Liebesbriefe von Alice.. Alice Zumbé

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Liebesbriefe von Alice. - Alice Zumbé

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sein und sich schlicht dem Fluss des Lebens hinzugeben ohne einen Gedanken an die nahe oder entfernte Zukunft zu verschwenden. Stattdessen das Hier und Jetzt im Blick zu haben.

      Die letzte Woche begann in diesem Sinne für mich mit der Beobachtung einer Situation, die mich an dem Glücksmoment eines anderen Menschen teilhaben ließ. Ich schrieb gerade die letzten Zeilen zu Deinem Brief über „Bedingungslose Liebe – Teil 2“ an Dich, als ich auf Geschehnisse am Nebentisch aufmerksam wurde. Dort hatte kurz zuvor eine Dame, mit Kaffee und Zeitung bestückt, Platz genommen, um sich dem Lesen zu widmen. Plötzlich trat ein junger Mann an ihren Tisch, der rein äußerlich betrachtet wohl aus einem fernen Land stammte und reichte ihr einen Teller mit süßem Gebäck, begleitet von Worten in englischer Sprache, die wie folgt lauteten: „This is for you. A gift.” Die Dame zeigte sich sichtlich überrascht und etwas irritiert, wollte zunächst das Geschenk gar nicht annehmen. Doch der junge Mann bestand mit freundlichen Worten darauf und so bedankte sie sich für die süße Überraschung. Er verließ die Szenerie, setzte sich abgewendet an einen anderen Tisch, an dem er seinen Kaffee genoss, um ein paar Minuten später dann das Café zu verlassen. Die Dame wendete sich in der Zwischenzeit mit einem strahlenden Gesicht an mich, da sie bemerkte, dass ich all dem beigewohnt hatte und erklärte mir, dass sie an einer Schule als Deutsch-Lehrerin arbeitet. Dort begegnet sie tagtäglich so vielen Menschen, dass sie sich nicht daran erinnern konnte, ob der junge Mann einer ihrer Schüler gewesen ist. Doch nahm sie an, dass es so sei und er so seinen Dank für ihre Hilfe in Form ihrer Tätigkeit ausdrücken wollte. Ihre Freude über das zuvor Geschehene, dieser glückliche Moment, an dem ich teilhaben durfte, übertrug sich derart auf mich, dass sich in mir ebenfalls ein heiteres Gefühl breit machte, das mein Gesicht zum Strahlen brachte.

      Wenige Stunden später trat auch an meinen Tisch unverhofft eine junge Dame, die ich bereits kannte. Meine Begegnungen mit ihr erfüllten mich immer mit Freude, da ich sie als einen sehr warmherzigen Menschen empfand und so strahlte ich weiter, als ich sie erblickte. Sie nahm für einen Moment Platz und auch wenn dieses Gespräch nicht ausschließlich von erfreulichen Themen begleitet war, änderte es nichts an dem Ausdruck von Liebe, den wir uns beide entgegenbrachten, indem wir einander zuhörten und unser Mitgefühl für die jüngsten Erlebnisse zeigten, die auch die Schattenseiten des Lebens mit sich gebracht hatten. Es führte erfreulicherweise sogar dazu, dass ich ihr zwei Tage später eine Freude in Form eines Geschenks machen konnte, das mir einst über einen langen Zeitraum hinweg geholfen hatte mich täglich daran zu erinnern, dass ich mein Leben mit Liebe befüllen wollte. Ihr Dank bescherte mir einen weiteren Glücksmoment und an diesem Tag warteten noch einige Überraschungen auf mich, die mein Herz hüpfen ließen.

      So traf ich an diesem Morgen meine geliebte Freundin Nina, die gerade den letzten Brief an Dich gelesen hatte, der sie mit Stolz und Dankbarkeit erfüllte und wir teilten etwas Lebenszeit miteinander, tauschten aktuelle Lebensgeschichten aus. Nach der Begegnung mit ihr machte ich mich zu einer weiteren Verabredung auf den Weg, die mich an einen noch unbekannten Ort führte, an dem ich schon von einer weiteren Dame freudig erwartet wurde. Wir inspirieren uns wöchentlich in unseren jeweiligen Tätigkeiten mit Rat und Tat und dieses Mal verbrachten wir die gemeinsame Zeit in einem Lokal, das erst vor kurzem in Düsseldorf seine Pforten öffnete. Wir hatten uns schon eine Weile ausgetauscht, als meine Aufmerksamkeit auf einen jungen Mann hinter der Theke gelenkt wurde, der fragend in meine Richtung blickte und nach einigen rätselhaften Sekunden erkannten wir jeder im anderen eine alte Bekanntschaft, die schon einige Jahre zurück lag. Von angenehmen Erinnerungen begleitet fielen wir uns vergnügt in die Arme und in der nächsten Stunde nutzten wir die Gelegenheit uns etwas über die Erlebnisse der vergangenen Jahre auszutauschen. Besonders beglückend war für mich auch der Umstand, dass er seine Hilfe bei einer Sache anbot, die meine Begleitung betraf und so verbanden sich im besten Sinne drei Menschen für den Moment, der für uns alle unverhofft gekommen war.

