Elli & Lisa - Eine süße Begegnung. Susann Smith
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Jetzt begreife ich auch, warum sie lachen muss und stimme mit ein. Sie hatte erkannt, welch reine Lust ich empfunden hatte, als ich in das Geschäft kam. Sie hatte meinen Nasen-Orgasmus genau beobachtet.
Eigentlich sollte es mir peinlich sein, aber es ist mir schon immer fremd gewesen, mich für meine Begeisterung und meine Empfindungen zu schämen.
Wir werden durch Gerda unterbrochen, die eine wunderbar duftende Tasse Kaffee in der Hand hält. Sie schaut zwischen mir und ihrer Enkelin hin und her. Anscheinend bieten wir ihr einen recht verstörenden Anblick.
»Aber Lisa, was machst du denn hier mit meiner Kundin?«, fragt sie irritiert. »So habe ich dich aber nicht erzogen.«
Unser Lachanfall ist auf der Stelle beendet.
»Nein, wir haben nur etwas bemerkt, über das wir beide lachen mussten«, entschuldige ich ihre Enkelin, die mich direkt geduzt hat, und beruhige mich langsam. »Sie hat nichts falsch gemacht.«
Mein Hinweis scheint Gerda zu beruhigen. Sie schreitet wieder an den Tresen. »Welchen Kuchen möchten Sie?«
Ich sehe noch einmal kurz zu Lisa, bestelle einen Schokoladenkuchen und bemerke, dass mir Gerdas Enkelin ein wirklich schönes Grinsen schenkt.
»Ich werde alles an den Tisch bringen«, sagt Lisas Großmutter mit einem auffordernden Blick, mich doch zu setzen.
Ich drehe mich herum. Mein erster Gedanke ist es, mich zu Lisa zu setzen, aber ihr Tisch ist voller Unterlagen, Bücher und Schreibutensilien. Auch will ich mich nicht so direkt aufzwingen. Also wähle ich den freien Tisch unmittelbar neben ihr.
Lisa wirft mir einen Seitenblick zu und sagt leise, ohne dass es ihre Großmutter hören kann: »Danke, dass du mich meiner Oma gegenüber gedeckt hast.«
Einem Gefühl folgend, lehne ich mich noch etwas näher zu ihr. »Habe ich gern gemacht, denn es war ja auch irgendwie komisch«, erwidere ich in einem verschwörerischen Ton und lächle. Jetzt, wo ich ihr so nahe bin, rieche ich ihr frisches, blumiges Parfüm. Es passt gut zu ihr. Ohne aufdringlich zu sein, betrachte ich sie.
Lisa hat ungefähr meine Größe und braune Haare, die ihr weit bis über die Schultern fallen. Ihr Gesicht ist geprägt von schönen, ausdrucksstarken braunen Augen und einer süßen Stupsnase. Sie trägt einen Tanktop und eine kurze Hose. Ich erwische mich dabei, wie ich ihre wohlgeformten langen Beine bewundere. Sie scheint sich dessen bewusst zu sein, denn deren Haltung lädt geradezu dazu sein, sie unentwegt anzustarren. Ich kann nicht sagen, ob sie ein Makeup trägt, denn wenn, dann ist es sehr dezent gemacht. Auf mich macht sie einen sehr natürlichen, einen erfrischenden Eindruck – rundherum, sie ist eine ausgesprochen schöne Frau.
Für ein paar Sekunden sehen wir uns unverwandt an. Wir mustern uns noch, als ihre Großmutter mit dem Kaffee und Kuchen kommt. Ich setze mich wieder normal auf, und spüre, dass ich rot werde.
»Lassen Sie es sich schmecken«, meint die alte Dame zu mir. Doch anstatt sich nun zurückzuziehen, bleibt sie am Tisch stehen und schaut mich fragend an.
Gleich wird sich mich ausfragen, denke ich, während ich ihren Blick erwidere. Dagegen habe ich nichts einzuwenden, zumal ich ja Stammkundin werden möchte.
»Ich habe Sie hier noch nie gesehen. Sind Sie zu Besuch in unserer schönen Stadt?«, erkundigt sie sich neugierig, aber nicht aufdringlich.
»Nein. Ich bin erst vor drei Monaten hergezogen«, gestehe ich freimütig.
»Was hat Sie denn hierher verschlagen?«, kommt ihre nächste Frage.
