DAS Erste Große BetrugsOpferBUCH. Hedwig v. Knorre
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Das Fundament besteht aus zwei Teilen. Links ist der Teil „Vertrauenswürdigkeit“, rechts ist der Teil „Vertrauensfähigkeit“. Diese beiden Teile sind an der Verbindungsstelle in der Mitte eng in einander verzahnt. So ergeben sie eine stabile Unterlage für die darüber liegende Schicht, die „Vertrauensbeziehung“. Darauf liegt der Untergrund „Wohlfühlen in Gegenwart anderer Menschen“. Das ist sozusagen der Fußboden des Erdgeschosses. Regeln und Aufgabenverteilung sind die Wände mit ihren Fenster und Türen. Die erste Etage, die von weitem zu sehen ist, besteht aus Leistungsfähigkeit und Konzentrationsfähigkeit, die Kreativität und Produktivität hervor bringen. Erdgeschoss und erste Etage stellen unser normales, sichtbares soziales Leben dar. Darüber ist natürlich das Dach: Kontrolle mit ihren Konsequenzen („Strafen“) schützen das Leben vor schädlichen Einflüssen von außen.
Fundament Vertrauen • die Mischung macht's
Das unsichtbare Fundament jeder sozialen Beziehung ist das Vertrauen. Trägt es nicht, funktioniert das soziale Leben nicht. In unserem Beispiel war zu viel Sand in der Baustoffmischung des Wohnhausfundaments. Aus welchen „Stoffen“ besteht nun ein Vertrauens-Fundament? Wie muss die „Mischung“ geartet sein? Und wo ist die Kontrolle angesiedelt?
Beispiele hinken, so auch das mit dem Fundament. Die Schwachstelle dieses Beispiels ist die Starre des Wohnhaus-fundaments im Vergleich zur Lebendigkeit der Vertrauens-beziehung. Es ist dennoch ein sehr verständlicher Vergleich, darum bleibe ich dabei.
Das gesamte sichtbare soziale Leben ist in der Grafik im Erdgeschoss, der ersten Etage und dem Dach dargestellt. Das Erdgeschoss besteht aus geregelten Aufgabenverteilungen. Ob Familie, Beruf oder Verein, Ämterwesen und Urlaubsreise – überall geht es darum: „wer macht was?“ Ist das geregelt, muss sich jedeR auf die andere Person verlassen können. Sonst funktioniert's nicht. Und je besser man „miteinander kann“, desto besser läuft's: wir müssen uns wohl fühlen in der Gegen-wart anderer Menschen! Diese Fähigkeit ist sozusagen die „Zwischendecke“ zwischen dem Fundament der Vertrauensbeziehung und dem Erdgeschoss der geregelten Aufgabenverteilung.
Damit die Aufgabenverteilung funktioniert, müssen alle Menschen an ihrem jeweiligen Platz fähig sein zu Konzentration, Leistung, Kreativität und Produktivität. Das ist es, was wir an unseren Mitmenschen erleben wollen. Alle sollen ihren Teil tun! Dann läuft's, dann sind wir zufrieden. Dafür stehen das Erdgeschoss und die erste Etage.
Die Kontrolle ist das Dach des Hauses. Es schützt das Leben vor schädlichen Einflüssen von außen.
Vertrauen – das Fundament
Nun zum eigentlichen Thema, dem Fundament, dem Vertrauen. Es besteht aus zwei Hauptanteilen:
Vertrauenswürdigkeit auf der einen Seite
Vertrauensfähigkeit auf der anderen Seite
Vertrauenswürdigkeit
Am Anfang einer Vertrauensbeziehung steht die Vertrauenswürdigkeit auf der einen Seite, der stärkeren Seite.
Zu Beginn unseres Lebens sind wir Menschen alleine absolut hilflos, schutzlos. Wir sind auf Schutz und Hilfe in allem angewiesen. Wir können uns weder alleine anziehen noch alleine für unser Essen sorgen, für eine sichere Wohnung schon gar nicht. Nicht einmal unsere Ausscheidungen können wir selbst entsorgen.
Meist ist es eine liebende Mutter, die das alles für uns erledigt hat. War keine leibliche Mutter vorhanden, hat eine andere Person all dies für uns getan. An ihr haben wir gelernt zu vertrauen. Sie war vertrauenswürdig, das heißt, sie hat für uns getan, was wir brauchten, wann wir es brauchten, wie wir es brauchten. Wir haben uns darauf eingelassen, haben mit ihr gerechnet, haben sie gerufen und sie ist gekommen. Und wenn nicht gleich, dann etwas später. So ist sie in uns entstanden und gewachsen, die Vertrauensfähigkeit.
Vertrauensfähigkeit
Die Vertrauensfähigkeit entsteht also nach den bekannten entwicklungspsychologischen Mechanismen.
Dank unserer Vertrauensfähigkeit können wir uns auf einen anderen Menschen einlassen.
Dank unserer Vertrauensfähigkeit können wir die Nähe anderer Menschen genießen oder zumindest ertragen.
Dank unserer Vertrauensfähigkeit können wir mit anderen Menschen zusammen leben, arbeiten und kommunizieren.
Vertrauensbeziehung
Für die Vertrauensbeziehung gilt die Formel:
Vertrauenswürdigkeit
+ Vertrauensfähigkeit
= Vertrauensbeziehung
Diese Formel gilt für jedes sozialen Leben.
Paar- und Familienbeziehung
Politiker-Bürger-Verhältnis
Finanzbeamter-Steuerzahler
Ein- und Verkäufer
usw
Ohne grundsätzliche Vertrauensbeziehung würde nichts, aber auch gar nichts funktionieren.
Vielleicht wundert sich die geschätzte Leserschaft an dieser Stelle: „aber nein! Der Kontrolldruck ist's!“
Irrtum. Die Kontrolle ist das Dach auf dem Haus sozialer Beziehungen. Kontrolle ist sichtbar, während das Fundament gewöhnlich unsichtbar bleibt, aber wir brauchen keine studierten Statiker zu sein um zu begreifen, dass ein starkes, tragendes Fundament der wichtigste Gebäudeteil ist. Niemals kann ein Dach das Fundament ersetzen! Und wenn im Fundament etwas nicht stimmt, nützt es wenig, das Dach zu verstärken. Im Gegenteil, das wäre sogar kontraindiziert! Ein zu schweres Dach würde „den Riss“ vergrößern – und auf Dauer das Gebäude zum Einsturz bringen.
Vertrauensbeziehungen sind wertvoll
Aus meinem Tagebuch • SCHÄTZE
Es gibt Menschen, die besitzen Schätze. Große oder kleine Schätze, einen einzigen Schatz oder mehrere Schätze, mehr oder weniger wertvolle Schätze. Manche schließen Goldbarren in Banksafes, andere kostbaren Schmuck in häuslichen Safes ein. Manche besitzen Gemälde berühmter Maler, andere halten die ledergebun-dene Bibel der Großeltern in Ehren. Kinder sammeln ihre Steine, Fußball- oder Autokarten, bunte Perlen und glitzernde Plastik-pferdchen. Manche halten ihre Schätze streng geheim, andere prahlen damit, im Bekanntenkreis oder öffentlich. Schätze... ein wichtiges Kapitel in der Geschichte der Menschheit.
Auch wir hatten einen Schatz. Unser Schatz war wertvoller als jeder andere. Unser Schatz war unser Vertrauen zu einander. Ja, das hatten wir! Ich wollte für meine Kinder vertrauenswürdig sein, das war mir das wichtigste, mehr als alles andere auf der Welt! Und sie vertrauten mir: das war mir das