Zwischen Zweifeln und Hoffen - 163 Seiten zum Mega-Sonder-Einführungspreis. Olga Scholz

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Zwischen Zweifeln und Hoffen - 163 Seiten zum Mega-Sonder-Einführungspreis - Olga Scholz

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lenken konnte.

      Oder dass es einen Mann gab, den sie regelmäßig mit einem Ungetüm von Umschnalldildo vögelte. Mehrere Jahre lang hatte sie eine Beziehung zu einem Mann, der sie emotional sehr gefangen hatte, jedoch stets lediglich dabei zusehen wollte, wie sie es mit seiner Frau trieb, die offensichtlich keinen Spaß an diesen Arrangements hatte. Auch auf der Online-Plattform, auf der wir uns kennengelernt hatten, hatte sie schon ein paar deftige amouröse Abenteuer erlebt. Ich kam mir ein wenig mickrig vor, auch wenn ich mein Sexualleben bis dahin eher als ausschweifend bezeichnet hätte.

      Zudem irritierte mich an ihren Erzählungen, wie stark die Komponente „Macht“ auch ihr Sexualleben zu dominieren schien.

      Auf der anderen Seite zeigte sie sehr viel Interesse und Verständnis für mich auf und hatte schnell durchschaut, dass ich eher zum Spielen in dieser Online-Welt war und eigentlich eine feste Freundin suchte für eine Zweisamkeit.

      Schnell hatten wir unsere Handynummern getauscht und begleiteten uns so per sms und über die Computer den ganzen Tag. Irgendwann habe ich ihr mal gesagt, dass mich Frauen im Business-Outfit anmachten und von da an bekam ich jeden Morgen unkommentiert eine MMs mit einem Bild von ihr, auf dem sie sich in ihrem Outfit für den Tag abgelichtet hatte. Bevor dieses Ritual zur Routine werden konnte, fing sie irgendwann an, kleine Details zu streuen: Knöpfe ihrer Bluse blieben wie zufällig unverschlossen, ein Riemen ihres Schuhs hatte sich gelöst oder auch die Brustwarzen stachen äußerst deutlich durch ihr Oberteil. Mich machte das alles wahnsinnig an und es verging eigentlich kein Morgen, an dem ich das jeweilige Bild von Christina gedanklich nicht mit unter die Dusche nahm und stets etwas länger brauchte als sonst.

      Einmal schickte sie mir ihre Rückansicht und hatte sich so vorgebeugt, dass sich zwischen ihren runden Pobacken auf der nadelgestreiften Hose deutlich ein appetitlicher String-Tanga abzeichnete. An diesem Tag schaffte ich es nicht einmal unter die Dusche…

      So offen wir mit dem Thema Sex umgingen: dass sie auf diese Art Teil meines sexuellen Alltags war, schrieb ich ihr nie.

      Es war schon kurios: wir kannten noch nicht einmal unsere Stimmen und doch gingen wir teilweise wie eine Art Paar miteinander um. Ich schickte Ihr vorab eine gute Nacht, wenn ich wusste, dass ich spät heimkehren würde und konnten wir uns abends nicht online treffen, so hatte ich morgens eine Nachricht von ihr, dass sie mich vermisst hätte. Parallel hatten wir beide real wechselnde Partner und so wie ich über anatomischen Besonderheiten zwischen den Beinen ihrer Lover Bescheid wusste, war sie über die Vorlieben meiner diversen Liebschaften informiert.

      Einmal hatte ich eine Dame von einem Marktforschungsinstitut am Telefon und in meiner losgelösten Wildheit der damaligen Zeit flirtete ich sie hemmungslos an. Wir kamen kaum aus dem Lachen raus und inhaltlich muss das Interview eine einzige Katastrophe gewesen sein. Das Ganze war so amüsant, dass ich die Dame ungeniert nach Ihrem Wohnort fragte. Leider stellte sich heraus, dass sie richtig weit weg wohnte.

      Als ich aufgelegt hatte, piepte mein Handy. Sms von Christina: „Am Telefon bist du ja noch lustiger als online schon! Es war sehr schön, mit dir zu sprechen!“

      Ich brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, was da gerade geschehen war. Diese Schlange! Mein zweiter Gedanke war, dass so ein Spielchen auch von mir hätte kommen können, doch trotzdem, oder vielleicht auch ein bisschen deswegen war ich stinksauer. Ich überlegte lange, was ich ihr an den Kopf knallen könnte und entschied mich dann einfach für gar nichts.

