Wenn ein geliebter Mensch stirbt .... Pakhi E. Powels

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Wenn ein geliebter Mensch stirbt ... - Pakhi E. Powels

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zuschaust, oder feierst, also in einem Gefühl von Freude bist.

      Aber das Leben ist nicht logisch. Da kann beides gleichzeitig passieren.

      Zuschauen und Blissfulness (Glückseligkeit).

      Zuschauen und Dankbarkeit.

      Gleichzeitig.

      Tatsächlich wundere ich mich auch oft darüber, es erscheint sogar noch eigentümlicher zu sein: Nur wenn ich zuschaue, geschieht die wirkliche Freude, die nicht aus meinem Denken heraus kommt.

      Nur wenn ich zuschaue, ist die Blissfulness (Glückseligkeit) da. Nur wenn ich in einer Distanz zu meinem Denken und Fühlen bin, wenn ich damit nicht identifiziert bin, wenn ich aufmerksam bin und zuschaue, nur dann ist diese tiefe Dankbarkeit da.

      Ist das nicht sonderbar, lieber Freund?

      Warum das so ist, weiß ich nicht. Da muss ich dich an Osho verweisen. Er ist auf diese Frage schon eingegangen, ich weiß jetzt allerdings nicht mehr wo.

      Wenn du es bei ihm nachlesen willst, dann frag mich danach, ich suche es dir dann raus. Was ich dir schreibe, ist meine Erfahrung zu deiner Frage. Die Hintergründe dazu verstehe ich auch nicht.

      Aber ich lasse sie auf mich wirken... vielleicht verstehe ich es irgendwann mal besser und dann antworte ich dir nochmal, ok?

      Eine liebe Umarmung

      Pakhi

Bild

      Das ist die Abschrift eines Funk-Gesprächs, das am 16. Oktober 1997 auf der Seenotfrequenz 106 in den Gewässern vor Finisterre stattgefunden hat. Kap Finisterre erhielt seinen Namen zu einer Zeit, als man es für das Ende der Welt hielt:

      Spanier: „Hier spricht A 853, bitte drehen Sie 15 Grad nach Süd ab, um eine Kollision mit uns zu vermeiden. Sie fahren genau auf uns zu; Abstand zur Zeit: 25 Seemeilen.“

      Amerikaner: „Wir empfehlen Ihnen, 15 Grad nach Nord abzudrehen, um die Kollision zu vermeiden.“

      Spanier: „Negativ. Wir wiederholen: Drehen Sie 15 Grad nach Süd ab, um die Kollision zu vermeiden.“

      Eine andere amerikanische Stimme meldet sich: „Hier spricht der Kapitän eines Schiffs der Vereinigten Staaten von Amerika. Wir fordern Sie auf, 15 Grad nach Nord abzudrehen, um eine Kollision zu vermeiden.“

      Spanier: „Wir halten das für nicht machbar und auch nicht für angebracht. Wir raten Ihnen, 15 Grad nach Süd abzudrehen, um zu vermeiden, mit uns zusammenzustoßen.“

      Amerikaner, hörbar gereizt: „Hier spricht Kapitän Richard James Howard, der Kommandant des Flugzeugträgers USS Lincoln, von der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika, des zweitgrößten Kriegsschiffs der amerikanischen Flotte. Wir werden eskortiert von 2 Panzerschiffen, 6 Zerstörern, 5 Kreuzern, 4 U-Booten und zahlreichen anderen Begleitschiffen. Ich empfehle Ihnen nicht, ich befehle Ihnen, unverzüglich Ihren Kurs um 15 Grad nach Nord zu korrigieren. Andernfalls sehen wir uns gezwungen, alle zum Schutz dieses Schiffes notwendigen Maßnahmen zu ergreifen. Also, bitte, gehorcht auf der Stelle und verschwindet von unserem Kurs!“

