Fear Me. Melody Adams

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Fear Me - Melody Adams Fear Me

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Was ... was ist hier los?“

      Mein Blick ging zu Mancini, dann dem Mann hinter Dad und zurück zu Mancini. Was wollten die Kerle von Daddy? Und warum hatten sie ihn gefoltert? Schuldete Dad ihnen etwa Geld? Das wäre eine Katastrophe. Die Mafia war der letzte Ort wo man sich Geld lieh, wenn einem das eigene Leben und das der Familie etwas wert war. Und Mancini war einer der Schlimmsten. Sie nannten ihn Il Diabolo – Der Teufel! Mir gefiel der hungrige Blick nicht, mit dem er mich musterte. Ich fühlte mich plötzlich wie das Lamm vor dem Wolf.

      „Komm her und setz dich!“, sagte er mit harter Stimme.

      Furcht breitete sich schwer in meinem Magen aus, und mein Herz begann zu rasen.

       Oh Daddy! Was hast du nur angerichtet?

      „Muss ich dir Beine machen?“, riss mich Mancinis Gebrüll aus meinen Gedanken.

      Ich zuckte zusammen. Mit zittrigen Knien ging ich zu der Couch und setzte mich. Mein Blick glitt zu Daddy. Angst und Scham stand in seinen Augen geschrieben. Angst vor Mancini und Scham, weil er uns endgültig richtig in die Scheiße geritten hatte. Ich wandte den Blick ab und sah stattdessen zu Mancini.

      „Was ist los?“, fragte ich, allen Mut zusammen nehmend. „Warum seid ihr hier. Was wollt ihr?“

      „Dein Vater schuldet mir Geld. Er hat seine Rate diesen Monat nicht bezahlt“, erklärte Mancini hart. Dann glitt ein teuflisches Lächeln über seine Züge, welches mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. „Du bist meine Versicherung, Bi-an-ca, dass dein Daddy seine Schulden begleicht.“

      Die Art, wie er meinen Namen aussprach, jede Silbe betonend, sandte mir einen Schauer über den Leib. Ich schluckte schwer, als seine Worte in meinem Kopf ankamen. Geschockt sah ich ihn an. Er war aufgestanden und trat vor mich hin. Ich musste mich zusammen reißen, um nicht panisch aufzuschreien. Stattdessen fasste ich den Mut, die Frage zu stellen, deren Antwort ich so sehr fürchtete, dass ich mir beinahe in die Hosen pinkelte.

      „Was ... was hast du mit mir vor? M-mich foltern?“

      Mancini legte eine Hand unter mein Kinn und zwang mich, ihn anzusehen.

      „Nun, ich hoffe doch nicht, dass wir es soweit kommen lassen müssen“, sagte er sanft. Seine Finger strichen über meine Wange, den Hals hinab und legten sich auf meine Schulter. „Es wäre eine Schande, solch perfekte Haut durch Narben zu verunstalten, nicht wahr?“

      Angst kroch in meine Eingeweide. Mein Blick ging automatisch zu dem Mann hinter Daddy, der noch immer die blutige Klinge in der Hand hielt, mit der er Dad das Ohr abgeschnitten hatte. Der Mann hatte etwas Irres in seinen Augen, das mir schlecht wurde. Mancini war meinem Blick gefolgt.

      „Tony würde nur allzu gern ein paar Spuren auf deiner Haut hinterlassen. Für ihn ist die Haut wie eine Leinwand, auf der er seine Kunst verewigt.“

      Tony grinste lüstern.

      „Du ... du ha-hast ver-versprochen, dass Bi-bianca nicht pass-passiert!“, schrie mein Vater.

      „Sofern du deine Raten zahlst“, erwiderte Mancini. „Ich halte mich an mein Wort. – Im Interesse deiner Tochter rate ich dir, dich an deines zu halten.“

      Mancini fasste mich beim Arm und riss mich auf die Beine. Ich schrie erschrocken auf.

      „Komm. Wir gehen“, knurrte Mancini. „Ich erwarte die Rate in zehn Tagen. Solltest du bis dahin nicht gezahlt haben, wird dein Tochter den Preis dafür bezahlen!“, sagte er an meinen Vater gerichtet.

