Sexy Dieb. Toya Bradly
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„Macht nicht satt, hm?“
„Nein.“ Brin nickte nur. Wann war man als Junge schon mal satt, wenn man auf der Straße aufwuchs? Er aß langsamer, viel langsamer als Brad, während er seine Erinnerungen sichtete, die an die hungrigen Tage und die an die Tage, an denen es reichlich Essen gegeben hatte.
„Meinen Lieblingsitaliener gibt es schon lange nicht mehr“, seufzte er und Brad sah ihn irritiert und verständnislos an. Brin kam zu sich. „Macht nichts, oder? Man gewöhnt sich um.“ Brad zuckte die Schultern, hatte dies wohl nicht vor. Schweigend aß er auf und seufzte dann. „Noch einmal Dusche?“, erkundigte sich Brin freundlich. Brad schüttelte langsam den Kopf und sah sich nach seinen Sachen um. Brin blieb auf dem Bett sitzen und sah ihm zu, wie er sich scheinbar ekelfrei seine muffigen Klamotten wieder überzog. Als er die Jeans zuknöpfte, stand Brin ebenfalls auf und hob das zerknitterte Bündel Banknoten auf, das Brad hatte klauen wollen.
„Hier. Hast den Rest der Woche frei, Brad. Das befriedigt deinen Boss ne Weile.“ Brad sah ihn an wie ein Mondkalb, widersprach aber nicht. Wer würde schon widersprechen, wenn er
knapp fünftausend Dollar zugesteckt bekam?
Brin wartete, nachdem Brad gegangen war, bis er bis dreißig gezählt hatte, dann verließ er ebenfalls das Apartment, um seinem Concierge Anweisungen zu geben.
„Wenn dieser Junge sich wieder anschleicht, Jeffrey, lassen Sie ihn durch. Drehen sie sich notfalls mit dem Gesicht zur Wand.“ Er lachte und ließ es wie einen Scherz klingen. „Aber rufen Sie mich danach sofort an. Die rote Nummer.“ Er zwinkerte Jeffrey zu und wandte sich von der Concierge-Loge ab. Mit seinem Handy rief er einen guten Freund an, der ebenfalls im Haus über all den Büros und Geschäften eine Wohnung hatte. „Peng, du musst mir aus der Klemme helfen. So ein filziger kleiner Dieb hat mir eben meine Uhr geklaut. Die mit dem Diamantgangwerk.“ Er lachte dabei. „Setz einen deiner Jungs oder Mädels auf seine Spur, sei so freundlich. Er oder sie soll die Uhr beim Pfandleiher auslösen, ohne großes Aufsehen. Die Spur ist noch heiß.“
Brad
Brad tauchte zügig im Gewimmel der Straße unter. Hatte er sich gerade wirklich freiwillig prostituiert? Für ein Stück Pizza? Oder für seine Freiheit? Oder für was...? Er ging eilig und ohne nach rechts oder links zu sehen. War das ein Zukunftsmodell? Reiche, gelangweite Säcke ein wenig mit seinem Körper spielen lassen? Er schüttelte sich. Nein, entschied er, das würde nicht immer so glimpflich enden wie heute. Er hatte nicht mal dämliche Sachen machen müssen wie irgendwelchen Mist reden. Wenn die Huren, die er kannte von ihrer Freiern erzählten, lachten sie immer über ihre Antörnsätze. Und wer wusste überhaupt, wo so was endete, wenn man es erst anfing! Brad schüttelte sich. Wenn sein Boss Bereitschaft zu so etwas mitbekam, würde er bald für den schmierigsten Abschaum die Beine breit machen – Hauptsache, sein Boss bekam die Scheine. Das war kein Weg, Geld zu verdienen, schloss Brad.
Er warf einen Blick auf die gestohlene fremde Uhr und fühlte einen geringen Stich des Bedauerns. Der Typ war doch eigentlich ganz korrekt gewesen. Aber das hatte er ja nicht wissen können, als er die Uhr nahm. Nun, er würde nie wieder dort auftauchen und damit konnte er es vergessen, dachte er. Schon seltsam, dieser Brin. Er ertappte sich dabei, wie er es eben doch nicht ruhen lassen konnte. Woher konnte ein reicher Sack nach den Regeln seines Viertels spielen? Wieso war er nicht ausgetickt, wieso hatte er ihn davonkommen lassen, wieso war er fairer gewesen als einer, der sich im Viertel auskannte? Brad bog zur U-Bahn ab und fluchte, als seine Linie abfuhr. Nun kam er zu spät zu seinen Freunden. Er ließ sich auf eine Wartebank fallen. Zweimal in der Woche Normalität heucheln. Zweimal die Woche hoffen, dass Lizzard Boy sich doch noch eines Besseren besann und ihn endlich auch mal wahrnahm. Zweimal die Woche Gus vergessen... Er schmunzelte, als er einstieg. Die Uhr zu verticken musste warten. Wenn seine Freunde wüssten, was er trieb! Aber sie wussten es nicht.