      Spanier: „Hier spricht Juan Manuel Salas Alcantara. Wir sind hier zwei Personen. Wir werden begleitet von unserem Hund, dem Proviant, zwei Kästen Bier und einem Kanarienvogel, der aber gerade schläft. Wir haben die Unterstützung der Funkstation ‚Cadena Dial de La Coruna‘ und verfügen über den Seenotrufkanal 106. Wir haben keinen Kurs, da wir vom Festland aus sprechen. Wir sind auf dem Leuchtturm A 853 am Kap Finisterre an der galizischen Küste. Wir haben nicht den Schimmer einer Idee, welchen Platz wir in der Rangfolge der spanischen Leuchttürme einnehmen. Ihr könnt alle Maßnahmen ergreifen, die ihr für angemessen haltet, und machen, was euch einfällt, um die Sicherheit eures dämlichen Schiffs zu gewährleisten, das an unsrem Felsen zerschellen wird. Trotzdem empfehlen wir euch nochmals: Seid vernünftig und dreht 15 Grad nach Süden ab, um den Aufprall zu verhindern.“

      Amerikaner: „O. K., erhalten, danke.“

      – was meinst du damit?

      Liebe Pakhi,

      ich habe dein Buch „Ästhetisches Sterben mit Lachen und Meditation“ gelesen und da ist eine Frage aufgetaucht. Du schreibst, dass man bei einem Sterbenden besser ein Freund als ein Verwandter sein soll.

      Ich verstehe diesen Ausspruch von dir nicht. Was meinst du damit? Was ist so schlimm daran, dass ich das Kind meiner Mutter bin und als ihre Tochter sie auch im Sterben begleiten will?

      Einen Gruß

      von einer Freundin

      Liebe Freundin,

      das stimmt. In meinem Buch beschreibe ich, dass es besser ist, wenn man sich zu einem Sterbenden wie ein Freund, anstelle einer Tochter zum Beispiel verhält.

      Das hat folgenden Grund:

      Wenn du von der Sterbenden als deiner Mutter sprichst, und dich auch so auf sie einstellst, dann bringst du sie in Probleme.

      Denn im Sterben verlieren wir alle Bindungen. Unsere Energien ziehen sich aus der bisher gewohnten Welt nach innen. Und wir sind nur noch auf diesen kommenden, mysteriösen Moment ausgerichtet, bei dem wir unseren Körper verlassen.

      Deine Mutter ist dann nicht mehr deine Mutter, sie ist das Wesen, das sie immer war und immer sein wird. Sie ist im Sterben nicht geformt in einer Weise, wie du sie kanntest, wenn du dich auf sie als Mutter beziehst. Sie verlässt dieses Leben, in dem sie deine Mutter war. Sie wird davon befreit.

      Wenn du dich auf sie beziehst als Mutter, sie in alter Gewohnheit als Kind zu ihr sprichst, wie du das eben immer getan hast, dann förderst du ihre Identifikation mit dieser Rolle. Und die Bindung zu diesem Leben wird gestärkt. Doch wenn du ihr in diesem Ablösungsprozess helfen wolltest, solltest du sie darin unterstützen, sich auf den Flug ins Unbekannte einzulassen.

      Ziehe dein liebes Familienmitglied nicht hinunter in das Leben, das nun zu Ende geht. Sondern hilf ihr, alles loszulassen. Auch die Kinder, die sie wohl so sehr liebte. Hilf ihr, voranzugehen, weiterzugehen, was auch kommen mag, wohin der Weg sie auch führt.

      Versuche selbst frei zu werden von der Bindung an deine Mutter, lass sie los und siehe sie als jemanden, der nichts mehr mit dir zu tun hat. Nur die Liebe zwischen euch bleibt bestehen, sonst nichts. Keine Erinnerungen, keine Anhänglichkeit, keine Erlebnisse binden euch mehr aneinander.

      Ihr seid dann wie Freunde. Jeder geht seinen Weg. Eine gewisse Distanz liegt zwischen euch, doch auch eine freundliche Empathie mit dem anderen. Wenn du dich deiner Mutter gegenüber wie ein Freund verhältst, dann begleitest du sie auf ihrem Weg. Du vermittelst ihr nicht, dass du traurig bist, dass du sie als Mutter verlierst. Sondern du hilfst ihr, ihre Innerlichkeit zu leben.

      Wenn ich sage, dass es besser ist ein Freund für einen Sterbenden zu

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