Voller Lust mit wildem Blick. Conny Hilficker
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Vater" dann führe ich ihn an den Kindertisch zurück und nehme auch Pia
das Handy ab. Als ich wieder bei Herrn Krenger am Tisch sitze sehe ich
mit Befriedigung, dass am Kindertisch fast Streit aufflammt, dann wird
es still und den Kindern ist der Appetit vergangen. Herr Krenger sieht
mich jetzt auch sehr erschrocken an. Mir tun die Kinder leid, ich rufe
ihnen zu "Meiner Meinung nach habt ihr einen Blödsinn gemacht, aber das
lässt sich richtig stellen. Esst und feiert jetzt ruhig weiter, dann
setzen wir uns zusammen und ihr erzählt mir, was wirklich passiert ist.
Morgen bringe ich die Sache dann in Ordnung". Sofort sind die Kinder
wieder viel fröhlicher. Mit der Hand halb unter dem Tisch durchsuche
ich Pias Handy. Richtig, ausserhalb der normalen Ordner hat es einen
selbst angelegten mit Namen "Spezial", in dem Bilder, Videos und ein
Spiel abgelegt sind. Als ich die Videos abspiele, packt mich das
Entsetzen, die Kinder laden sich Pornos herunter. Ich versuche, mir
nichts anmerken zu lassen.
Als wir nach dem Essen die Kinder an unseren Tisch rufen, klärt sich die
Sache scheinbar schnell auf. Das Geständnis von Daniel und Pia ist so
simpel, dass man erst wie ein Kind denken muss. Daniel wünscht sich
eine Mutter, möglichst eine wie mich, die gut kocht, nachsichtig ist
und die Kinder verwöhnt. Pia wünscht sich einen Vater, möglichst wie
Herrn Krenger, der lustig ist, sich mit den Kindern abgibt und
natürlich Autos hat, einen tollen Sportwagen und eine luxuriöse
Familienkutsche. Und viel Platz in der grossen Villa. Und Ferien in
Übersee. Alles ist vorhanden, nur Herr Krenger und ich treffen uns
kaum. Die Kinder haben diskutiert, wie man uns zusammenbringen könnte.
Es war Renate, welche die Idee hatte, Herrn Krenger mit der Untat
seines Sohnes in eine Situation zu bringen, wo er sich bei mir
entschuldigen müsse und sehe, wie nachsichtig und verständnisvoll ich
sei.
Herr Krenger ist furchtbar gerührt. "Diese liebenswerten Kinder! Aber
die Idee ist wirklich zu kindisch". ich sage vorerst resolut "Mein Mann
hat mich wegen einer anderen verlassen, das Letzte was ich brauche, ist
eine neue derartige Beziehung. Das weiss Pia, also erzählt mir keinen
Scheiss. Und du Daniel zeigst jetzt sofort Deinem Vater die Videos im
Ordner Spezial auf deinem Hady, sonst mache ich es". Herr Krenger nimmt
das Handy seines Sohnes zur Hand, sieht Daniels verstocktes Gesicht und
findet den Ordner selbst. Er wird kreidebleich und sprachlos, schaut
nur noch auf den kleinen Bildschirm. Ich fahre fort "Die Geschichte,
dass ihr uns zusammenführen wollt, habt ihr sicher erst erfunden, als
euch klar wurde, dass die Polizei kommt".
Pia gibt auf "Ja, die Geschichte ist eine blosse Erfindung, aber nicht
für die Polizei. Wir haben schon seit zwei Wochen daran gearbeitet.
Hätte ich heute sofort zu dir heimgehen können, hätte ich unter Tränen
verlangt, dass du mir die Pille verschreiben lässt, ein Kind aus einem
solchen Zwischenfall wolle ich wirklich nicht. Du wärst sofort mit mir
zur Frauenärztin gerannt". So ein Früchtchen, ich frage weiter: "Wozu
brauchst Du die Pille, ich habe dich gut aufgeklärt und erwarte, dass
du Präservative verwendest, sobald es bei dir soweit ist. Also wozu?"
sie sieht mich staunend an "Ja hast du die Filme nicht gesehen? Das
sieht doch furchtbar aus, wenn da immer noch der Gummi zu sehen ist".
Ich schnappe mir sofort wieder ihr Handy und schaue mir die Videos
diesmal aus der Nähe an. Das sind nicht heruntergeladene Pornos, das
sind Sexfilme meiner Tochter und ihrer Freunde. Deshalb war Herr
Krenger so bleich geworden. Noch etwas fällt mir auf. Bei all den
Filmen scheint Daniels Handy eine Rolle zu spielen. Ich frage Pia
danach, sie startet das Spiel im Ordner Spezial. Es ist ein
Flaschendreh-Spiel, das Handy schreibt vor, was derjenige, der die
Flasche gedreht hat mit derjenigen machen muss, auf welche die Flasche
am Schluss zeigt.
Herr Krenger telefoniert jetzt aufgeregt herum und ich lasse mir derweil
von Daniel das Spiel erklären. Er legt Wert darauf, dass sich die
Mitspieler korrekt eintragen müssen und dass man bei den Einstellungen
ganz klar definiert, wie das Spiel arbeiten soll und was erlaubt ist.
Dann ist Herr Krenger endlich fertig "Wir bringen die Kinder nach
Hause, Daniel schläft bei Thomas, so dass wir Eltern alles ungestört
bei mir zu Hause besprechen können. Die Anderen treffen dort in einer
Viertelstunde ein.
Als alle eingetroffen sind, schlägt Herr Krenger vor, dass wir uns
duzen, er sei der Alex. Die Eltern von Thomas heissen Marliese und
Martin, jene von Renate Anita und Heinz. Danach schildert er kurz und
präzise, was passiert ist und zeigt die Hady-Videos auf dem Fernseher.
In dieser Grösse, schärfe und Detaillierung sind sie noch schlimmer.
Das Gesehene setzt allen arg zu. Alex muss fünf oder sechs doppelte