Wenn ein geliebter Mensch stirbt .... Pakhi E. Powels

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Wenn ein geliebter Mensch stirbt ... - Pakhi E. Powels

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und reagierte heftig.

      Am nächsten Tag entschuldigte ich mich dafür. Ich verstand plötzlich, dass mich diese ausströmenden negativen Denkmuster meines Vaters erwischt hatten.

      Es war mir klar und damit waren sie auch schon wieder weg. Das ist alles, liebe Freundin.

      Wenn du es nicht vermeiden kannst oder willst, aus welchen Gründen auch immer, bei einem sterbenden und verstorbenen Freund zu sein, dann vertraue dir selbst. Du weißt jetzt um die Gefahr dabei. Sei einfach achtsam auf dich, wie du dich fühlst. Wenn irgendwas nicht stimmt, dann verlasse den Raum...

      Und komm wieder, wenn du den Impuls dazu hast.

      Und falls du später bemerkst, dass du wie der verstorbene Freund denkst oder handelst, dann erinnere dich daran, dass du nur seine Denkmuster übernommen hast.

      Und schon ist es vorbei.

      Liebe Freundin, ich danke dir und den anderen Lesern, dass ich das klären durfte. Denn es geht nicht darum, sterbende Freunde zu meiden wie die Pest. Es geht darum, sich der Gefahr bewusst zu sein, das ist alles. Und dann mit einem liebenden Herzen sich so zu verhalten, wie es am besten ist. In Liebe für deinen Freund und in Liebe für dich selbst.

      Nun umarme ich dich herzlich

      Pakhi

      Liebe Pakhi,

      wenn du sagst, dass ich mich dem Tod stellen soll – eigentlich will ich das gar nicht. Ich will lieber leben! Ich liebe das Leben. Ich will es nicht loslassen. Es gibt noch so viel zu entdecken, so viel zu erleben... Kannst du mir darauf was antworten?

      Einen Gruß an dich

      Ein Freund

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      Tut mir leid, lieber Freund,

      aber ich muss dir ziemlich hart auf deine Frage antworten.

      Was ist das für ein Leben, das du so liebst und verteidigst? Hast du irgendetwas Wesentliches bisher in diesem so tollen Leben von dir erfahren? Weißt du, wer du bist, was dich ausmacht? Woher kommen deine Impulse? Was ist deine Lebensenergie? Was ist deine Natur, deine Natürlichkeit, was ist dein Potenzial? Was ist Göttlichkeit? Was ist die Existenz? Wie sieht dein wahres Gesicht aus, das du vor deiner Geburt hattest? Bist du schon von der Existenz gesegnet worden? Hast du die Sicherheit, dass du auf dem richtigen Weg bist, in Einklang mit den Wegen der Existenz? Bekommst du bewusst mit, was du so den Tag über machst?

      Soll ich weiter machen, lieber Freund?

      Nun, ich denke, du hast den Punkt verstanden. In diesem Leben, das du so toll findest, gibt es Vermeidungen, Zerstreuungen und dein Denken, dem du, wie fast jeder, völlig ausgeliefert bist.

      Ok, es gibt noch einen positiveren anderen Aspekt dabei, aber auf den gehe ich erst später ein.

      Was du Leben nennst, ist ein Hin- und Hergetriebensein, von einer Sensation zur nächsten, von einer Sehnsucht zur nächsten. Ohne Bewusstheit, ohne Tiefe, ohne Sensitivität, ohne Verstehen ist dieses Leben eine einzige Katastrophe. Ohne das Wissen, dass der Tod etwas Freudiges, Schönes ist, wird dein so geliebtes Leben immer von Ängsten, Panik und Chaos erfüllt sein.

      Bitte entschuldige meinen harten Ton...

      Da fällt mir eine Übung ein für dich, die dir vielleicht den Unterschied klarmacht:

      Stelle dich darauf ein, dass du nur noch sieben Tage leben wirst. Nach sieben Tagen um 12:00 mittags wirst du sterben.

