Elli & Lisa - Eine süße Begegnung. Susann Smith
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Vor dem Mehrfamilienhaus in dem ich eine bezahlbare Wohnung gefunden habe, bleibe ich kurz stehen. Mühselig versuche ich das Schlüsselband aus der Umhängetasche zu fischen, aber es will nicht auf Anhieb gelingen. Nach einer Weile klappt es, auch ohne die Einkaufstüten abzusetzen. Leicht gereizt reagiere ich, als sich jetzt auch noch mein Smartphone mit einem Signalton meldet. Irgendeine Nachricht ist eingegangen. All die Sachen ausbalancierend laufe ich in den zweiten Stock, öffne ungelenkt die Tür und schleppe meine Ausbeute in die Küche. Das Auspacken geht schnell von der Hand, Kühlschrank und Vorratsraum freuen sich über den Zuwachs. Auf den kleinen Vorratsraum bin ich besonders Stolz. Da passte jeder Menge rein und mit der Gardine davor – es sieht einfach immer ordentlich aus.
Gedanklich bin schon bei den Vorbereitungen fürs Kochen, als mir mein Smartphone wieder in den Sinn kommt. Ich husche mit meiner Handtasche ins Wohnzimmer, kuschle mich auf mein Sofa und hole es hervor. Nachdem ich den Bildschirm entsperrt habe, wird klar: Ich habe eine WhatsApp-Nachricht bekommen. Vermutlich von meiner Family, denke ich, und dass die bestimmt wissen wollen, wie es mir geht. Doch dann bin ich tatsächlich überrascht. Es sind nicht meine Eltern, es ist eine Nachricht von Lisa. Das ging schneller als erwartet, schießt es mir durch den Kopf, und ich öffne sie voller Neugierde:
›Hallo Elli! Hoffe, du konntest noch etwas von der Stadt sehen. Nochmals Danke für Deine Unterstützung. Bin jetzt in meiner Wohnung. Lasse den Abend ruhig ausklingen. LG Lisa‹ Plötzlich ist sie in meiner Gedankenwelt, und ich erwische mich dabei, wie mir ihr Bild vor meinem geistigen Auge erscheint. Unwillkürlich muss ich lächeln. Ihre Nachricht verlangt nach einer Antwort: ›Hi Lisa! Ja, war noch etwas einkaufen. Habe dir sehr gern geholfen. Will mir jetzt was Leckeres kochen. Ist zwar nicht mit dem Kuchen Deiner Oma zu vergleichen, aber ich werde mein Bestes geben!‹ Ich lasse noch einen lachenden Smiley folgen. Natürlich hoffe ich, dass sie auf meine Kurznachricht reagiert. Aber erstmal passiert nichts. Nach ein paar Minuten des Faulenzens husche ich in die Küche, suche alles zusammen, was ich brauche und stelle einen Topf mit Wasser zum Kochen auf den Herd. Plötzlich klingelt mein Smartphone. Jetzt wird es unter Garantie meine Mutter sein, denke ich, und da ich ihre Endlosgespräche kenne, stelle ich die Herdplatte wieder ab. Als ich sehe, wer mich da tatsächlich zu erreichen versucht, reagiere ich erfreut, bin aber zugleich nervös und aufgeregt. »Hi Lisa!«, melde ich mich stockend. »Hallo Elli!«, kommt es zaghaft zurück. »Störe ich dich gerade beim Kochen?« »Nö. Hab' gerade erst alles rausgesucht und will anfangen.« »Oh! Dann koch' du mal ruhig ...« »Du störst mich nicht«, erwidere ich. »Wir können uns gern unterhalten.« Ich lächle in die Leitung. »Kochen kann ich nachher immer noch.« Zurück kommt ein kleines Kichern. »Was gibt's denn Gutes bei dir?«, spricht sie erleichtert weiter. »Ach, nix besonders Aufwendiges«, gebe ich zurück. »Wird was Einfaches … mache mir einen mediterranen Salat und dazu Spagetti mit einer tollen Sauce.« Ich seufze kurz. »Da habe ich mir leckere Kräuterbutter gekauft, in der Hoffnung auf ein Baguette, aber das wurde nichts … An der Backtheke gab's keine mehr.« Wieder muss Lisa kichern. »Du scheinst mir eine echte Genießerin zu sein, oder?«, meint sie in fröhlichem Ton. »Na ja, ab und zu muss man sich mal was gönnen, finde ich, oder? Ich finde das jedenfalls wichtig. Was für Leib uns Seele.