„He, Brad. Ich habe auf dich gewartet.“ Brad betrat die alte Fabrikhalle mit beschwingten Schritten, die Sporttasche über der Schulter.
„Jeanie, hi. Ich habe fast damit gerechnet.“ Jeanie lächelte.
„Du lässt uns nie hängen.“
„Nein“, erwiderte Brad lächelnd. Die anderen waren offensichtlich schon draußen. „Was läuft heute Abend?“
„Slackline im Park, hat Lizzard Boy durchgesetzt. Da du nicht da warst.“ Brad verzog den Mund.
„Wird der faul? Slackline ist doch kein Parcours...!“ Jeanie lachte, während er sich hastig auszog. Um die Slackline saßen die Yamakasi und sahen immer dem einen zu, der versuchte, sich oben zu halten.
„Und das sagt der Junge mit der Eidechse auf der Schulter...“, stichelte Jeanie. Brad wurde ein bisschen rot.
„Ist trotzdem kein Parcours“, grummelte er und zog aus der Sporttasche ein frisches Shirt und frische Wäsche. Jeannie schnüffelte.
„Der Waschsalon in der hundertsten“, riet sie.
„Ja.“ Brad lachte. Ordentliche Trainingskleidung war eine der selbst auferlegten Regeln der Gruppe. Keine Diebstähle eine der anderen. Schon gar keine Einbrüche. Brad seufzte, während er sich nackt auszog und nur ein bisschen abwandte. Jeanie kannte seinen Körper, er ihren. Sie waren zusammen im Mondlicht geschwommen, sie erzählten einander von ihrem Liebeskummer.
„Und du? Neues Aftershave...?“ Brad zuckte zusammen.
„Ja“, log er.
„Sexy!“ Nun hatte er ein echt schlechtes Gewissen. Immerhin, er hatte es gemanagt, nicht schon wieder stinkend zum Training zu kommen, indem er bei seinem...bei diesem Brin geduscht hatte und indem er in einem Schließfach immer frische Sportklamotten bereit hielt, auch wenn das Zeit und Organisationsaufwand und sogar Geld kostete. Waschsalons waren schließlich nicht umsonst! Aber wenn das hieß, er passte dann besser zu den Yamakasi, war es das wert.
„Willst du in den Park?“, fragte er, während er seine ausgetretenen Turnschuh schnürte. Jeanie zwinkerte.
„Erst Parcours, dann slacken und labern“, grinste sie zwinkernd. „Wie wäre es mit einem Run gegen die U-Bahn?“
„Ach deswegen hast du gewartet!“, lachte Brad. Das machte zu zweit einfach erst Spaß. „Gerne. Machen wir!“
Ausspioniert
„Ihre Uhr, Sir.“ Pengs Schülerin übergab Brin die Golduhr mit der Rechnung vom Pfandhaus.
„Dieser Stümper“, seufzte Brin beim Anblick des Betrages. „Er weiß nicht mal, was die Dinge wert sind.“ Sie zückte ihr Notebook.
„Das Ziel nahm seinen Heimweg über die U- Bahn und einen Sportverein für Jugendliche. Ich habe ein wenig recherchiert, das ist die Homepage“, sie reichte Brin den aufgeklappten Computer. „Und er ist ziemlich gut, dieser Brad“, fügte sie hinzu und spielte ihm ein paar verwackelte Videos vor, auf denen Brad und eine junge Frau in den Straßen der Stadt Parcours machten. Brin pfiff durch die Zähne. „Den Abend hat er im Park verbracht. Diese jungen Leute nennen sich Yamakasi...“ Sie zeigte ihm Fotos von einer Gruppe junger Leute im Park, einer gespannten doch verwaisten Slackline und dem herrlichen sternenklaren Nachthimmel über ihnen. „Weil das Ziel erst in der Nacht zur Pfandleihe ging, bin ich erst heute früh zu Ihnen gekommen,