Liebesbriefe von Alice.. Alice Zumbé

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Liebesbriefe von Alice. - Alice Zumbé

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und aufmerksam, als ich ihr von meinen „4 Minuten” zu erzählen begann. Diese erlebte ich genauer gesagt an dem Tag, als ich das letzte Mal den Mann sah, der zu einem Freund geworden war und mit dem ich fünf Monate vorher die „36 Fragen” beantwortet hatte. Er bat mich überraschend um diese Minuten und obwohl es mich aufgrund der Entwicklungen der letzten Monate wenige Sekunden irritierte, ließ ich mich darauf ein. In mir offenbarten diese vier Minuten das tiefe Gefühl, dass alles in Ordnung ist, so wie es war – es fühlte sich richtig an und ich sah die Liebe in seiner Seele, die sich in seinen bewegten Augen wiederspiegelte. Er erzählte mir danach, dass er mich von meiner Kindheit bis zu der Frau, die ich heute bin, wahrgenommen hatte. Ein unvergessliches Erlebnis, das uns die absolute Freiheit gab, den anderen jeweils in sein Leben zu entlassen und dies im besten Sinne – in bedingungsloser Liebe und dem Vertrauen, dass der Fluss des Lebens eine erneute Begegnung möglich machte, wenn er es vorsah.

      Für heute enden meine Zeilen an Dich und dieses Mal begleitet mich schon eine gewisse Vorfreude auf meinen nächsten Brief an Dich, denn ich werde mein persönliches Wunderland besuchen, in dem alles möglich ist.

      In Liebe,

      Alice

      PS. Dies möchte ich Dir noch auf den Weg mitgeben – Georg Bernard Shaw sagte einst:

       „Liebe ist die Fähigkeit und Bereitschaft, den Menschen, an denen uns gelegen ist, die Freiheit zu lassen, zu sein, was sie sein wollen, gleichgültig, ob wir uns damit identifizieren können oder nicht.”

      23. März 2016: Big Apple und Aloha.

      „Lieber Freund,

      erst wenige Tage waren vergangen seitdem ich meinen letzten Brief an Dich versendete und schon wieder hatten sich so viele Dinge ereignet, dass ich mich zunächst erst einmal sammeln musste. Während ich darüber nachdachte was für mich bedeutsam genug war, um Dir davon zu erzählen, nahmen sechs junge Herren an meinem Tisch Platz und lenkten meine Aufmerksamkeit ab und zu auf sich und die ein oder andere amüsante Geschichte, die auch mich zum Lachen brachte. Jasmin Tee, Kaffee mit Sojamilch, frisch gepresster Orangensaft, Investitionskapital, schweizer Franken, die Pille und Anleger-Geschäfte – mir schien es, als wenn sich die Welt der Kunststudenten in den letzten Jahrzehnten doch sehr verändert hatte. Doch zurück zu den Erlebnissen der vergangenen Tage, die mit vielen glücklichen Momenten gefüllt waren. Dies verdankte ich vor allem den Menschen, die ich traf und die mir erlaubten etwas Lebenszeit mit ihnen zu verbringen und ihren Lebensgeschichten zu lauschen. Manche von ihnen waren mir bereits bekannt, andere präsentierten mir ein neues Gesicht und manche hatte ich schon lange nicht mehr gesprochen, weshalb ich mich umso mehr auf ihre Neuigkeiten freute. Letzten Sonntag war Weltglückstag, der seinerzeit von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und seit dem Jahr 2013 begangen wurde und der mich auch daran erinnerte, welche Bedeutung Glück in meinem Leben hat. Vielleicht hatte es mit dem Gesetz der Anziehung zu tun – denn wo Liebe ist, ist auch Glück.

      Eine Zusammenkunft der besonderen Art erwartete mich dann letzten Donnerstag, als ich der Einladung einer jungen Dame folgte, die ich schon seit längerem kannte und die eine Leidenschaft hegte, die sie mir auf meinen Wunsch hin nun näher bringen wollte. Gemeinsam fuhren wir aufs Land zu einem Gehöft, um vor Ort zu Fuß unseren Weg zu einer Wiese fortzuführen. Dort holten wir schließlich jemanden ab – sie hieß „Diva” und war eine imposante Erscheinung mit ihrem Stockmaß von 1,80 Meter und folgte uns zurück zum Hof, wo wir uns erst einmal um ihre Pflege kümmerten. Diese Vorbereitung diente einem ausgedehnten Spaziergang durch Wald und Wiesen und trotz des Umstands, dass ich schon viele Jahre keinen Kontakt mehr zu diesen Wesen hatte, wurden mir unversehens die Zügel in die Hand gedrückt. So lernten Diva und ich uns etwas näher kennen, während wir an einem Bach entlang liefen. Aufgrund der unterschiedlichen Wesensart gestaltete sich die Konversation etwas einseitig, allerdings zeigte sich Diva immer sehr erfreut, wenn ich ihr eine Leckerei reichte. Insgesamt betrachtet beglückte mich diese sinnliche Erfahrung in der Natur mit diesem hochgewachsenen Wesen sehr und mein Dank gilt der jungen Dame, die mir diese Möglichkeit bot. Für meinen Wunsch auf ein weiteres Mal hatte sie dann auch ein offenes Ohr und vielleicht erlaubt mir Diva dann mich auf sie zu legen. Das würde mir sicher großen Spaß machen.