« »Stimmt, halte ich auch so.« »Allerdings koche ich nicht oft, nur wenn dann richtig mit Spaß. Aber ich habe ja gesehen, dass du auch eine echte Genießerin bist.« Als Lisa darauf kurz schweigt, bemerke ich, dass sie meine Anspielung nicht versteht. Also füge ich ergänzend hinzu: »Ich meine, wie du heute früh den Kuchen genossen hast.« Jetzt lacht sie herzhaft auf, was mir ein breites Grinsen ins Gesicht zaubert. »Ja, richtig … Ich habe schon lange nicht mehr so viel gelacht, wie heute Morgen … Ist selbst meiner Oma aufgefallen.« Ich spüre, dass sie mir noch etwas mitteilen möchte, es aber nicht über die Lippen bringt. Also wage ich einen Vorstoß: »Lisa, ich weiß ja nicht, was vorgefallen ist, und was es mit dieser Vera auf sich hat, aber ich finde dich sehr sympathisch. Wie wäre es, wenn wir ein Treffen ausmachen und Spaß miteinander haben? Da wird sich deine Oma doch sicher noch mehr freuen, oder?« Kaum habe ich es ausgesprochen, hoffe ich, dass ich nicht zu forsch und fordernd gewesen bin – aber, ich erhoffe mir von ihr ein »Ja«. Es entsteht eine kurze Gesprächspause. Ich bekomme schon ein schlechtes Gefühl, befürchte, dass genau das eingetreten ist – ich zu forsch und fordernd war. »Ja, das würde mich freuen«, fängt Lisa wieder an. »Ich werde dir dann alles erklären, wenn wir uns sehen. Immerhin hast du mir gegenüber Vera zur Seite gestanden, da bin ich dir eine Antwort schuldig …« Sie druckst einen Augenblick herum. »Aber … Wie soll ich dir das jetzt am besten sagen? …« Sie ringt mich sich. »Sag's einfach, wie es ist … Frei heraus!« »Aber vielleicht bist mir gegenüber dann voreingenommen.« »Ist eine Eigenschaft, die ich an mir eigentlich nicht wirklich kenne«, erwiderte ich, um es ihr leichter zu machen. »Also gut …Ich bin nämlich lesbisch.« Jetzt ist es raus. Okay, denke ich bei mir, jetzt wird sie wissen wollen, wie ich dazu stehe. Ich ringe mit mir, ob ich gleich ganz offen reagieren soll oder ihr erst einmal die Ängste nehme. Nachdem ich zum Schluss komme, dass Lisa wohl eher der Typ ist, der es schätzt, wenn man ehrlich und offen reagiert, setze ich mit einer Erklärung an: »Ach, Lisa! … Ich bin nicht homophob, falls du das jetzt befürchtet hast. Ich habe auch keine Schubladen, in die ich dich stecken will.« Ich lasse in meiner Stimme ein Lächeln mitschwingen. »Wie könnte ich auch, wo ich doch selbst in keine Schublade passe. Und da wir schon so offen miteinander sind: Ich bin bisexuell unterwegs. Es ist also alles in Ordnung. Außerdem geht es doch um dich als Ganzes, da ist deine sexuelle Präferenz zweitrangig.« Lisa atmet einmal tief durch. »Prima. Dann wäre das ja geklärt«, sagt sie erleichtert. »Die Sache mit Vera ist eine lange Geschichte, die würde ich dir ehrlich gesagt lieber persönlich erzählen und nicht am Telefon.« »Kann ich gut verstehen«, antworte ich. »Wann wollen wir uns treffen?« Lisa lacht fröhlich auf. Ich fühle mich erleichtert, weil es mir zeigt, wie schnell wir zu einem lockeren Plauderton zurückgefunden haben. »Wie wäre es, wenn ich dir ein leckeres Baguette aus unserer Backstube vorbeibringe? Vielleicht magst du ja nicht allein essen?« Sie zögert. »Aber sag' ehrlich, wenn dir das jetzt wie ein Überfall erscheint«, schiebt sie aufgeregt hinzu. Ich muss nicht lange darüber nachdenken, ob mir das vielleicht zu schnell geht und zu spontan ist. »Na klar würde ich mich darüber freuen, wenn wir den schönen Morgen zusammen ausklingen lassen würden.« Dann spüre ich, dass wir beide recht überrascht sind, wie schnell wir uns wiedersehen und verabschieden uns fröhlich voneinander.
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