Der Tote von Trévarez. Jean-Pierre Kermanchec

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Der Tote von Trévarez - Jean-Pierre Kermanchec

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unsere beiden Kassierer, meine Sekretärin, der Leiter der Gärtnerei und ich.“

      „Könnte ich mit den Leuten sprechen?“

      „Natürlich können Sie mit den Angestellten sprechen. Aber der zweite Kassierer und meine Sekretärin, sowie der Leiter der Gärtnerei, sind heute nicht anwesend. Morgen dürften alle wieder hier sein.“

      „Sie haben Ihren Schlüssel?“

      Der Verwalter griff in seine Hosentasche und holte ein Schlüsselbund hervor.

      „Hier ist er, ich habe damit am Morgen aufgeschlossen und in meinem Büro noch einiges erledigt, bevor die ersten Besucher gekommen sind. Danach habe ich mich hier bei unserem Kassierer aufgehalten.“

      „Ich muss Sie noch fragen, was Sie gestern in der Zeit von 22 Uhr bis Mitternacht gemacht haben.“

      „Das ist einfach, ich bin mit meiner Frau bei Bekannten in Lorient eingeladen gewesen. Wir sind kurz vor Mitternacht dort weggefahren. Unsere Bekannten können das sicherlich bestätigen.“

      „Wohnen Sie in der näheren Umgebung des Parks?“

      „Nein, ich wohne in Gourin.“

      „Ich danke Ihnen für die Informationen und für ihr Verständnis.“

      Ewen machte sich wieder auf den Weg zurück zum Tatort.

      Sie würden wohl den ganzen Zaun untersuchen müssen, um eine eventuelle Öffnung zu finden. Es ist doch eher unwahrscheinlich, dass der Mann und sein Mörder im Anzug über den Zaun geklettert sind, um sich hier zu treffen. Natürlich könnte es so gewesen sein, ausschließen dürfte er es nicht. Aber entweder hat es eine Öffnung gegeben oder sie haben einen Schlüssel benutzt. Wenn alle Schlüsselinhaber noch im Besitz ihres Exemplars sind und zudem ein Alibi für die Tatzeit besäßen, dann könnte es noch sein, dass ein Schlüssel nachgemacht worden ist. Die Alibis von allen Beschäftigten müssten überprüft werden. Erst dann könnten sie sicher sein, dass keiner von ihnen etwas mit dem Mord zu tun hat.

      „Ewen nahm sein Telefon und wählte die Nummer des Kommissariats. Er ließ sich mit dem diensthabenden Beamten verbinden.

      „Kerber hier, ich benötige einige Beamte, die das ganze Gelände um den Park von Schloss Trévarez herum überprüfen. Können Sie das veranlassen?“

      „Am Sonntag?“

      „Ja, natürlich heute! Es ist wichtig. Wir haben hier einen Mord aufzuklären.“

      „Ich will versuchen einige Männer zusammenzubekommen. Ich kann noch nichts versprechen.“

      Ewen Kerber legte auf und sah sich weiter am Tatort um. Er glaubte nicht, dass er noch etwas finden würde. Dustin hatte alles gut untersucht. Er wollte sich eher einen Eindruck von der Fundstelle verschaffen.

      Das hintere Eingangstor war etwa 300 Meter vom Tatort entfernt. Unmittelbar hinter dem Tatort ragte der Giebel eines Hauses über die Bäume. Ewen folgte dem Weg in die Richtung des Tores und betrachtete das Haus etwas genauer. Sein Blick fiel in den großzügigen Garten des Anwesens und auf die Rückseite des Hauses. Das Haus war ganz aus Granit gebaut, wohl älteren Datums aber in einem ganz hervorragenden Zustand. Er würde sich das Haus näher ansehen und mit den Bewohnern sprechen. Vielleicht war ja dem Besitzer in der vergangenen Nacht etwas aufgefallen.

      Die Spurensicherung war inzwischen fertig. Die Leiche lag bereits in einem Metallsarg und war auf dem Weg in die Pathologie nach Quimper. Dustin winkte Ewen zum Abschied zu und stieg in sein Auto.