      Die weiteren Tage gestalten sich dann noch mit einigen unerwarteten und schönen Begegnungen und Ereignissen. Eine Geburtstagsparty, die von fröhlichen Momenten geprägt war, ich ein Geschenk übergeben konnte und unversehens mit Liebe beschenkt wurde. Alte Freundschaften, die wiederbelebt wurden und Aussicht auf zukünftige Treffen boten. Ein Telefonat mit dem ich jemanden eine kleine, freudige Überraschung machen konnte. Ein erhellendes Gespräch mit meinem Schriftsteller-Freund, bis hin zu „The smell of Australia”, als ich einer gebürtigen Australierin, die die Liebe nach Düsseldorf geführt hatte, an meiner aus Australien mitgebrachten Eukalyptus-Frucht riechen ließ, was ihr einen unverhofften Glücksmoment bescherte.

      Insgesamt blicke ich nun auf eine erfüllte Woche zurück, die mir den Zugang zur Welt in ihrer Vielfältigkeit präsentierte, wie ich es mir in meinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können. Es sind die Gefühle, die uns miteinander verbinden und im besten Fall entscheidet man sich für die Liebe in den Begegnungen mit anderen Menschen. Zudem fühle ich mich abermals dankbar. Vor allem für die reale Zeit, die ich mit den unterschiedlichsten Menschen verbringen konnte und die für mich per se Momente des Glücks sind. Einige Geschichten dazu aus der jüngsten und entfernteren Vergangenheit, werde ich Dir dann beim nächsten Mal erzählen und bis dahin wünsche ich Dir viele Glücksmomente, die manchmal überraschend aufwarten oder deren Schöpfer man auch jederzeit selbst sein kann.

      In Liebe,

      Alice

      PS. Sich für Liebe, Glück und Frieden zu entscheiden, ruft mir ein Zitat des Schriftstellers und Piloten Antoine de Saint-Exupéry ins Gedächtnis.

       „Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was Du Dir vertraut gemacht hast.”

      02. März 2016: Frühlingsgefühle.

      „Lieber Freund,

      wann hast Du Dich eigentlich das letzte Mal verliebt? Oder bist Du es womöglich gerade? Und wann hast Du das letzte Mal getanzt? Wusstest Du, dass das Tanzen und Musik ein Ausdruck von Liebe ist?

      Vor ein paar Tagen hörte ich mir ein Musikstück an, das meinen Körper in Bewegung brachte und es erinnerte mich wieder einmal daran, dass mir das Tanzen ausgesprochen viel Freude bereitet. Das „Musik hören” an sich begeistert mich und alle Lieder, an die ich mich entsinne, sind auch ein Ausdruck der Gefühle des Musikers. Die Liebe ist in den Musik-Texten sehr oft das bewegende Element und dies verwundert mich nicht sehr, da wir Menschen schließlich unsere Gefühle auch über Sprache ausdrücken. In der Musik obliegt es dem Songschreiber und/oder dem Musiker seine Texte auf beste Weise mit der Musik zu verknüpfen. Diese verbindet dann wiederum die Menschen für den Moment, in dem sie sie hören und wenn es um den Zustand des Verliebens geht, dann geschieht es nicht allzu selten, dass ein Liebespaar den einen Song für sich entdeckt, mit dem sie ihre Gefühlswelten verbinden.

      Diese Gedanken führen mich dazu Dir von den Erlebnissen der letzten Woche zu erzählen, denn einige Begegnungen in dieser Zeit brachten mich dazu mir einige Gedanken über das „Verlieben” zu machen. Eigentlich begann ich schon eine Woche zuvor in diese Richtung zu schauen, als ich von zwei Menschen aus meinem Umfeld erfuhr, die sich gerade unabhängig voneinander in jemanden frisch verliebt hatten. Für beide freute es mich sehr und in dem einen Fall erwies sich sogar ein besonderer Überraschungseffekt, da sich zwei Menschen begegnet waren, die ich beide zuvor schon kannte, sie sich allerdings nicht. Im Hinblick darauf, dass die Winterzeit sich dem Ende zuwendet, um dem Frühling den Weg zu ebnen, ist es wahrscheinlich nur natürlich, dass sich dieses Phänomen bei so manchem zeigt, der bisher ohne Partner durch die Welt ging. Schließlich ist das Anagramm von „Verlieben” doch „Frühlingsgefühle”, oder nicht? Wenn ich allerdings einen genauen Blick auf die letzten 12 Monate meines Lebens und das meiner Wegbegleiter richte, ist das „Verlieben” natürlich nicht nur an den Frühling gebunden. Im Grunde genommen entsteht dieser wunderbare Ausnahmezustand ja in jedem selbst und zeigt für mich die Bereitschaft dazu an mit offenem Herzen

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