Blutendes Silber. Peter Raupach
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Peter Raupach
Blutendes Silber
Das Geheimnis der Maya-Behälter
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Inhaltsverzeichnis
Ein Jagdschloss, umgeben von sumpfigen Wiesen und Buchenwald.
Im Halberstädtischen, Frühjahr 1631
Am nächsten Morgen vor Halberstadt
Audienzsaal des Rates der Stadt Magdeburg
Neuzeit: Tel Aviv, Kommandozentrale Israelischer Geheimdienst (Mossad)
Pazifik, eine Seemeile nördlich des Tongagrabens
Brief des Matrosen Wanja Koselow
Tokyo, Midtown Tower, Technische Plattform in 247 Höhe
Berlin, S-Bahnhof Friedrichstraße
Flug 234 Tokyo Melbourne via Sydney
Equador, südöstlich Ambato, Ostabhang der Anden
Atom U-Boot der United States Navy, Ohio-Klasse, SSGN
30 Kilometer südlich Kairo, Grabungsgebiet Dahschur
Reuben und Edith Hecht Museum Universität Haifa, Israel
New York Manhattan, United Nations Plaza, Sicherheitsrat der Vereinten Nationen
Brücke USS Landing Helicopter Assault Ship, Amerika-Klasse
Gran Sabana, Venezuela im Grenzgebiet zu Gayana und Brasilien
Messier 84, P878-1A, Ebene Arthropoda
Prolog
Es existiert eine Weisheit, die jeder zu fürchten hat. Alle wichtigen Beteiligten im großen Theaterstück des Daseins erahnen sie…wenige spüren sie.
Dresden 13. Februar 1945
Nach etwa zwei Stunden begann das Inferno erneut, dieses Mal ohne Sirenengeheul. Ruth Silberbaum war kaum im Keller angelangt, als das Haus von einer Sprengbombe getroffen wurde. Die Kellerdecke war einige Monate zuvor mit Balken und Stempeln so abgestützt worden, dass ein provisorischer Luftschutzkeller entstanden war. Deutlich spürte Ruth die Explosion unmittelbar über sich, gefolgt von dem Getöse und dem Druck des zusammenstürzenden Hauses. Was sie nicht wusste: außerhalb des Luftschutzraumes brachen fast gleichzeitig die angrenzenden Keller zusammen. Dadurch kam von keiner Seite mehr Frischluft herein. Der plötzliche Kalkstaub ätzte Ruth in den Augen, das Atmen fiel ihr schwer. Einige Hausbewohner schrien. Das schreckliche Geräusch nahm Ruth fast den Überlebensmut. Angstvoll schaute sie sich um. Eine Frau hatte eine Decke über die Köpfe ihrer drei Kinder gezogen. Sie suchte sie mit dem Trost ruhig zu halten: „Nun sind wir bald beim Vati." Rings um Ruth begann das Sterben. Weit hinten versuchten hastig zwei Hausbewohner Teile einer eingestürzten Wand wegzuräumen und stürzten panisch durch den entstandenen Durchbruch in den vermeintlichen Nachbarkeller. Die Gasleitung explodierte mit pfeifend hellem Knall. Der erste brannte zuerst am Kopf, wie ein riesiges Zündholz. Der andere stieß ihn vor Angst ganz raus und brach dann vor dem Loch mit den Händen am Hals zusammen. Dann traf es diejenigen, die ihre Kraft bei lauten Gebeten und panischem Luftholen verbraucht hatten. Die Köpfe einer ganzen Familie sanken fast gleichzeitig nach vorn. Der Blockwart, ein Weltkriegsveteran, saß immer noch neben der eisernen Eingangstür, die wie ein großer Tresor wirkte. Unter seinem Stuhl hatte sich eine dunkle Pfütze gebildet. Er holte völlig ruhig eine Pistole aus seiner Blockwarttasche, setzte sie an die