      Diese Übung ist sehr realistisch. Denn genauso kann es passieren, jeden Moment kann der Tod an deine Türe klopfen. Vielleicht wirst du überfahren, oder dein Flugzeug stürzt ab oder... was weiß ich, wie du sterben wirst...

      Lass dich auf diese Vorgabe wirklich ein – und schau, was mit dir passiert, ob du dann immer noch die gleichen Sachen machen würdest, die gleichen nichts bringenden Abenteuer suchen würdest, die gleichen Leute zum Quatschen treffen würdest, auf der Suche nach einer Freundin wärst... du hast nur noch sieben Tage Zeit, alles Wichtige zu begreifen!

      Mal sehen, ob dir diese Übung Erkenntnisse bringen wird. Ob sie dir aufzeigt, was es bedeutet, in Einklang mit deinem wirklichen, tiefen Leben zu sein und damit auch in Einklang mit deinem Tod zu sein.

      Ein bewusster Mensch lebt so, als würde er jede Zehntelsekunde sterben. Er hat eine tiefe Wahrnehmung und kann so überhaupt erst einmal all das schätzen, was das Leben ihm bietet.

      Bei den Zenmeistern heißt es: Ein bewusster Mensch isst, wenn er isst, schläft, wenn er schläft und geht, wenn er geht. Das ist alles.

      Und ich sage dir: Das ist das wahre und tolle Leben! Etwas mit äußerster Achtsamkeit, Ästhetik und Bewusstheit zu tun, das ist ein solcher Genuss! Das ist ein solches Glück! Das ist eine solche Erfüllung! Das ist das Leben, das jeden Moment vergehen kann und doch ist man erfüllt.

      Osho spricht viel davon, dass ein bewusster Mensch wie „Zorba der Buddha“ lebt. Das ist ein ganz neuer Ansatz, gab es doch früher einerseits die Hedonisten und andererseits die Mönche, die auf der Suche waren. Und da war eine starke Trennung zwischen ihnen.

      Osho hat diesen neuen, rebellischen Ansatz: Sei ein Mensch, der das Leben liebt und es genießt. Und zugleich sei auch bewusst und auf der Suche nach dem, was dich im Innersten ausmacht.

      Lieber Freund, ich erzähle dir das, weil ich weiß, dass du den Zorba sehr gut lebst. Du bist in gewisser Weise der perfekte Zorba. Aber dir fehlt etwas Wesentliches, von dem ich dir hier erzähle: Der Buddha.

      Ohne Tiefe, ohne Bewusstheit, Achtsamkeit, Sensitivität, ohne Meditation wird dein Leben hohl sein. Wende dich dem Tod zu, heiße ihn von Herzen willkommen, und du wirst zum „Zorba dem Buddha“.

      Eine liebe Umarmung

      Pakhi

      Ist er dann noch Zuschauer?

      Weißt du, Pakhi,

      da ist eine Frage in mir entstanden: Du schreibst davon, das Denken und die Gefühle zu beobachten, nur der Zuschauer zu sein. Und dann schreibst du in der Phase der Erhebung von Feiern, Singen und Tanzen.

      Kann der Zuschauer feiern? Und ist er dann überhaupt noch der Zuschauer?

      Einen lieben Gruß an dich

      Ein Freund

      Das ist `ne gute Frage, lieber Freund, sehr gut.

      Du sprichst hier ein logisches Paradox an... und das Leben besteht aus scheinbaren Paradoxen. Zum Beispiel, dass Leben und Tod das Gleiche sind, ist auch so ein logisches Paradox. Scheinbar ist da ein Gegensatz zwischen den beiden, doch der besteht nur für die Logik, für dein Denken. Machst du Erfahrungen dazu, weißt du, dass es kein Problem ist, Tod und Leben sind ein und dasselbe Phänomen.

      Im

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