wo treffen wir uns?“, fragten sie beide gleichzeitig. Sie konnte ja jetzt ebenso gut zu ihm fahren wie er zu ihr.

      „Montag!“, schlug er lachend vor, „am Meer, an deinem, nein, an unserem, Meer!“

      Er hatte es also doch auch in Frankreich erfahren? Oder meinte er es ein bisschen spöttisch, weil er glaubte, dass hier noch immer die Kohle aus der Erde gekratzt wurde?

      *

      Die ersten Sterne zeigten sich am Himmel. Anne erhob sich und nahm noch einen tiefen Atemzug von der Seeluft. Ein Meer ist es nicht, aber ein wunderschöner See anstelle der einstigen Mondlandschaft. Die Wunden der Landschaft waren mit den Jahren immer mehr verheilt. Wie die ihren.

      Und morgen? Morgen würde Jean kommen ... Endlich!

      Es tat nichts zur Sache, dass Anne inzwischen auf die Fünfzig zusteuerte.

      Sie fühlte sich mit einem Mal wieder herrlich jung und lebendig …

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