      Irgendwann piepte mein Handy, der Messenger im PC und schließlich klingelte sogar das Telefon. Ich reagierte nicht. Ich war wie paralysiert, auch wenn mir selber klar war, dass ich überreagierte. Die Rolle des Besonderen in ihrem Leben hatte mir so geschmeichelt und jetzt war auch ich nur Opfer ihrer Tricks und Manipulationen geworden, mit denen sie ihr Leben da draußen steuerte.

      Ich reagierte tagelang nicht, sie versuchte es ständig. Dann schrieb sie mir nachts eine lange Mail, in dem sie sich zu ihren Motiven äußerte. Ihre Neugier auf mich hatte sie übermannt und sie habe den Fehler gemacht, ihre gewohnten Muster zu nutzen, anstatt offen auf mich zuzutreten, forderte aber auch von mir ein, nicht den moralischen Maßstab des Normalen an ein Verhältnis zu legen, das so außergewöhnlich war wie das unsere. Sie schickte mir ihre Festnetznummer und bat mich, sie anzurufen.

      Es ärgerte mich, dass sie schon wieder so klar und entwaffnend argumentiert hatte, konnte jedoch den persönlichen, ja fast flehentlichen Charakter ihrer Mail nicht übersehen.

      Doch war die Leichtigkeit nun einmal verloren und ich fragte mich fortan, wie viel von dem wahres Entgegenkommen und wie viel scharfes Kalkül war.

      Dann hatte ich einen Einfall und wartete bis zum Abend. Ich wählte ihre Nummer und hatte nur eine elektronische Mailbox dran. Ich bellte darauf, dass es furchtbar was setzen würde, wenn sie nicht bei drei am Telefon wäre. Anderthalb Stunden später rief sie mich atemlos an, sie sei gerade erst nach Hause gekommen, was denn um Himmels Willen los sei.

      „Das fragst du noch?“

      „Hey Jan, ich weiss, ich habe unfair gehandelt, aber ich dachte, das passe zu unserem, nun ja, Spiel.

      Ich hatte einfach noch nicht realisiert, dass wir da wohl schon einen Schritt weiter waren.“

      „Waren wir, und es hat mich verletzt.“

      „Ich habe versucht, es dir zu erklären. Ich habe mich entschuldigt. Ich möchte gerne den Reset-Knopf drücken und diese blöde Idee mit dem Telefonat ungeschehen machen. Sag mir, was ich tun soll?“

      „Du gibst also zu, total bescheuert gehandelt zu haben?“

      „Ja.“

      „Verlogen und hinterhältig?“

      „Ja.“

      „Unangemessen und unartig?“

      „Ja.

      Ja.“

      „Gut, du hast jetzt eine Viertelstunde Zeit, dich wie ein unartiges Mädchen anzuziehen, wirst das Ergebnis fotografieren, mir schicken und dann meinen Anruf erwarten. Ich überlege mir derweil eine passende Strafe für dich.“

      Klick.

      Mein Herz pochte und ich wurde augenblicklich von einer heftigen sexuellen Erregung gepackt. Mein Schwanz war hart. Ich wusste, dass ich ein bisschen was gewagt hatte, als ich eine solche Frau so offensichtlich erpresst hatte, aber ich war mir ziemlich sicher, dass ihre Neugier und vielleicht auch ein wenig ihre Lust siegen würden.

      Ich hatte mich nicht verrechnet.

      Zur gebotenen Zeit fragte mein Messenger, ob ich Fotos von ihr annehmen wolle. Damals kündigten sich Bild-Downloads noch als wachsende grüne Balken an. Ich wurde fast verrückt vor Ungeduld. Als der Explorer das Foto zum Öffnen anbot, verharrte ich einen Moment, um diesen Moment der Spannung zu strecken.

      Dann klickte ich das Foto an.

      Christina hatte sich alle Mühe gegeben.

      Sie trug einen kurzen Schottenrock, eine bis oben geschlossene Bluse, schwarze Schuhe und weisse Kniestrümpfe. Ihre Haare hatte sie zu Zöpfen gebunden und auf ihrer Brille prangte eine große Brille, die

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