100 Tage. Team epubli

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100 Tage - Team epubli

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fiel sie ihm in die Arme. Er hielt sie fest.

      William. Ihr Retter hieß William. Garrett rieb sich die Augen, die feucht geworden waren. Er wollte sich die Erleichterung nicht eingestehen, die ihn überkam, weil der Mann das Mädchen retten konnte, denn diese Menschen, auf der anderen Seite des Zauns, sollten ihm egal sein. Er wandte sich zum Gehen, als der Mann zu ihm hinunter schaute und ihn erblickte. Er war nicht so unsichtbar, wie er gedacht hatte. Er erkannte aus der Ferne den Ausdruck im Gesicht des Mannes nicht. Dann wandte er sich wieder ab und Garrett verschwand aus der Straße. Er eilte zum Palast davon.

      William hielt Ariana in den Armen. Sie war unterkühlt und zitterte stark am ganzen Körper. Ihre Tränen durchnässten sein T-Shirt.

      „Lass uns rein gehen.“, sagte er.

      Sie sah in sein Gesicht, ihres war vom Weinen gerötet, und nickte.

      „Kletter vorsichtig auf allen Vieren zum Fenster.“

      Sie hörte auf ihn und kletterte vor ihm her.

      Amelie streckte die Arme nach ihr aus. Ihr faltiges Gesicht war voller Sorge. Sie packte Ariana unter den Armen und hob sie durchs Fenster ins Haus. Dann drückte sie sie fest an sich. Liam sprang selbst durchs Fenster und landete auf Händen und Füßen.

      Amanda stand vor ihm und half ihm auf.

      „Gott sei Dank.“, sagte sie.

      Ihre Augen waren vor Angst weit geöffnet und sie ließ Liams Arm erst los, als er sie darum bat.

      Er war selbst nervös und dazu noch erschöpft. Er sehnte sich nach seinem warmen, weichen Bett.

      „Geht es dir gut?“, fragte Amanda.

      Sie sah wirklich besorgt aus und wäre ihm am liebsten um den Hals gefallen. Er war so mutig! Er hatte Ariana gerettet, war ohne zu zögern aufs Dach gestiegen. Sie wollte sich nicht ausmalen, was geschehen wäre, wäre er nicht rechtzeitig zur Stelle gewesen.

      „Ja, mit mir ist alles in Ordnung.“, sagte Liam.

      Als Amelie Ariana los ließ, stürzte sich Amanda auf das Mädchen und schloss sie in die Arme. Sie strich ihr über die Haare und murmelte, wie erleichtert und froh sie sei.

      Die Treppen polterten und mehrere Kinder kamen auf den Dachboden gestürmt.

      „Ihr solltet im Bett sein!“, sagte Amelie streng.

      „Wir konnten wegen deinem Geschrei nicht schlafen.“, sagte Jordan.

      Sie schnaubte verärgert, sagte aber nichts mehr.

      „Was war denn los?“, fragte Alexander, ein kleiner Junge, der neugierig Liam, Ariana und Amanda musterte.

      Die Treppen, die übrigens renovierungsbedürftig waren, knarzten laut. Charlie erschien in der Tür.

      „Ariana ist aufs Dach geklettert.“, sagte Amelie.

      Charlie bekam große Augen. Ariana schaute gepeinigt zu Boden. Man sah immer noch, dass sie einen Schwall Tränen vergossen hatte.

      „Warum denn das?“, fragte Alexander erschrocken.

      Amelie wollte etwas sagen, aber Liam erkannte, wie unangenehm es Ariana war.

      „Sie wollte die Sterne beobachten. Es ist ein schöner Abend heute.“

      Ariana sah ihn an. Er lächelte ihr matt zu. Dann nickte sie zustimmend.

      „Ich konnte nicht schlafen.“

      Das stimmte. Erinnerungen an ihre Vergangenheit hatten sie eingeholt. Das Feuer, die Schreie und die Frau, die sie aus dem Feuer getragen hatte. Sie hatte es nicht ausgehalten.

      Jetzt hatte sie schon zwei Leuten ihr Leben zu verdanken. Liam hatte sie gerettet, obwohl sie es gar nicht wollte. Er hätte sein Leben nicht für ihres aufs Spiel setzten dürfen. Aber er hatte es getan und dafür musste sie ihm dankbar sein. Sie hatte es bloß nicht verdient, gerettet zu werden. Sie war es gewesen, die schuld an dem Feuer war. Sie hatte das brennende Streichholz fallen lassen.

      Sie brach zusammen. Keiner hatte damit gerechnet und fing sie auf. Sie landete auf dem Boden und rollte sich dort zusammen.

      „Es tut mir leid!“, schluchzte sie verzweifelt.

      Amanda hockte sich neben sie.

      „Schh, es ist gut. Es ist doch gut.“, versuchte sie das Mädchen zu beruhigen.

      Aber Ariana blieb auf dem Boden liegen und weinte haltlos.

      Liam nahm sie hoch und trug sie die Treppen hinunter in sein Zimmer. Er hatte eines für sich alleine, in dem sie heute Nacht ungestört schlafen konnte. Er würde sich aufs Sofa im Wohnzimmer legen.

      Er legte sie in sein Bett und deckte sie zu.

      „Ich war es. Ich habe meine Eltern umgebracht.“, wimmerte Ariana leise.

      Sie erzählte ihm von dem Feuer. Dann weinte sie noch heftiger.

      Er beruhigte sie und blieb, bis sie einschlief.

      Vor der Tür stand Amanda.

      „Sie schläft.“, sagte Liam.

      „Und du? Wo schläfst du heute Nacht? In dem Mädchenzimmer?“

      Daran hatte er nicht gedacht und es kam für ihn auch nicht in Frage.

      „Auf dem Sofa.“

      „Das ist doch viel zu klein für dich.“

      Er schüttelte den Kopf. Ihm war es egal, wo er sich schlafen legte, Hauptsache er tat es bald.

      Amanda wich seinem Blick aus und sagte: „Du kannst in mein Bett kommen.“

      „Nein, du sollst nicht meinetwegen auf dem Sofa schlafen.“

      „Ich meinte, dass wir beide bei mir schlafen.“

      Sie schluckte und sah ihm schüchtern ins Gesicht. Er sah furchtbar müde und zugleich verwirrt aus. Dann fuhr er sich durch das braune Haar und mied ihren fragenden Blick.

      „Danke für das Angebot.“

      Er versuchte sich an einem halbherzigen Lächeln. Dann wandte er sich ab und ging.

      Es verletzte Amanda, dass er sie stehen ließ. Sie hatte irgendwie gehofft, dass er auch etwas für sie empfand.

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