Sexy Dieb. Toya Bradly
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„Völlig egal“, verdarb ihm Brad den Spaß. Oder besser, er beabsichtigte es. Natürlich kam das Beste noch, nach dem Zurückkriechen zu seinem Sahnetörtchen.
„Das beruhigt mich“, erwiderte Brin mit mildem Zynismus und warf das Gummipäckchen zwischen Brads Beine. Der knurrte und wandte sich wieder ab, während Brin sich zwischen seine Schenkel kniete. Sein Steifer war mehr als bereit für die ungewöhnliche Action, die sich ihm bot. Brad hatte wohl zu kalt geduscht, jedenfalls war ihm in diesem kurzen Moment, als er das Handtuch von seinen Hüften gelöst hatte, nichts Besonderes anzumerken gewesen. Darüber machte sich Brin keine Gedanken, schon gar kein schlechtes Gewissen. Sein kleiner Dieb kannte die Regeln, nach denen er einen frechen Eindringling in fremdem Hoheitsgebiet bestrafte. Oder besser – nach denen er ihm einen Ausweg bot, der die Polizei ausschloss. Außerdem hatte er ihm die offene Tür gezeigt. „Gut“, murmelte Brin, um sich weg von eventuellen Moralanfällen hin zu dem ausgestreckten Körper vor ihm zu konzentrieren.
Er beugte sich vor, bis sein Gewicht auf dem Fremden unter ihm ruhte, jedenfalls fast. Brad atmete aus und sank tiefer in die saubere, weiche Überdecke. Alles in allem sah er gar nicht so unzufrieden aus, dachte Brin. Er machte die Beine breiter, als er ihn anschubste, bis Brins Erektion mühelos den Eingang fand. Brin sog jenen erschrocknen Atemzug ein, als er ansetzte und das erzwungene Ausatmen danach. Dann kam das echte Ausatmen, als er sich langsam voran schob, das Gel seine Wirkung tat und ihm fast mühelosen Eintritt in die Enge verschaffte, die Brads Hintern war. Er hielt inne, als Brad beinah unhörbar wimmerte, weil er ihn ausfüllte. Brin biss in seine Schulter, zart aber besitzergreifend, er konnte nicht anders. Einmal Gangboy, immer Gangboy. Brad atmete wieder aus und die Anspannung aus seinen Schenkeln wich. Brin schob sich daraufhin so tief in ihn, wie er kam und freute sich an dem unerwarteten Hauch von Röte, der Brads Gesicht und Hals überzog. Sanft aber bestimmt legte er Brads Knie noch ein wenig auseinander, ließ die Hand zu seinen Hinterbacken ruhen und massierte sie, erst die eine, dann die andere. Er wusste genau, dass das Zug auf den eh schon gedehnten Muskel legte, nicht zu viel, doch spürbar. Brad ächzte. Er biss die Zähne zusammen, als Brin begann, ihn zu stoßen. Wenn er innehielt, berührte er Brads Oberschenkel an den Innenseiten, langsam und begehrlich oder seine Rippen. Seine Stöße trieben Brads Unterleib über das Bett, in beharrlichen, unausweichlichen Bewegungen. Mittlerweile hatte Brad die Augen geschlossen. Brin stützte sich über ihm ab, endlich zufrieden mit der Spreizung seiner Schenkel und dem Rhythmus den er aufgenommen hatte. Er sah, dass Brad erregte, sich am Bett zu reiben, also gab er ihm mehr Gewicht. Brad stöhnte. Brin beobachtete ihn scharf, wollte, dass Brad sich nach dem Orgasmus sehnte, wollte, dass er sich danach streckte. Er war verdammt zufrieden mit sich, als Brad auch kam. Gemeinsam atmeten sie durch und Brin war richtig froh, dass sich dieser Dieb benahm – die Klappe hielt, nichts Freches von sich gab, weil er meinte, er müsse Ansehen zurück gewinnen. Er rollte sich lediglich vom Bauch auf die Seite und machte es sich bequemer. Er ließ sich sogar noch anfassen, stellte Brin fest, der nicht widerstehen konnte, nach dem Bizeps zu greifen, der sich in langer schlanker Form unter der Haut an Brads Arm schmiegte. Er wirkte sogar noch entspannt. Ein wenig müde vielleicht, aber im Ganzen in Ordnung. Er hatte sich etwas verdient.
„Und jetzt?“, meinte Brin also, „was essen?“ Die Kürze, die Brad zum „Hm“ machen brauchte zeigte ihm, wie hungrig seine Straßenratte war. „Ok“, murmelte Brin, ging nackt nach nebenan und holte, was Fay ihm bestellt hatte. „Isst du auch lauwarme...“ Weiter kam er gar nicht. Brad hätte auch den Karton mitgegessen, das war offensichtlich. Brin betrachtete den Nackten mit dem Pizzakarton im Schoß. Wann war er zuletzt so hungrig gewesen? Hoffentlich war Fays Pizza nicht der Punkt gewesen, an dem Brad sich für ein Bleiben entschieden hatte, dachte Brin spontan. Seinen Arsch für eine Pizza zu verkaufen war schon ziemlich armselig. Er schüttelte sich. Es war Zeit, seinem Besuch noch ein paar Informationen zu entlocken.
