Elli & Lisa - Eine süße Begegnung. Susann Smith

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Elli & Lisa - Eine süße Begegnung - Susann Smith

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meinen Körper wandert.

       Ich genieße dieses Gefühl, versuche aber mir nichts davon anmerken zu lassen. Schließlich will ich einfach den restlichen Vormittag mit ihr genießen – und heute Abend, wenn ich im Bett liege, ist immer noch Zeit diesem Gefühl nachzugeben.

       *

      Als wir das Stück Kuchen vertilgt haben und auch die Kaffeetasse leer ist, stehe ich auf, wende mich zum Tresen und will bezahlen.

       »Lassen Sie es gut sein«, lehnt Gerda ab.

       Ich schaue sie verwirrt an und will wissen wieso.

       »Ach, Sie machen so einen netten Eindruck und haben meine Lisa zum Lachen gebracht«, schmunzelt sie und fügt mit leicht gedrückter Stimme hinzu: »Das ist mir allemal ein Stück Kuchen und einen Kaffee wert.«

       Ich sehe, wie Lisa an mir vorbei auf ihre Großmutter zugeht, ihr einen Kuss auf die Wange drückt und leise mit ihr flüstert. Anscheinend gibt es auch hier ein paar Geheimnisse – aber schließlich hat die ja jeder.

       Über die Schulter ihrer Großmutter schaut Lisa mich an und versucht mich einzuschätzen. Ich gebe ihr mit einem Wink zu verstehen, dass ich draußen auf sie warten werde. Ich will nicht stören und sie mit ihr allein lassen. Ihr Nicken zeigt mir, dass sie mich verstanden hat.

      ***

      

       Kapitel 2

      Draußen entferne ich mich ein paar Schritte von der Glasfront. Ich denke mir, ihnen so mehr von ihrer Privatsphäre zu lassen.

       Nur ein paar Minuten später höre ich, wie die Tür aufgehen. Lisa kommt auf mich zu. Sie muss ein paar Mal tief Luft holen und setzt dann ein eher unechtes Lächeln auf. »Von mir aus können wir jetzt los«, lässt sie mich wissen und wendet sich direkt der Innenstadt zu.

       Schweigend gehen wir eine Weile nebeneinander her. Nach einer Weile empfinde ich die Stille bedrückend. Ich räuspere mich, um dieses unangenehme Gefühl abzuschütteln, will mich einfach darauf konzentrieren, mit ihr die Stadt zu erkunden und hoffe, dass wir wieder zu der ausgelassenen Stimmung von eben zurückkehren.

       Wir gehen gerade an einem Geschäft für Dekorationen vorbei. Vor dem Laden sind ein einige Tische mit ein paar schönen Dingen als Anziehungsobjekte aufgestellt. Eines der Gegenstände zieht meine Aufmerksamkeit besonders an, und ich bleibe stehen, um ihn mir genauer anzusehen.

       Lisa stellt sich einfach neben mich und will auch sehen, was mir so gefällt. Dann sagt sie die ersten Worte, seit wir vor der Bäckerei standen. »Das sieht wirklich toll aus. Wäre das denn etwas für deine neue Wohnung?«

       Ich drehe mich zu ihr herum und lächle sie an: »Ich will erst mal alle Kisten fertig auspacken und dann sehen, was ich mir noch kaufen will.«

       So fangen wir ein unverfängliches Gespräch an. Wir gehen weiter und schauen immer wieder in ein Geschäft und reden dabei. Irgendwann wird die Unterhaltung persönlicher.

       Lisa erzählt mir, dass sie im Moment Geschichte und Mathematik studiert, um später Lehrerin zu werden. Und um ihre Familie unterstützen zu können, hat sie zuvor eine Ausbildung in der Bäckerei gemacht. Ich finde das sehr beeindruckend für ihr Alter, denn sie ist erst vierundzwanzig, wie sie mir beiläufig verraten hat.

       Auf einmal bemerke ich, wie sie sich verspannt. Sie spricht sehr ruhig, so dass ich sie kaum verstehe.

