Wenn ein geliebter Mensch stirbt .... Pakhi E. Powels

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Wenn ein geliebter Mensch stirbt ... - Pakhi E. Powels

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in Deutschland leiden an unheilbaren Krankheiten und „müssen Leben“, weil eine aktive Sterbehilfe in Deutschland nicht erlaubt ist. Es geht dabei um eine Art ärztliche, legale, aktive Sterbehilfe. Nicht darum, dass Familienangehörige diese Hilfe leisten.

      Auch ist mir klar, dass vielen Ärzten eine solche Entscheidung mehr als schwer fallen wird und dass nicht nur auf das Bitten eines Patienten gleich die „Todesspritze“ ausgepackt wird. Es gibt viele Patienten, die auf Grund einer nicht mehr therapierbaren Krankheit (Beispiel Krebs) nur mit sehr starken Medikamenten, wie z.B. Opium, Morphium am „Leben bleiben“, am Leben nicht mehr teilnehmen können und vor sich „hinsiechen“.

      Sollte man diesen Patienten nicht ein „menschenwürdiges“ Ableben ermöglichen, wenn ein solcher Wunsch des Patienten besteht? „Vorbilder“ dazu bestehen, z.B. in der Schweiz, obwohl gesagt werden muss, dass die Vorgehensweise bei „Dignitas“ sehr umstritten ist.

      Mit lieben Grüßen

      Ein Freund

      Geliebter Freund,

      für mich ist es ganz klar:

      Eine aktive Sterbehilfe ist absolut notwendig. Und sie sollte daher legalisiert werden.

      Wenn sich jemand dazu entschließt, seinem Leben ein Ende setzen zu wollen... warum auch immer... dann entspricht das seinem Grundrecht. Er hat die Freiheit und das gute Recht, über sich entscheiden zu können.

      Allerdings würde ich eine Vorbedingung machen:

      Jeder, der sterben will, ob er unheilbar krank ist, ob er alt ist, ob er verzweifelt ist... jeder sollte vorher für etwa drei Monate, mindestens, das Sterben lernen. So dass er friedlich, entspannt und gelöst gehen kann. So dass sein Tod ein schönes Phänomen wird. So dass sein Tod der Höhepunkt seines Lebens wird. Er muss gelernt haben, zu sterben.

      Er muss gelernt haben, zuschauend zu bleiben im Tod, sich nicht mehr mit seinem Körper, seinem Denken und seinen Gefühlen zu identifizieren.

      Und er muss gelernt haben, sich dem Mysteriösen vertrauensvoll zu ergeben.

      Das wäre meine Voraussetzung, damit jemand die Todesspritze auf seinen Wunsch hin bekommt.

      Einen lieben Gruß

      von

      Pakhi

      Liebe Pakhi,

      wie kann ich mich am besten auf den Tod meines Vaters einstellen?

      Mein Vater ist schon ziemlich alt und spricht immer ganz gelassen davon, dass er bald sterben wird. Ich komme damit nicht so leicht zurecht. Wie kann ich mich am besten damit abfinden / darauf einstellen?

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      Lieber Freund,

      1 Sei glücklich darüber, dass dein Vater so leicht und gelöst mit dem Tod umgeht. Freue dich mit ihm.

      2 Meines Erachtens ist es nicht so, dass du Probleme hast, dass dein Vater geht. Sondern du hast dich selbst wahrscheinlich noch nicht mit dem Tod beschäftigt, du stehst im Kampf mit dem Tod, du vermeidest ihn, hast vielleicht auch Angst vor ihm. Du weißt nicht, dass auf deinen Vater etwas Schönes zukommt, sonst würdest du dich mit ihm freuen. Es ist gut, das zu sehen. Sei dir einfach nur bewusst, dass du den Tod vermeidest... und es wird sich etwas ändern.Vielleicht beginnst du plötzlich damit, dich selbst auf deinen Tod einzustellen. In meinem Buch: Ästethisches Sterben mit Lachen und Meditation, stehen viele Meditationen wie man dem Tod begegnet... keine Angst, nichts Kompliziertes. Es ist ganz einfach... und zutiefst beruhigend, das versichere ich dir.

