Am weißen Strand von Mauritius. Christine Homilius

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Am weißen Strand von Mauritius - Christine Homilius

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Locken, dunkle Augenbrauen, die über dem Nasenbein zusammen gewachsen waren. Obwohl Heiner der sportlichere Typ von beiden war, traute man René immer mehr zu. Irgendwann hat Heiner sich daran gewöhnt, und sein Leitspruch hieß ab diesem Zeitpunkt,

       Nur wer geduldig ist und warten kann hat Erfolg -

       Ungeduldig sein bringt Stress, sich selbst und auch den anderen.Heiner saß nun alleine da und musste sich die Zeit vertreiben. Immer nur an der Bar war auch nicht sein Ding. Um besser Nachdenken zu können, entschloss er sich eines Morgens am Strand entlang zu joggen.

      Verliebt in die Wellen und das Meer überlegte er - was fange ich denn nun mit mir an – doch hoppla, da stolperte er über etwas Weiches. Es war das Bein, eines am Strand liegenden, dunkel Häutigem, Mädchens. Er konnte sich gerade noch auf den Beinen halten. Als er sich umsah und bemerkte, dass dieses junge Ding weinte und ihn nicht bemerkte. Er ging zu ihr hin und fragte: “Kann ich Ihnen helfen?“ Sie schüttelte den Kopf, ohne ihn dabei anzuheben und sprach ganz leise: „Mir kann doch keiner helfen.“ Heiner blieb verdutzt stehen, schaute sie an und sagte.“ Keiner? Das glaube ich nicht, es gibt für alles eine Lösung.“ Dabei kam er sich sehr klug und erwachsen vor. Da, ihr schluchzen und weinen eher stärker wurde, setzte er sich zu ihr und nahm Ihr die Hände vom Gesicht. Das hatte er bei seinem Vater gesehen, als eine seiner Sekretärinnen morgens verweint zur Arbeit kam. Er sah in ein Junges verweintes Gesicht. Umringt von schwarzen Locken mit hell blauen und verweinten Augen. „Ich, heiß Heiner “sagte er, und versuchte zu lächeln. Nachdem die Tränen, etwas zu versiegen begannen, erzählte sie. „Ich heiße Marita, mein Vater ist vom Fischfang nicht wieder gekommen.“ Heiner legte seinen Arm um ihre Schulter und drückte sie ganz sanft an seine Brust um sie zu trösten. Er wurde plötzlich sehr nachdenklich, was würde er wohl tun, wenn ihm so ein Schicksal beschieden wäre, wie würde er sich dabei fühlen? Darüber hat er noch nie nachgedacht. Nach einer Weile schauten sich beide an. Heiner nahm seinen Arm von ihrer Schulter und Marita lief verstört davon. Heiner schaute ihr noch lange nach, und nun wusste er, was er mit sich anfangen sollte, in den nächsten zwei Wochen. Aber heute wollte er erst einmal mit René darüber reden. Überhaupt René, was würde er eigentlich ohne ihn anfangen? „Eigentlich war das Leben ungerecht. Da gab es Menschen wie mich, die sich einfach viele Dinge leisten können und dann gab es Menschen mit einem Schicksal wie dieses Mädchen. Und dann gab es auch noch Menschen wie dich.“ Mit diesen Worten setzte sich Heiner an den Tisch zu René. „Was hast denn Du heute so erlebt!“ Sprach René etwas, verlegen, denn solche Sätze gehören eigentlich nicht zu Heiners Überlegungen. „Und überhaupt, was heißt hier wie ich? Meinst du nicht, es gibt auf der Welt mehr Menschen wie mich, als reiche Schnösel wie Dich?“ Heiner gab seinen Freund recht, denn er hatte ja wirklich viel Glück. Jedenfalls bis jetzt. René gab seinem Freund recht. Nun konnten sie in Ruhe Abendessen. Nachdem Heiner, seinem Freund das heutige Erlebnis mit Marita erzählt hat. Sagte René: „ Mein Vater sagt immer, eigentlich kann ich mit meinem Leben recht zufrieden sein. Wenn ich mir überlege, welche Verantwortung Herr Kaiser hat (Heiners Vater). Nein danke, ich verzichte auf die Villa und den ganzen schnick – Schnack. Und mir versucht er dann zu erklären, dass ich mir ja nichts einbilden soll, weil dein Vater mich finanziell unterstützt.“An diesem Abend haben sie noch lange über solche Probleme diskutiert. Eigentlich zum ersten Mal in ihrem Leben. Am nächsten Morgen musste Heiner, erst einmal seine Gedanken ordnen. In seinem Kopf wirbelte es nur Marita, Marita. Von ihr hat er auch in dieser Nacht geträumt. Er ging schwimmen, im Swimmingpool des Hotels um sich abzukühlen, aber das Wasser war viel zu warm. René war mit den Gästen unterwegs und hatte für ihn keine Zeit. Das erste Mal in seinem Leben. Es gab eine Menge erstes Mal in diesem Urlaub. Was er für sich feststellte. Das Gefühl war neu. Am nächsten Tag fand er sie, dieses Mädchen in dem lichtgrünen Sari, an gleicher Stelle wieder. Sie trug diesen lichtgrünen Sari, der sich um ihren Körper schmiegte und ihre Figur betonte. Heiner war von dieser Erscheinung wie geblendet. Er hatte mühe seinen Blick von ihr zu wenden. Selbst das Sprechen viel ihm plötzlich schwer und er stotterte ein „Hallo“ zur Begrüßung. Marita war sich ihrer Erscheinung wohl bewusst und erhob sich langsam aus dem Sand. War das noch das gleiche Mädchen wie gestern? Heiner reichte ihr die Hand, um ihr beim Aufstehen zu helfen, da blitzten ihre blauen Augen und sie ließ sich bereitwillig an seine Brust drücken. Heiner, der nicht so erfahren mit den weiblichen Verführungskünsten war, zögerte nicht lange und küsste ihren roten Mund. Eigentlich war er es, der die Mädchen verführte. Bisher hatte er sich immer genommen, was er haben wollte. Aber, das hier, war etwas ganz anderes. Die dunklen Gedanken waren aus ihrem Gesicht verschwundenen. Sie blieben bis zum Sonnenuntergang. Sie schwammen und schnorchelten unter Wasser, für beide war die Welt in Ordnung. Die Liebe war jung und leise, es gab keine Gefahren und keiner dachte an Trennung. Doch auch der schönste Urlaub geht einmal zu Ende. Heiner und René mussten wieder nach Hause, denn das Studium begann. Heiner versprach, im nächsten Jahr wieder zu kommen. Das nächste Jahr war ziemlich lang. Dass ein Urlaubsflirt auch folgen haben konnte, daran dachten wohl beide nicht. Doch nun waren vier Jahre vergangen und sein Vater hatte für ihn eine Braut ausgesucht.

