Den Himmel vor Augen. Christoph Weisser
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1.Januar
Wenn ich in die Kirche sitze, umfangen mich deine Arme
Fast kippe ich, drum bitt ich: Erbarm dich mein, erbarme!
"Das Himmelsauge"
Kirchen sind lichtempfindliche Räume. Wenn ich mich darin aufhalte, öffnen sich die Sehzellen meines Körpers. Manchmal steigert sich diese Sehkraft zu einem Bewusstsein, dass ich selber gesehen werde von ruhigen, warmen, aufmerksamen Blicken aus der Richtung der Fenster und dem Altarraum.
2.Januar
Ich sass mit geschlossenen Aug‘ am Steuer
Im 7.Stock der Parkgarage, und mir war total geheuer!
"Urbi et Orbi"
Das käfrige Auto war mit beleuchtetem, farbigem Glas beschalt. Wie eine fahrende Kapelle tuckerte es durch Stadt und Land. Und drinnen sass der Priester und betete die Messe.
3.Januar
Wir haben ein Heiligtum in unserem Zimmer
Dein Herz. Das leuchtet, selbst wenn es dunkel ist. Immer!
"Gezeichnet, gemalt"
Wenn einst die Farben meines Lebens vollständig verwischen, möchte ich vertrauensvoll zuschauen, wie sich deine klare Gestalt aus meinen Farbverläufen herauskristallisiert!
4.Januar
Ach, ich weiss schon, was mir Frieden bringt
Wenn mein besserer Geschmack den Sieg erringt
"Du musst wandern"
Im Goldtaler liegt ein Versprechen. Wenn er sich in einem glühenden Sonnenaufgang erhebt, im Glanz der Augen oder in der geteilten Hostie hoffe ich auf die allmähliche Umwandlung meiner menschlichen Substanz in die göttliche.
5.Januar
Manchmal fühle ich mich ein kleines Lieschen
Und höre unsere Nachbarn wichsen
"Ein Horn"
Ein Mädchen findet auf der Strasse das Horn eines Einhorns und geht auf die Suche nach dem Pferd, fürchtend, dass es aufgrund dieses Verlustes gestorben ist. Da begegnet es ihm aber auf einer Lichtung, und das Mädchen sieht ein neues Horn auf dessen Stirn entstehen. Froh trägt es seinen Fund nach Hause und schenkt es seinem Angebeteten.
6.Januar
Wie