      In meinem letzten Brief an Dich erzählte ich Dir auch von Träumen und einer Nachricht, die mich im November des letzten Jahres erreichte und die nach wie vor mein Herz zum Hüpfen bringt. Sie beflügelt meine Fantasie und lässt mich ein Stück weit in die Glaskugel der Zukunft gucken. Einmal schrieb ich, dass alles was man denkt, fühlt und tut der Spiegel der Zukunft ist und deshalb nehme ich Dich nun – wie vor einer Woche versprochen – in mein persönliches Wunderland mit, in dem alles möglich ist.

      In der Nachricht von damals, informierte mich ein netter Herr, der bei einer Fluggesellschaft beschäftigt ist, darüber, dass ich zwei Flüge nach New York City gewonnen hatte. Eine Woche zuvor nahm ich, begleitet von einer geliebten Freundin, an einer Foto-Gewinn-Aktion teil, bei der wir viel Spaß hatten und die von einem Gewinn träumen ließ. Ich erinnere mich noch ganz genau daran, wie ich sechs Tage später am frühen Abend mit meinem Sohn in einem Café saß und nichts ahnend einen kurzen Blick in meinen Email-Eingang warf, der mich zunächst ziemlich fassungslos machte.

      Zurückblickend auf mein bisheriges Leben hatte ich noch nie etwas von großer Bedeutung gewonnen und so wirkte der Dopamin-Adrenalin-Cocktail nun besonders ausgeprägt und andauernd, denn auch meine monetäre Situation machte bis dahin eine solche Reise unmöglich. Ein Jahr zuvor erzählte ich in „Zwischen Hollywood und Armenhaus” von der Welt des Geldes und meinem Leben darin, an deren Zusammenhänge sich bisher nichts wesentlich verändert hatte. Doch nun wurden die Karten neu gemischt und verwoben die Ideen und Träume miteinander, die ich schon vor vielen Monaten säte, ohne zu ahnen, dass ein Satz, den ich vor über zwei Jahren formulierte, nun eine fast verrückt erscheinende, fassbare Bedeutung erhielt: „Für mich ist die kommende Zeit, die Zeit, die Träume fliegen lässt.”

      Jetzt habe ich ein greifbares Ziel in meinem Wunderland, denn dort erwartet mich der „Big Apple”, um meinen Hunger auf ein weiteres Abenteuer zu stillen. Seinen Samen säte ich im März 2015, als sich die Idee zur I AM FOR LOVE World Tour entwickelte, die mich auch an diesen Ort führen sollte und ganz getreu nach „Alice im Wunderland” fand ich auch ein Ass im Ärmel wieder, das einen weiteren Traum offenbarte, der etwas mit „Aloha” und einer Blume im Haar zu tun hatte und dessen Wurzeln sich vor langer Zeit in meinem Leben festsetzten. Die Frage hier ist nur, wann ich diese Karte ins Spiel bringen kann.

      Blumen im Central Park, Frühling in New York – zurück im Wunderland sehe ich mich bereits zu dieser bezaubernden Jahreszeit im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Dafür bestens geeignet scheint mir der Wonnemonat Mai und auch der Juni lässt mich von müßigen Stunden auf einer Parkbank mit Blick auf die Skyline der Stadt, die niemals schläft, träumen. Fast kann ich die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut spüren, wenn ich für mindestens zwei Wochen einen Einblick in diese bisher unbekannte Welt erhalte und mich den Überraschungen hingebe, die dort auf mich warten. Nun stellt sich nur noch eine bedeutende Frage, liebster Freund, deren Antwort ich noch nicht kenne: „Welcher Mensch wird mich begleiten?”

      Frau, Mann, bekannt, unbekannt, Hoteldirektor, New York Resident, Appartementbesitzer – ganz gleich welches Geschlecht, welches Label, welcher Status, gewiss ist, dass ich diesem Menschen, der mir eine Einladung in eine adäquate Unterkunft ermöglicht, einen Flug zum „Big Apple” schenke. Mein Schriftsteller-Freund und die junge Dame mit Pferd boten mir bereits ihre Dienste an, um mich bei der Auswahl der Interessenten zu unterstützen und auch wenn das Leben der ständigen Veränderung unterliegt, erfüllt sich vielleicht sogar der Traum, den ich im November von Tiffany, einem Frühstück und der geliebten Freundin träumte. Doch der Blick in die Glaskugel hat seine Grenzen

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