       Kapitel 3

      Die Tochter seines Freundes, denn Geld musste wieder zu Geld, liebe kommt später. So sprach der alte Herr. Und dann sah er sie, Silvia, am Kai im Hafen stehen, die von seinem Vater für ihn ausgewählte Braut. In vier Wochen soll die Verlobung sein. So richtig groß aufgezogen, wie das in den Kreisen des Alten Herrn eben so üblich ist. Alle Freunde und auch Geschäftsfreunde waren geladen. Eigentlich war auch Heiner geladen, als er das gehört hat, denn die halbe Stadt musste nicht wissen mit wem er sich Verlobte. Aber auch Silvias Eltern waren von der Idee des Alten Herren begeistert. Plötzlich wurde er hellwach. Das war also die Frau, mit der er sein Leben verbringen sollte? Da wusste er, was er zu tun hatte. Am Kai nahm er galant wie immer, ihre Hand und begrüßte Sie mit einem Handkuss. „Mach Dir bitte keine Sorgen. Du hast noch einen schönen Tag auf Mauritius, wie reisen einen Tag später.“ René und Silvia schauten sich fragend an. Für René war dieser Entschluss auch neu. Er glaubte zwar zu wissen warum, hielt es aber für besser zu schweigen. Heiner wusste, dass sein Vater, ihn nach der Verlobung, in der Werft einarbeiten will. Damit der Alte Herr sich nach der Hochzeit zur Ruhe setzen kann. Heiner teilt den beiden beim Dinner mit, dass er morgen zu der Hochzeit von Marita fahren wird. Sie beschließen, nach längerer Diskussion mitzufahren. Schließlich ist so eine Dorfhochzeit ja ein Ereignis für Groß und Klein. Aber wo wohnte Marita? Sie hofften, im Hotel, eine brauchbare Auskunft zu erhalten. Die Auskunft lautete: „Wenn Sie über den Hügel sind. Hochzeiten sind Großereignisse. Ob eingeladen oder nicht. Dann hören sie bestimmt schon die Musik.“ Und so gehen sie zu Dritte, also René, Heiner und Silvia am anderen Tag zu Maritas Hochzeit. René und Silvia amüsieren sich hervorragend. Nur Heiner steht etwas abseits von allen und beobachtet das Getümmel. Er beobachtet vor allen Dingen René und Silvia. Dabei schaut er etwas wehmütig. Aber Marita macht auch keinen so glücklichen Eindruck. Oder bildet sich das Heiner bloß ein? Maritas Augen glänzten nicht so, so wie er diese hellblauen Augen hatte leuchten sehen. Als sie damals am Strand aufeinander zu gelaufen sind, um sich zu lieben. In ihren Augen sah Heiner keine Trauer, aber auch kein Funkeln und Leuchten, wenn Sie Gustavo ansah. Gustavo aber strahlt über das ganze Gesicht, wenn er seine Marita ansieht. Also ist alles in Ordnung, nur Heiner kommt sich auf einmal so überflüssig vor.

       Kapitel 4

      René liebt Silvia. Denn, wer die beiden beobachtet, und sich immer noch nicht sicher ist, der hat einen Sehfehler und sollte schnellstens einen Optiker aufsuchen. Verdammt, die beiden gehören zusammen und nicht ich und Silvia. Mit diesem Wissen und davon überzeugt, dass er das Richtige tut, verlässt er das Hochzeitsfest und kehrt alleine zurück in das Hotel. Er schreibt drei Briefe. Einen an René, einen an Silvia und einen an seine Eltern. Doch der an seine Eltern dauert am längsten, so richtig weiß er nicht, wie er ihnen beibringen soll, dass er Silvia nicht heiraten wird. Er packt seine Sachen, nimmt die Briefe die er, bei dem Portiere hinterlegt und geht zu seiner Segeljacht. Ohne viel nachzudenken, macht er die Jacht klar und segelt davon.

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