Der Kronprinz des Selbstvertrauens. Markus Meisl

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Der Kronprinz des Selbstvertrauens - Markus Meisl

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Der Motor läuft schon und hat die Sitze vorgewärmt. Die drei Stufen des Busses erweisen sich als Kletterpfad, mindestens mit Schwierigkeitsgrad neun. Wir besteigen ihn ungesichert!

      Endlich läßt Fräulein Krüger durchzählen. Doch auch nach dem zweiten Mal kommt es zu einem unbefriedigenden Ergebnis: zwei Personen fehlen. Die Verantwortlichen sind ratlos. Kann sich so viel Wildschweinspeck und Alpenbräu einfach auflösen? Wo wurden die Kollegen zuletzt gesehen? In der Wirtschaft? Auf dem Gipfel? Oder gar schon beim Anstieg? Niemand weiß es. Die Kintolen, murmeln manche und sind froh, bereits im Bus zu sitzen.

      Schließlich kommt die Antwort von der Hütte: die Tür springt auf, die beiden Vermißten erscheinen, eingehängt und mit erheblichem Seegang; einer hatte den anderen gesucht und auf der Toilette gefunden, da war er aber schließlich selbst eingeschlafen - die Kintolen enttäuschen.

      Und so kommt es, wie es kommen muß. Alle sind müde vom Wandern und die Sitze des Busses so gut wie das Bett zu Hause. Chef gibt das Zeichen zur Abfahrt und es geht los; an Bord Isabella, mein Schatz; würde sie fehlen, der Schnitt würde fallen, zweistellig und nicht nach dem Kommazeichen. Franz chauffiert uns geschmeidig, von Serpentine zu Serpentine, durch tief reichende Kurven; und die Berge, getaucht in Orange, in abendliches Glühen; die alpine Romantik ist der würdige Abschluß. Und irgendwo dazwischen, ein unbestimmtes Gefühl, ganz weit hinten, vielleicht eine Einbildung: die Konkurrenz hat mehr wie dreckige Griffel und Unterhosen mit Muster keine Angst im dunkeln ...

      - - -

      Tags darauf habe ich drei große Kater im Quartier; einen in den Oberschenkeln, einen in der Peristaltik, er ernährt sich von Murmelschmalz und Alpenbräu, das größte Raubtier jedoch im Oberstübchen. Und alles nicht mal selbst bezahlt.

      So hilft nur eins: Mama Martha und ihr Ölgemälde. Die Götter haben entschieden - schon Mittwoch nachmittag ist wieder Kurs und die Muse mein Rettungsanker.

      Wie immer geht Mama Martha zwischen den Staffeleien umher und läßt uns in Freiheit schaffen, dann und wann ein freundlicher Blick, eine ermunternde Geste, doch niemals Bedrängung; sie ist unsere Mentorin, die Mutter aller Pinsel.

      Und überall im Raum der vertraute Geruch von Terpentin und Malfarbe!

      Meine Arbeit schreitet voran. Ich habe besonders viel Rosa auf der Leinwand, in verschiedenen Formen, aber auch Speigelb und Lila, der Pinsel mischt intuitiv. Zu den rein abstrakten Formen kommt diesmal auch Figuratives, ganz in Weiß und gestellt in eine Landschaft. Ich reise durch meine Zeit und erschaffe die Welt.

      Als sich die Praxis dem Ende zuneigt und überall die Farben noch kräftig glänzen sind, äußert sich einer der Kollegen.

      „WAS IST DAS?“

      Auf meinem Bild ein weißer Ritter und eine Jungfrau, gemeinsam auf einer olivgrünen Lichtung, inmitten eines Waldes und zwischen den beiden: ein Reh.

      Ich erkläre, es sei eine magische Begegnung im Wald, von Mensch und Tier, im Schoß der Natur ... .

      Schweigen.

      Ich deklariere; im Bild geht es aber genau so um Darstellung von Funktionalität, im großen sowie im kleinen, um das ganze Spektrum.

      Noch immer Schweigen.

      Ich kommentiere weiter, um die Essenz zu heben, da endlich, eine Bemerkung:

      „DER RITTER SOLLTE ZUMINDEST DIE RÜSTUNG ABNEHMEN. OHNE IST ES BEQUEMER. BESONDERS FÜR DAS MÄDCHEN. “

      Mama Martha kommentiert gewählter.

      Oh, eine sehr schöne Arbeit! Vorwiegend in Pastell und mit romantischem Pinsel, und auch die Figuren, in begreiflichem Kontext. Das Gefühl ist im Vordergrund, ebenso das Seelische, das Körperliche jedoch weitgehend unter Verschluß; es ist Ritterlichkeit und hohes Ideal darin, aber auch das Gleichnis der Umkehrphase, eine Sommerfrische im Blech. Irgendwann muß es passieren; wenn nicht im Wald, so in der Burg.

      Über das Reh ist man sich uneins; es wirkt schwach und schutzbedürftig. Es gehört zu den beiden, vielleicht auch nicht. Es ist so blaß und zerbrechlich, irgendwann muß es zurück in den Wald, ... nun schweigen alle.

      Das nächste Bild ist auch nicht einfacher. Es ist wieder die Darstellung einer Heidelandschaft, gemalt vom selben Kollegen, vorwiegend in Grau und Blau und mit einer Hütte im Zentrum; die Silhouette eines Wanderers ist rechts außen eingefügt. Abgesehen von kleinen Variationen, die unerheblich sind: das gleiche Bild wie beim letzten Mal.

      „ AHH, KENNEN WIR SCHON. DAS MIT DEN VERSCHIEDENEN DIMENSIONEN UND DEM WANDERER, DER ALLES ÜBERSIEHT.“

      Die Begeisterung hält sich in Grenzen.

      Doch diesmal ist es anders - die Hütte und der Wanderer sind im selben Film.

      Alle staunen; das ist etwas anderes. Die Gruppe rückt näher und versucht, den Rauch des Schornsteins zu erschnuppern.

      Man sieht von der Hütte nur ein dunkles Rechteck und ein einsam erleuchtetes Fenster. Der Wanderer strebt aus dem Bild, noch drei, vier Schritte und er würde verschwinden, aus dem Rahmen fallen. Was hat er in der Hütte getan? War er drinnen?

      Das Raten beginnt.

      „ER HAT SICH AM FEUER EINE WURST GEBRATEN!“

      Falsch, wenn auch praktisch.

      „HMM,… ER HAT DIE GLÜHBIRNE GEWECHSELT.“

      Auch praktisch, auch falsch: es ist heiß, viel heißer!

      Das ergibt die Spur; die Gruppe sieht sich an, ein Gedanke springt über. Er schwebt wie eine Blase im Raum, ohne sich vorerst zu artikulieren. Ist es Zurückhaltung oder einfach nur eine Pause aus Überraschung? Schließlich platzt es hervor, wie ein Jahrhundertereignis ...

      „ER HAT DIE HÜTTENWIRTIN GESCHWÄNGERT!“

      Und daraus bricht, wie befreit an das Licht, ein dreckiges Lachen.

      *

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