»Die Arbeit, wie bei so vielen«, erkläre ich. »Ich komme aus dem hohen Norden.«
»Na, Kindchen, da sind Sie hier doch recht allein, nicht wahr?«, bemerkt sie sorgenvoll und schaut ihre Enkelin an. »Wie wäre es, wenn du ihr einmal zeigst, wie schön es hier ist? Führe sie doch ein wenig durch die Stadt.«
Lisa schaut erst ihre Großmutter leicht erstaunt an, dann mich.
Es liegt mir bereits auf der Zunge, ihr zu sagen, dass sie das wirklich nicht muss, denn so wie es auf dem Tisch vor ihr aussieht, hat sie wohl viel zu tun, aber da sagt sie plötzlich an mich gewendet: »Wenn du magst, kann ich dir bis zum Mittag die Stadt zeigen.«
Ich sehe ihr direkt in die Augen, bin überrascht, freue mich aber zugleich den Vormittag nicht allein verbringen zu müssen.
»Lass mich nur schnell die Sachen wegbringen und etwas anderes anziehen«, ergänzt sie und steht auf.
»Ich genieße so lange den Kaffee und Kuchen!«, gebe ich ihr zurück, mit einem kleinen Lachen in der Stimme.
Sie will gerade zur Tür gehen, als sie mir noch ein freches Lächeln schenkt.
Wir werden uns sicher richtig gut verstehen, denke ich, wo wir doch schon den gleichen Humor haben.
»Sie wohnt hier über der Bäckerei. Ich und mein Mann haben ihr die Wohnung angeboten, als sie von Zuhause ausgezogen ist. Sie hilft mir dafür bei der Arbeit, ... und seit mein Mann verstorben ist, brauche ich sie wirklich. Manchmal ist hier richtig was los. Deshalb hat sie auch nur bis zum Mittag Zeit. Dann haben wir hier immer viele Gäste sitzen und andere holen sich für die Familie noch Kuchen.«
Ich nicke ihr verstehend zu und schließe sie noch ein wenig mehr in mein Herz. Ich mag ihre Art, diese Offenheit und Liebenswürdigkeit – und ich frage mich, wie man eine solche Frau nicht mögen kann?
»Aber jetzt genießen Sie bitte erst einmal Ihren Kuchen und den Kaffee«, lächelt sie mich auffordernd an.
Ich lade mir etwas Kuchen auf die Gabel und lasse ihn mir auf der Zunge zergehen. Lisa hat recht. Er ist genau richtig und schmeckt vorzüglich. Während ich genießerisch für einen Augenblick meine Augen geschlossen halte, läutet die Türglocke.
Ich vernehme Schuhe, die über den alten Boden laufen. Aber sie wenden sich nicht der Theke und Gerda zu, sondern kommen direkt in meine Richtung, wo sie kurz vor dem Tisch einhalten – Und auf einmal höre ich ein fröhliches Kichern. Es ist Lisas. Ich öffne langsam die Augen und grinse sie an, während sie sich zu mir setzt.
»Iss nur weiter«, schmunzelt sie.
Mir kommt eine Idee. Ich stehe auf und gehe zu Lisas Großmutter hinüber. »Würden Sie mir freundlicherweise noch eine weitere Gabel geben?« Sie schaut mit etwas irritiert an, aber ihr Serviceherz erfüllt mir ohne zu zögern meinen Wunsch.
Als ich an den Tisch zurückkehre, verhalte ich mich abwartend. Ich frage mich, ob Lisa mitbekommen hat, was ich gerade getan habe. Aber anscheinend nicht. Nichts in ihrem Gesicht lässt einen Aufschluss darüber zu, und da ich die Gabel nicht offen in der Hand gehalten habe, hat sie sie auch nicht sehen können.
»Wollen wir nicht teilen?«, frage ich unvermittelt und halte ihr die Kuchengabel entgegen. Dabei schaue ich sie frech grinsend an und bin neugierig auf ihre Reaktion.
Lisa lacht von Herzen. Sie nimmt die Gabel und wir beginnen damit, uns das Kuchenstück wortlos zu teilen.
Als sie den ersten Bissen im Mund hat, beobachte ich ihre Mimik. Sie schließt genau wie ich vor Genuss die Augen und seufzt etwas auf. Dabei sieht sie so wunderschön aus, entspannt, vergnügt und lustvoll. Das