Virus des Grauens. Peter Citti

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Virus des Grauens - Peter Citti

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gemeingefährlich ist oder einen Selbstmordversuch begangen hat, wird er zwangsweise in die Psychiatrie eingewiesen“, antwortete Oscar.

      „¡Hostia!“, fluchte Pedro.

      „Seid mal still, vielleicht können wir was hören“, sagte Rapper Fred.

      Die Zimmertür stand einen Spalt breit offen.

      Eine Ärztin sprach mit der Polizei und der Ambulanz: „Wie glaubwürdig ist die Geschichte, dass die Patientin ihre Umgebung verflucht haben soll und daraufhin Feuer vom Himmel fiel?“

      „Keine Ahnung. Zeugen haben das zu Protokoll gegeben, und in einem Wohnhaus ist tatsächlich Feuer ausgebrochen. Seither ist die Dame in diesem Zustand“, antwortete ein Streifenbeamter.

      Die Greisin verfluchte weiter Gott und die Welt und schrie Verwünschungen gegen unbekannte Personen, gegen Huren, die heute Nacht dem Teufel als Schoß für die Zeugung des Antichristen dienen würden. Sie beschwor den Heiligen Johannes und die Heilige Jungfrau Maria um Gnade für sich und alle Sünder, aber die Feuer der Hölle würden heute Nacht auf die Stadt Villach herabfallen und diesen Sündenpfuhl vernichten.

      Dann verfiel die Greisin in ein unerträgliches, markerschütterndes Geschrei, das sämtliche Patienten der Station aus dem Schlaf riss und auf den Gang trieb.

      Eiligst wurde ein Paravent vor die Greisin geschoben, die beiden Streifenbeamten nahmen Aufstellung, das Krankenhauspersonal versuchte, die Patienten zu beruhigen und in die Zimmer zurückzubringen. Schlaftabletten wurden verteilt.

      Plötzlich schrie die Greisin lauthals: „Heute ist die Nacht des Teufels! Keiner von euch Sündern wird dem Teufel entkommen!“

      Danach wurde sie ganz still.

      „Ist sie gestorben?“, fragte der Streifenbeamte.

      Die Oberärztin verschwand hinter dem Paravent, gab jedoch gleich Entwarnung.

      „Nein, sie ist in den Tiefschlaf verfallen. Wir behalten die Patientin eine Nacht hier, dann wird sie in die geschlossene Abteilung überstellt“, entschied die Oberärztin.

      „Wieso nicht schon heute Nacht?“, fragte eine der Patientinnen.

      „Das ist in ihrem Zustand unmöglich. Die einzige geschlossene Abteilung in Kärnten ist in Klagenfurt, und es ist unmöglich, die Patientin in diesem Zustand zu überstellen“, sagte die Oberärztin.

      Kaum hatte die Oberärztin fertig gesprochen, begann die Greisin wieder mit ihrem grässlichen Geschrei.

      Pedro hatte als einziger Patient nicht das Zimmer verlassen, er nützte die Gelegenheit, um den General Millán-Astary anzurufen.

      „Es gibt Probleme. Die Poli ist hier in der Abteilung. Keine Ahnung warum“, sagte Pedro.

      „¿Por qué?“, fragte General José Millán-Astary.

      „Möglicherweise wurde eine Seherin eingeliefert. Die Tontos halten sie für eine Verrückte, aber sie hat die Wahrheit vorhergesagt“, sagte Pedro und berichtete dem General von den Visionen der Greisin.

      „Sollen wir die Aktion abblasen?“, fragte Pedro.

      „Nein, unmöglich. Die Aktion ist voll im Laufen und kann nicht mehr gestoppt werden“, antwortete General Millán-Astary.

      „In der Klinik ist ganz schön was los, alle Patienten sind am Gang, die Poli ist hier, es ist unmöglich, loszuschlagen“, sagte Pedro.