Bestohlen
„Und, schmeckt es?“ Brad sah keinen Moment vom Essen auf, nickte jedoch aus Höflichkeit, den Mund voll, einen Käsefaden am Kinn. „Dann verrate mir mal, wie viel dein Boss in der Woche an Umsatz sehen möchte.“ Brad warf ihm einen scharfen Blick zu. „Na los! Ich bin sicher, du kannst mit vollem Mund reden!“ Brad konnte, und als wolle er Brin ärgern so undeutlich, dass der nichts verstand. „Versuchs noch mal“, knurrte er Brad also an, den winzigen Moment zwischen Schlucken und erneutem Abbeißen nutzend. Brad funkelte ihn an.
„Was interessiert dich das.“ Sie maßen einander mit Blicken.
„Ich will deine Straßenwert schätzen“, gab Brin die unverholene Version seiner Gründe preis. Brad blinzelte. Dieser Brin benahm sich, als habe er Ahnung von der Straße. Brad hätte gern gewusst woher, doch keiner, der Ahnung von der Straße hatte und es geschafft hatte, beantwortete einer Ratte Fragen. Besser, er stellte klar, dass er selbst nur ein kleines Fischchen war, bevor er sich noch als Streitobjekt zwischen zwei Bossen wiederfand. Wobei dieser Brin hier eigentlich zu zivilisiert war für einen Boss, zu wenig abartig und zu fair. Er hatte wirklich etwas zu essen bekommen.
„Fünftausend“, lenkte er ein. Brin ließ ihn den Rest vom Pizzastück fast am Stück schlucken. Das hieß, das Sweetheart hier war in erster Linie Dieb. Vielleicht machte er schon mal einen Kunden, doch wenn, dann aus Not, nicht, weil es eigentlich sein Geschäft war. Fünftausend. Ein kleiner Straßenkrimineller. „Iss weiter“, leitete Brin sein Aufstehen ein, „ich muss telefonieren. Das da“, er zeigte auf den Pizzakarton, „reicht nicht für zwei.“ Brads Augen folgten ihm, während er das Schlafzimmer verließ und mit einem Handy zurück kam. Er ließ ihn nicht aus den Augen, während er beim Restaurant im Erdgeschoss des Gebäudes das Beste bestellte, was diese Woche im Angebot war. „Fünfzehn Minuten“, kündigte er an, als er auflegte. „Wobei“, fügte er scherzhaft hinzu, „ein Drittel der Zeit der Aufzug braucht. Wirst du mir sagen, wie du hier hineingekommen bist?“ Brad zögerte, schüttelte den Kopf. „Na gut. Ich fürchte, ich finde es auch so raus“, schmeichelte Brin sich ein wenig selbst und zog die Anzughose wieder an.
Brad hatte eben die Pizza, das Pizzabrot mit Knoblauchbutter, den kleinen Beilagensalat und die halbe Cola vertilgt, als der Nachschub gebracht wurde. „Satt?“, erkundigte sich Brin scheinheilig. Brad schüttelte misstrauisch den Kopf. „Gut. Denn das hier ist zu viel für einen“, grinste Brin, als er die neue Warmhaltebox auf sein Bett stellte. Maria würde über die Flecken schimpfen, ihm war es gleich. Er hatte einen völlig Fremden gebumst und es war gut gewesen. Wenn er nur Aufrisse wie Brad gehabt hätte, dachte Brin, wäre er nicht auf den horrend teuren und umständlichen Service von Jaquos Agentur gekommen. Er seufzte und reichte Brad einen Teller mit Farfalle Deepest Forest – Nudeln mit Pilzrahmsoße. Brad nahm sie kommentarlos und benutzte sogar die mitgelieferte Gabel.
„Merkst du überhaupt, was du isst?“ Brad würdigte ihn eines kurzen Blickes.
„Was teures“, nuschelte er.
„Oh?“ Brin war ehrlich verblüfft. „Wie kommst du zu dem Schluss?“
„Schmeckt nicht“, erwiderte Brad mit erhöhter Aufnahmegeschwindigkeit der Nahrung. Brin lachte und lehnte sich zurück. Nein, er würde nicht patzig werden, weil Braddy Straßenjunge frech war.
„Das sind Trüffel. Deepest Forest bedeutet...Pilzspezialitäten. In diesem Fall aus Frankreich importiert...“ Brad zuckte die Schultern.
„Was vom Italiener hätte es auch getan.“ Brin überlegte, was er sagte. Der billige Italiener um die Ecke war lange Zeit auch seine Idealvorstellung vom Paradies gewesen. Hatte er mit seinem Ziehvater ähnliche Gespräche geführt? Sicherlich.
„So so. Und die Pizza vorhin? Schmeckte?“