      Er sah, dass sich zwei Polizeifahrzeuge dem Parkeingang näherten. Sie hielten vor ihm an. Aus jedem Wagen stiegen drei junge Polizisten und kamen auf Ewen zu.

      „Commissaire Kerber?“, fragte der erste junge Mann.

      Ewen Kerber nickte und reichte dem Mann die Hand.

      „Sie haben Unterstützung angefordert?“

      „Stimmt, meine Herren“, sagte Ewen und begrüßte auch die anderen Polizisten, die sich inzwischen um ihn herumgestellt hatten.

      „Wir haben genau hier einen Toten gefunden.“

      Ewen zeigte auf den dunkelvioletten Rhododendronbusch hinter sich.

      „Der Mann muss gegen Mitternacht in den Park gelangt sein. Das gesamte Anwesen ist mit einem Zaun gesichert und die Kleidung des Mannes hat nicht so ausgesehen, als wäre er vorbereitet gewesen über Zäune zu klettern. Ich möchte ausschließen können, dass es an einer Stelle einen Zugang gibt. Ihre Aufgabe ist es jetzt, um den ganzen Park zu gehen und akribisch nach einer Öffnung im Zaun zu suchen. Achten Sie bitte auch auf eventuelle Spuren, die sich an einer solchen Öffnung finden können. Sollte es Spuren geben, dann muss die Spurensicherung sich die Umgebung auch ansehen. Wenn Sie nichts finden sollten, dann können wir eher davon ausgehen, dass der Mann mit einem Schlüssel in den Park gelangt ist. Es reicht mir, wenn ich morgen früh einen kurzen Bericht bekomme. Vielen Dank meine Herren.“

      Damit ließ Ewen die jungen Polizisten alleine. Er ging zu seinem Dienstwagen und stieg ein. Er wendete seinen Wagen und fuhr die wenigen hundert Meter zum Tor hinunter. Ein kleiner Feldweg führte zu dem Haus, dass er bereits vom Park aus gesehen hatte. Er folgte dem Weg und kam an die Frontseite des Hauses.

      Ewen Kerber stieg aus und ging auf das Haus zu. Am Briefkasten stand der Name David Roudaut. Ewen drückte auf den Klingelknopf und hoffte, dass jemand zuhause war.

      Nach wenigen Augenblicken hörte er Schritte im Haus.

      Als die Tür geöffnet wurde stand ein Mann vor ihm, ungefähr 50 Jahre alt. Seine Haare waren grau meliert und relativ kurz geschnitten. Er trug ein weißes Hemd und eine gestreifte Krawatte zu den Jeans. An den Füßen trug der Mann schwarze Lackschuhe. Ewen erschienen es ungewöhnliche Hausschuhe.

      „Sie wünschen?“, fragte der Mann und sah Ewen an.

      „Bonjour, Monsieur Roudaut, das ist doch ihr Name?“

      „Stimmt, ich bin David Roudaut, mit wem habe ich das Vergnügen?“

      „Verzeihen Sie die Störung, Kommissar Ewen Kerber, von der police judiciaire aus Quimper.“

      Ewen zückte seinen Ausweis und zeigte ihn Monsieur Roudaut.

      „Bonjour, Monsieur le Commissaire, was kann ich für Sie tun?“

      „Ich untersuche einen Mord, der gestern Abend im Park hinter ihrem Haus verübt worden ist. Da interessiert mich, ob Sie irgendetwas Ungewöhnliches, sagen wir zwischen 22 Uhr und Mitternacht, gehört oder gesehen haben?“

      „Gestern Abend? Lassen Sie mich nachdenken, gestern Abend war ich bis gegen 22 Uhr in Coray. Als ich nach Hause kam, war alles ruhig.“

      „Ist Ihnen sonst etwas aufgefallen, als Sie hier eintrafen? Zum Beispiel, ob das Tor zum Park offen stand. An dem kommen Sie ja vorbei.“

      „Das Tor zum Park? Ich kann mich nicht erinnern, dass es offen gewesen wäre. Das Tor ist immer geschlossen.“

      „Ich danke Ihnen, Monsieur Roudaut, sollte Ihnen noch etwas einfallen, dann können Sie mich jederzeit erreichen. Hier ist meine Karte.“

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