       »Es tut mir leid. Aber egal was jetzt kommt, bitte bleib an meiner Seite, okay?«, fragt sie mich mit einer gewissen Nervosität.

       Ich verstehe es zwar nicht, nicke ihr aber sofort zu.

       Dann fühle ich, wie sich jemand zu mir und Lisa gesellt, drehe mich zu der Person herum und sehe mich einer sehr schönen Frau gegenüber. Aber das ist nur äußerlich, denn ihre Ausstrahlung und ihr Auftreten wirken direkt unsympathisch. Allein dieses Gefühl treibt mich näher zu Lisa. Ich will ihr damit ein wenig Rückhalt gegeben. Lisa kenne ich zwar nicht wirklich, aber es ist offensichtlich, dass ihr diese Begegnung nicht behagt und sie sich mehr als unwohl fühlt.

       »Was machst du hier Lisa? Musst du nicht bei deiner verrückten Oma aushelfen?«, fragte die Frau in einem sehr rabiaten und abfälligen Ton.

       Diese Frau wird mir mit jeder Sekunde unsympathischer.

       Lisa will etwas erwidern, aber dazu kommt sie nicht, denn nun richtet sich der Blick dieser Frau auf mich. Und schon geht sie auf mich los: »Wer bist du denn?«, kommt es geringschätzig. »Etwa eine neue Freundin?«

       Ich kann es kaum fassen, dass jemand so kaltschnäuzig und gemein sein kann. Aber ich will mir das von ihr nicht bieten lassen und erwische mich dabei, wie ich ihr mit Worten, ihr blödes Grinsen aus dem Gesicht wischen will. Doch dann höre ich schon, wie sich Lisa zum Kampf bereit macht.

       Sie sieht die Frau direkt an. »Was willst du von mir, Vera?«, reagiert sie in ruhigem Ton. »Du bist und bleibst eine verlogene, hinterhältige Schlampe!« Sie stemmte ihre Hände in die Hüften. »Warum sollte ich dir in irgendeiner Weise Rechenschaft schuldig sein? Lass mich einfach in Ruhe!« In ihrem Blick funkelt es. »Ich will mit meiner neuen Freundin etwas Zeit genießen!«

       Um sie zu unterstützen trete ich auf Lisa und ergreife ihre Hand. »Lass' uns jetzt gehen, meine Liebe!« Ich bemerke noch, wie es in Vera zu kochen beginnt, ziehe aber mit Lisa meines Weges und halte weiterhin deren Hand. Wir hören noch, wie sie irgendetwas vor sich hinmurmelt.

       *

      Ihre Hand liegt warm und weich in der meinen. Es ist ein schönes Gefühl. Ich drücke sie, um ihr zu signalisieren, dass für mich alles in Ordnung ist. Sie schaut mich an, worauf ich mit einem Lächeln antworte.

       »Das war lieb von dir«, bedankt sich Lisa.

       Bestätigend drücke ich ihre Hand gleich noch einmal. Erst jetzt lächelt sie mich das erste Mal wieder richtig an, doch gleich darauf reagiert sie etwas verunsichert.

       »Ich weiß, dass dich das verwirrt hat. Erkläre ich dir auch, aber später. Ja? … Ich muss leider wieder zurück zu Oma. Der große Trubel wird gleich losgehen.« Mit großen fragenden Augen sieht sie mich an. »Ich würde dich gern wiedersehen … Können wir uns bald wieder treffen?«

       Ich bin überrascht und erfreut zugleich darüber, dass sie mich wieder treffen möchte. »Ja, natürlich«, kommt es mir über die Lippen. »Du kannst mich auch jederzeit gern besuchen.«

       Als ich ihr meine Adresse gegeben habe und wir noch unsere Rufnummern austauschen wollen, merken wir, dass unsere Hände immer noch ineinander verschlungen sind. Wir lächeln uns verlegen an, doch dann tippen wir die Nummern des jeweils anderen in unsere Smartphones.

       »Bis bald!«, ruft sie noch, während sie sich einmal um ihre eigene Achse dreht und um die nächste Hausecke verschwindet.

      ***

      

      

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