      3 Stell dir vor, dein Vater geht auf eine Urlaubsreise nach Teneriffa. Hättest du da auch Schwierigkeiten, ihn loszulassen? Nein, du würdest dich mit ihm freuen, dass er so etwas Schönes vor sich hat. Dafür würdest du die Trennung zu ihm gerne in Kauf nehmen, wenn du dir sicher bist, dass er einen super Urlaub verbringen wird. Es ist deine Unbewusstheit über den Tod, was dir solche Schwierigkeiten macht.

      4 Ein weiterer Punkt ist, dass wenn du deinen Vater nicht loslassen kannst, das immer Folgendes bedeutet: Du warst zu wenig total in seiner Gegenwart. Du hast sein Dasein für selbstverständlich genommen in der Zeit, in der ihr zusammen sein konntet.Und nun, da er geht, siehst du plötzlich, was du alles versäumt hast mit ihm, du siehst, dass vieles vorbei ist und nicht wiederkommt.Daher empfehle ich dir, die letzten Tage so intensiv wie nur möglich mit deinem Vater zu verbringen. Erfülle deine Sehnsucht nach Nähe mit ihm – und du wirst ihn viel besser gehen lassen können.Allerdings achte auch auf ihn und seine Bedürfnisse. Nerve ihn nicht. Denn im Sterbeprozess braucht dein Vater viel Alleinsein, viel unbeschäftigt Sein, um sich mit den existenziellen Prozessen, die geschehen, auseinander setzen zu können.

      Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Hinweise geben.

      Einen Gruß an dich,

      Pakhi

      Liebe Pakhi,

      bin in deinem wunderschönen und mich sehr bereichernden Buch: „Ästhetisches Sterben mit Lachen und Meditation“ auf S. 100 und der Teil, wo du beschreibst, dass du die ausströmende Negativität einiger Sterbender fürchtest, hat mich ein wenig ängstlich gemacht. Es ist sehr ehrlich von dir. Und da ist vielleicht auch was dran.

      Ich wünsche dir viel Erfolg.

      Alles Liebe

      Eine Freundin

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      Liebe Freundin,

      das ist ein Missverständnis. Ich fürchte die Negativität nicht, denn ich kann damit umgehen. In dem Buch beschreibe ich nur, dass sie da ist und rate daher, aufmerksam auf sie zu sein.

      Wenn ein geliebter Freund stirbt, ist es sicherlich angemessen, wenn du dich zu dem Sterbenden setzt. Was immer geschieht, das Wichtigste ist, dass du dein Herz nicht verschließt. Doch sei dir bewusst darüber, dass die negativen Denkmuster des sterbenden Freundes, und auch wenn er schon verstorben ist, sich verströmen und einen Wirt suchen. Das hat nichts speziell mit dem sterbenden Freund zu tun, das ist immer so.

      Diejenigen, die schon im Leben gelernt haben, ihre Negativität durch Zuschauen und Bewusstheit aufzulösen, die verströmen im Tod Frieden und Glückseligkeit. Da ist keine Gefahr gegeben. Doch diejenigen, die unbewusst über ihr Denken und Gefühle waren, entlassen ihre angesammelten Gefühle und Denkmuster, und die wirken sich negativ auf dich aus – und zwar gerade, wenn es sich um ein Familienmitglied handelt, denn du bist dann schon sehr eingestimmt auf diesen Menschen.

      Wenn du nun in so eine Situation kommst, dass ein geliebter, unbewusster Freund stirbt, dann folge deinem Herzen. Sei dir der Gefahr bewusst und folge deinem Herzen.

      Als mein Vater gestorben war, setzte ich mich für eine Weile zu ihm... er war ein freundlicher, doch sehr unbewusster, im Denken gefangener Mann gewesen... danach ging ich noch zu meinen Geschwistern.

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