Sexy Dieb. Toya Bradly
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Sexy Dieb - Toya Bradly страница 2
„Nicht alles kann immer so bleiben, wie es ist, Brin!“, rief sie ihm nach. Als wüsste er das nicht. Aber dass Veränderungen zum Guten hin stattfanden, das war doch äußerst selten.
An Fays Worte dachte Brin noch, während er den Flur zu seinem Apartment hinunter lief. Dicker Teppich dämpfte seine Schritte. Er hatte sich damit abgefunden, ein reicher Mann zu sein. Immerhin hatte er Freunde, die ihn nahmen, wie er war. Freunde, die sich gut genug kannten, um einander Spitznamen zu geben. Seiner war Le Brin, der reiche. Der Snob. Damit ließ es sich leben. Somit war er schon mal besser dran als viele andere, sagte er sich. Fay ertrug ihn immerhin, wenn er übersättigt von seiner Einsamkeit zu ihr kam.
Das kann nicht wahr sein, dachte Brin, als er den Trolley der Putzkolonne seine Apartmenttür blockieren sah.
Das Hier-wird-gereinigt-Schild hing korrekt an seinem Türknauf. Die Tür war geschlossen. Brin fühlte, dass er sich aufrichtete. Wer ließ schon sein Putzzeug draußen? Und wer reinigte am frühen Abend, wenn die korrekte Zeit dafür am Morgen war – und erst in zwei Tagen?
Ertappt
Brin nahm sein Schecketui aus der Jackettasche und hielt es vor den Scanner seiner Apartmenttür. Die Technik erkannte durch das hauchdünne Leder die Schlüsselkarte und entriegelte lautlos das Türschloss. Brin drückte vorsichtig die Tür auf. Dabei warf er noch einen zweifelnden Blick auf den Nummernblock unter dem Scanfeld. Wenn wirklich Maria im Apartment sein sollte, war es fies, sich anzuschleichen. Doch wenn nicht... Vorsichtig schob er die Tür auf, glitt hinein und schob die Tür hinter sich fast lautlos zu. Der Geruch, den der Fremde mitgebracht hatte, war definitiv nicht Marias Parfumnote. Er roch männlich. Und dreckig. Brin lauschte ins Apartment. Den Sicherheitsdienst konnte jeder rufen, oder? Und wann hatte er den schon mal gebraucht? Er war ein Mann, der sich durchaus selbst zu verteidigen wusste.
Er schlich sich durch den Flur in das großzügig geschnittene Wohnzimmer. Die Skyline hinter dem Fenster hob sich gegen den dunkler werdenden Nachthimmel ab, ehrfurchtgebietend kalt und elegant zugleich. Der Dieb hatte kein Licht gemacht. Entweder, er hatte den Schalter nicht gefunden, oder er war dumm. Wenn man sich schon als Putzmann tarnte, sollte man sich auch benehmen wie einer. Brin grinste vorfreudig. Aus seinem Schlafzimmer kamen Geräusche. Damit hatte der Einbrecher schon mal den Zimmersafe verfehlt. Er war offenbar dumm und dreist. Zu dieser Vermutung brachte Brin der Blick auf den achtlos hingeworfenen Overall der Raumpflegerfirma, die in seinen Gebäuden tätig war. Wie stellte sich der Idiot seine Flucht vor?
Beherzt trat Brin in die Tür seines Schlafzimmers. Was seinem Leben noch echte Würze gab, das waren du unvermuteten Begegnungen, bei denen keiner wissen konnte, wie sie ausgehen würden.
Weit drinnen im Zimmer, hinter dem Kingsize-Bett, wühlte der Eindringling in den Unterbettkommoden. Brin konnte nicht anders, er musste lachen. War er eine Omi, die den Sparstrumpf unter die durchgelegene Matratze schob? Nicht einmal dieses Geräusch warnte den Amateur vor. War sein Gewühle so laut? Brin trat näher. Zunächst sah er nur den Rücken des Kerls, der Rest steckte halb in der ausladenden Schublade. Der Rücken war schlank, sein weißes T-Shirt abgenutzt. Es war ihm aus der Bluejeans gerutscht und gab die beiden Grübchen über seinem Gesäß frei. Brin blinzelte beim Anblick des weißen Streifens, der unter den Grübchen begann. Dieses T-Shirt bekleidete den muskulösen Oberkörper also nicht allzu oft. Brin genoss den Anblick, während der Dieb versuchte, in die letzten Ecke der Schublade vorzudringen. Auch der Hintern war stramm. Und die Oberschenkel... Er wollte jetzt endlich das Gesicht von einem sehen, der schlau genug war, es hier hinein zu schaffen und dumm genug, sich erwischen zu lassen! Brin räusperte sich.