      „Warte ab, was passiert, bis Mitternacht haben wir noch drei Stunden, vielleicht beruhigt sich die Lage“, sagte General José Millán-Astary, „Wenn es gar nicht anders geht, schicken wir die Spezialabteilung zu dir hinein und legen noch mehr um, als notwendig wäre, wichtig ist nur, dass El Diablo so viel Blut wie möglich säuft, bevor er die beiden Putas fickt. Das muss gelingen. Brigada Pedro, du bleibst auf deinem Posten. Stündliche Berichterstattung an mich!“

      5. In den schmalen Gassen von Villach

      In der Villacher Altstadt herrschte inzwischen das Chaos. Zahlreiche Mädels hatten schon kräftig mit der Rute Bekanntschaft gemacht, unter ihnen waren auch Steffi und Maria. Viele Mädchenhosenböden brannten! Aber der Krampusabend war noch lange nicht zu Ende.

      Glücklich jene Mädels, die Lederhosen trugen, zu ihnen gehörten auch Steffi und Maria. Steffi hatte lange, braune Lederhosen und Stiefeletten bevorzugt, Maria trug schwarze Lederhotpants, Netzstrümpfe und Overkneestiefel, dazu trugen beide Lederjacken, Schals und Kappen. Sie sahen sexy aus. Sie sahen nuttig aus. Aber viele Mädchen sahen am Krampusabend sexy und nuttig aus, und so ging das Duo in der Masse der Leute auf den Gassen in der Villacher Innenstadt unter; außerdem standen Steffi und Maria viel zu weit hinten, als dass es wirklich gefährlich für sie werden konnte, vom Krampus geholt zu werden, auch wenn Maria nicht gerade wenig unternahm, um nach vorne zu kommen.

      Genau genommen hielt sie nach einer Gruppe Ausschau, die wohl demnächst die Gasse herunterstürmen würde. Waren es Freunde von ihr?

      Das würde Steffi wissen; sie kannte einige Krampusgruppen, und allen hatte sie ihre ungefähre Position in der Innenstadt per WhatsApp mitgeteilt. Es wäre sehr einfach für die Jungs, die Mädels zu finden; dasselbe hatte auch Maria gemacht, aber die Gruppen der gemeinsamen Freunde würden erst viel später zum Krampuslauf antreten.

      Auf wen wartete Maria also?

      Steffi packte Maria am Arm und zog sie in die nächste Bar. Die Freundin folgte ihr, ohne weiterzumeckern, es konnte also keine besonders wichtige Krampusgruppe sein, nach der Maria Ausschau gehalten hatte.

      Die Bar war überfüllt, aber zwei tolle Mädels wie Steffi und Maria fanden sofort Freunde an der Theke, und sie hatten Spaß, während draußen weiter der Krampus tobte.

      Die Krampusgruppe Nummer 6, die sich „I diavoli del Friuli“ nannte, wurde vom Platzsprecher aufgerufen und startete in die Hölle der Kleingassen von Villach.

      Sie standen einem wütenden, schwer alkoholisierten Mob gegenüber.

      Was tun? Sie waren völlig überfordert. Noch nie in ihrem Leben hatten sie einen so entfesselten Pöbel gesehen, der völlig unkontrolliert auf einer Folkloreveranstaltung toben konnte.

      „I diavoli del Friuli“ kämpften sich voran. Sie steckten Fußtritte ein. Aber aus irgendwelchen, nicht erfindlichen Gründen hielten ihnen die österreichischen Tontos die Ärsche entgegen, einige davon waren trotz der tiefen Temperaturen blank. Auch die Chicas schienen völlig entfesselt zu sein und verlangten nach …? Wonach verlangten diese Leute? Was wollten diese Trunkenbolde in den Gassen von Villach?

      Die Leute brüllten: „Die Rute! Die Rute!“, aber die „Diavoli del Friuli“ schienen kein Wort Deutsch zu sprechen.

      Schließlich packte einer der ganz Schlauen am Wegesrand seinen Schwengel aus und spritzte seinen Urin gegen den Krampus.

      Einer der niederen Ränge griff zum Teufelssalz und schleuderte dem Tonto das magische Pulver um die Ohren – sollte der Idiot doch selber schauen, wie er die Teufel loswerden würde!

      Die Wirkung war fatal. Der Oberschlaue mit dem blanken Gemächt verwandelte sich augenblicklich von der Hüfte

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