Die Ei-Geborenen. Michael H. Schenk

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Die Ei-Geborenen - Michael H. Schenk

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gibt nichts, was die Kenntnis der Heilkunde rascher fördert, als die Wundversorgung im Krieg“, hatte Soren einmal erwähnt und er lag damit sicherlich nicht falsch. Die Kenntnisse der Anatomie lagen in der Öffnung des menschlichen Körpers begründet, und die Not des Krieges hatte viele Ärzte in der Behandlung der verschiedensten Verletzungen erfinderisch gemacht.

      Als der Kaiser das Regiment verließ, war Soren mit ihm gegangen. Inzwischen hatte er ein Wissen angesammelt, dass ihm zu dem Ehrentitel „Kundiger“ verhalf. Er lehrte an der Universität Newams und vermittelte seine Kenntnisse anderen Ärzten. Sein fachliches Urteil war über jeden Zweifel erhaben. Wenn jemand die Striemen an den Fußgelenken des Kaisers zu deuten wusste, dann dieser erfahrene Mann.

      Der Kundige Soren war in seinen Privatgemächern und blickte von einer alten Schriftrolle auf, als Densen an seiner Tür pochte und eintrat. Das Alter hatte seine Gestalt gebeugt und seine Haare Weiß werden lassen, aber seine Augen und sein Verstand waren scharf geblieben. Der Kundige trug die rote Robe seines Standes als Arzt und hatte zusätzlich eine rote Armbinde angelegt, die sich kaum von der Farbe seines Gewandes abhob.

      „Wir haben einen guten Freund und Imperator verloren“, sagte der Kundige leise und sah Densen mitfühlend an. „Wir fühlen denselben Schmerz, mein Freund.“

      Densen Jolas nickte und drückte die Tür in den Riegel. „Ein furchtbarer Badeunfall, nicht wahr?“

      Soren musterte sein Gegenüber und der Blick des Kundigen wurde nachdenklich. „Ich höre da eine merkwürdige Betonung in deiner Stimme, Hauptmann Jolas.“

      Densen räusperte sich nervös. Sein Verdacht war schrecklich und durfte nicht leichtfertig geäußert werden. Aber wenn ein Verbrechen verübt worden war, durfte es nicht ungesühnt bleiben. „Kundiger Soren, kann ich offen sprechen?“

      Soren wies auf eine der Liegen. „Wir waren beide bei den 7ten Lanzern, mein Freund. Du hast meinen Hintern vor der Streitaxt eines Walven gerettet und ich habe deinen Hintern genäht, als ein Pfeil ihn durchlöcherte. Eine seltsame Frage, Densen, mein Freund. Natürlich kannst du offen sprechen. Wie anders sollten alte Kampfgefährten miteinander verfahren?“

      „Kundiger Soren, ich möchte, dass du den Kaiser noch einmal genau untersucht.“

      „Das klingt jetzt sehr offiziell, Densen. Sprichst du als Hauptmann der imperialen Leibgarde oder als Freund zu mir?“

      „Als Freund“, versicherte Densen. Er wollte Soren nicht von seinem Verdacht berichten. Er musste jede Beeinflussung des Kundigen vermeiden. Der Arzt musste eigenständig Densens Verdacht bestätigen oder für nichtig erklären.

      „Donderem-Vob ist ertrunken, Densen, mein Freund. Daran besteht kein Zweifel.“ Soren setzte sich auf die gegenüberstehende Liege und sah den Hauptmann ernst an. „Glaube mir, in solchen Dingen bin ich ausgesprochen sorgfältig. Vor allem, wenn es dabei um Ihre Imperialität geht.“ Der Kundige schloss nachdenklich die Augen. „Als ich eintraf, war der Kaiser bereits tot. Das Herz hatte längst aufgehört zu schlagen. Er ist unzweifelhaft ertrunken, denn als ich ihn auf den Bauch drehte, floss Wasser des Beckens aus ihm hervor.“ Er öffnete die Augen. „Es gibt keinerlei Anzeichen, dass der Kaiser eines nicht natürlichen Todes gestorben ist.“ Soren runzelte die Stirn. „Du zweifelst, Densen, mein Freund?“

      „Ich… ich wäre einfach beruhigt, wenn du dir den Kaiser nochmals ansiehst, Kundiger Soren.“

      „Hm.“ Soren biss sich auf die Unterlippe. „Sicherlich soll ich ihn mir sehr gründlich ansehen, nicht wahr?“ Densen schwieg und Soren seufzte leise. „Ein sehr ungewöhnlicher Wunsch, mein Freund. Zumal der Imperator bereits für die Feierlichkeit vorbereitet ist.“

      Densen nickte. Sein Verdacht wurde nun zusätzlich genährt. „Er wurde sehr rasch vorbereitet.“

      „Ja, die, äh, Eile, ist ein wenig… ungewöhnlich“, räumte der Kundige ein.

      Sie schwiegen und sahen sich an. Schließlich seufzte Soren erneut. „Nun gut, da du es bist, der mich darum bittet, werde ich deinen Wunsch erfüllen.“

      „Du kannst den Wachen sagen, dass du dich vergewissern willst, dass alles für die Trauerfeier vorbereitet ist.“

      Soren nickte. „Ich verstehe. Du hast da sehr düstere Gedanken, mein Freund. Willst du sie mir nicht mitteilen?“

      Densen schüttelte den Kopf. „Es ist besser, wenn ich dich nicht beeinflusse, Soren.“

      Der Kundige gab sich einen Ruck. „Na schön, dann will ich keine Zeit verlieren. Ich werde unseren toten Freund sofort untersuchen. Willst du mich begleiten?“

      „Es ist besser, wenn man uns dabei nicht zusammen sieht.“

      Soren biss sich auf die Unterlippe. „Deine Gedanken gefallen mir immer weniger. Gut, ich werde dir Nachricht geben, sobald ich fertig bin.“

      Sie trennten sich und Densen Jolas schritt nachdenklich zu seinen Räumen zurück. Hoffentlich bestätigte sich sein Verdacht nicht. Denn wenn er recht hatte, dann stand das Imperium am Rand eines furchtbaren Abgrundes.

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