„Entschuldigung bitte...der Zimmersafe befindet sich in einem anderen Raum...was Maria in den Schubladen lagert, ist, so glaube ich, wirklich nur Bettwäsche.“ Er beobachtete, wie alle schlanken Muskeln in dem durchtrainierten Rücken erstarrten, bevor sich der Typ hastig aus der Schublade zu befreien versuchte. Dabei rutschte sein T-Shirt bis zur Mitte des Rückens hoch. Brin hielt die Luft an. Von hinten war die Ansicht fesselnd. Von vorne...alarmierte braune Augen bohrten sich in seine und ein Stapel Laken flog schneller an Brins Kopf, als er sich entscheiden konnte, ob er das Gesicht schön fand oder nicht. Dass ihn der Eindringling aus dem Weg schubsen wollte, wurde sein Verhängnis. Blind griff Brin zu und ließ sich vom Schwung des anderen mitnehmen, machte einen Schritt beiseite, schüttelte das Laken ab und brach das Gleichgewicht seines Gegners durch einen einfachen Handgelenkshebel. Um seine Hände hatte der andere offenbar Angst, denn er gab mehr als geschmeidig nach, ließ sich fallen und versuchte, aus dem Griff zu rollen.
„Also du hast auch mal ein Dojo von innen zu gesehen“, keuchte Brin, als sie das Spiel anderer Hebel, neue Rolle ein wenig über hatten. Er hatte schnell erkannt, dass sich schlagen nicht die Spezialität und nicht die Absicht des Diebes war. Er wollte nur entkommen. Seine dunklen braunen Augen bohrten sich widerspenstig in Brins, als dieser ihn zu Boden presste, so dass sich das Kinn des Fremden in den Teppich drückte, sein Handgelenk schmerzhaft blockiert. „Ich glaub ich hab dich“, frohlockte Brin. Wut loderte in den braunen Augen auf, doch der Junge schwieg. Doch, er hatte ein hübsches Gesicht, entschied Brin, und ein ausreichend durchschnittliches dazu, um als Dieb durchzugehen. „So lange kannst du also nicht trainiert haben...hm?“ Der andere bleckte seine Zähne, als Brin sein Handgelenk noch mehr verdrehte. „Sei ein guter Verlierer und sag mir, was du geklaut hast“, lockte Brin im Vollgefühl seines Triumphes. Seine Beute machte lediglich ein garstiges, atemloses Geräusch. Die mangelnde Kooperationsbereitschaft reizte Brin. „Das heißt, ich darf dich durchsuchen, stimmts?“, riet er und schob sich über den hübschen Körper. Der Junge roch nach Straße, nach tagelang getragenen Klamotten und dem Staub von Asphalt und Abgasen. Er roch fast wie zu Hause, stelle Brin fest. Sein Körper war so fest und geschmeidig, wie er aussah. Die nicht dazugehörigen Ausbeulungen von Uhren und Geldscheinen in den Hosentaschen waren schnell gefunden. „Meine Lieblingsmanschetten...“, murrte Brin ärgerlich. „Du Stümper. Die ist am wenigsten Wert...hast du nicht wenigstes eine Tasche dabei für die größeren Stücke? Herrje...“ Er warf alles, was er fand auf den Teppich, immer eine Hand an seinem Hebel und bewunderte die stumme, hartnäckige Art dieser Straßenratte, auf seine Chance zu warten. Das war die Art einer Ratte, eines kleinen Diebs, nicht die eines Gangman, aber die Hartnäckigkeit dahinter imponierte Brin dennoch. Niemals aufgeben, das galt letztendlich für alle. Dieser Dieb gefiel ihm...gefiel ihm richtig gut. Mal sehen, ob ihm sein Glück hold war, dachte Brin voll Wagemut.
„Wer sich erwischen lässt, muss zahlen, oder“, flüsterte er. Er spürte, wie der andere verstand. Er war nicht geschockt. Er wartete nur noch intensiver auf seine Chance. Brin lachte leise. „Du verstehst mich, sehe ich“, sagte er zu dem halb zugewandten Gesicht seiner Beute. „Das ist doch nur fair, denke ich“, schnurrte er, „fairer, als den Sicherheitsdienst oder die Polizei zu rufen, oder?“ Nun erstarrte der hübsche Körper unter ihm, die Atmung setzte einen Zug lang aus.
„Brauchen wir nicht“, keuchte der Einbrecher rau und Brin fragte sich einen Moment, ob er wirklich so schwer über dem Kleinen lag, doch dann sagte er sich, dass diese Kurzatmigkeit wohl eher ein Trick war. Sich angeschlagener stellen als man war, war ein guter Trick.
„Schön, dass wir dieselbe Sprache sprechen“, grinste er, „verrat mir deinen Namen.“ Sein Gegner erwog offenbar ein paar andere Schachzüge, dann gab er nach:
„Brad.“
„Brad, nett.“ Vielleicht hieß der Junge so, vielleicht nicht. Wirklich wichtig war es Brin nicht. „Und was machst du unter meinem Bett, lieber Brad?“ Brad errötete, ob vor Wut oder vor Scham konnte Brin nicht genau auseinander halten. „Ich verstecke mein Geld nicht in Socken“, fuhr Brin fort zu sticheln, „es ist schlicht zu viel.“
„Nein