      „Wa-was soll das? Wa-warum nimmst du-du Bi-bianca mit? Das ... das war ni-nicht ...“

      „Ich hab gesagt, deine Tochter ist meine Versicherung“, fuhr Mancini ihm kalt ins Wort. „Natürlich nehme ich sie mit. Was hast du denn gedacht, wie das funktioniert? Dass ich dir die Gelegenheit gebe, sie irgendwo in Sicherheit zu schaffen?“

      „Bitte. Ich ... ich schwör, d-das ich za-zahle. Lass m-mir meine To-tochter.“

      Tony drückte meinem Vater die Klinge an den Hals. Ein Blutstropfen erschien, wo die Spitze in die Haut presste.

      „Wir machen die Regeln du fette Sau!“, knurrte er drohend.

      „Es ist okay Daddy“, mischte ich mich ein. „Mir wird schon nichts passieren.“

      Solange du deine Schulden begleichst, fügte ich in Gedanken hinzu.

      Ich hatte keine Ahnung, wie viel mein Vater der Mafia schuldete und wie viel er in zehn Tagen zu bezahlen hatte. Das Casino war in echten Schwierigkeiten. Ich hatte keine Ahnung, wie mein Vater die Kohle aufzutreiben gedachte.

      Wahrscheinlich bin ich schon so gut wie tot, dachte ich resigniert.

       Kapitel 2

      

       Bianca

      Das Mancini Anwesen war so riesig, dass ich für einen Moment vergaß, dass man mich gegen meinen Willen hierher gebracht hatte, und ich erst einmal staunend und voller Ehrfurcht auf das aus rotem Sandstein gebaute Gebäude starrte. Die lange, gewundene Auffahrt war mit Muschelkies bestreut, beschattet von großen Bäumen. Der Springbrunnen vor dem Haus war von sorgfältig arrangierten Blumenbeeten umgeben. Das weitläufige Anwesen wirkte märchenhaft, gepflegt und so ganz und gar nicht wie ich mir Il Diabolos Zuhause vorgestellt hatte. Die schwarze Limo hielt vor der breiten, halbrunden Treppe, und ein Mann in Livre kam herbei geeilt, um die Tür zu öffnen.

      „Nach dir, meine Liebe“, sagte Mancini, eine Handbewegung machend, dass ich vor ihm aussteigen sollte.

      Der Diener in Livre half mir, aus der Limo zu klettern.

      „Guten Tag, Signorina“, grüßte er respektvoll, als wäre ich ein ehrenwerter Gast und keine Gefangene. Nun, vielleicht wusste er gar nicht, was ich war.

      Ich stand, nervös meine Finger knetend, vor der Treppe und wartete, bis Mancini ebenfalls ausgestiegen war, und mich am Arm fasste um mich die Stufen hinauf zu führen. Die Tür wurde uns von einem älteren Butler geöffnet.

      „Guten Abend, Signor. – Signorina.“

      „Sag Gina Bescheid, dass sie eines der Gästezimmer für Signorina Ferretti herrichten soll, Alfredo. Signorina Ferretti ist bis auf weiteres ein Gast in diesem Haus. Ich möchte, dass sie mit Respekt behandelt wird, doch es ist ihr nicht erlaubt, das Anwesen zu verlassen. Lass dies auch die Belegschaft wissen.“

      „Si, Signor. Comprendo.“

      Mancini hatte es mehr als deutlich gemacht. Ich war eine Gefangene. Offenbar hatte er keine Probleme damit, dies seine gesamte Belegschaft wissen zu lassen. Ich hatte mich schon immer gefragt, wie es möglich sein konnte, dass jemand freiwillig für einen Mann arbeitete, der einer kriminellen Vereinigung wie der Mafia angehörte. Ein Mann, den man aus gutem Grund Il Diabolo nannte. Vielleicht zahlte er besonders gut dafür, dass die Angestellten in die andere Richtung schauten, wenn sie etwas mitbekamen, was eindeutig gegen das Gesetz verstieß. Oder sie hatten einfach Angst.

      Mancini zog mich mit sich. Wir durchquerten die große Eingangshalle und bogen in einen breiten

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