Yasirahs Erbe - Die Prophezeiung. Bettina Lorenz

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Yasirahs Erbe - Die Prophezeiung - Bettina Lorenz

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Celina warf einen kurzen Blick über die Schulter, aber er hatte sich schon drei Tische weiter mit dem Rücken zu ihnen gesetzt.

       Flüsternd nahm sie das Gespräch mit Anne wieder auf:

       «Wieso? Er macht doch gar nichts!»

       «Genau das ist ja auch das Problem. Sein Verhalten ist echt fraglich. Entweder hast du jetzt einen neuen Verehrer oder einen Stalker. Egal ob das Eine oder das Andere, denkst du nicht, dass du langsam mal was unternehmen solltest?»

       Celina hatte wirklich keine Ahnung, wo genau Annes Problem lag. Deshalb sah sie diese fragend an und schnaubte, bevor sie ihr antwortete:

       «Und was genau soll ich jetzt deiner Meinung nach tun? Die Campuspolice rufen oder was genau hattest du dir vorgestellt?»

       Anne hielt sich die Hand vor den Mund und begann laut loszuprusten. Sie brauchte eine ganze Weile, bis sie weitersprechen konnte:

       «Vielleicht würde es ja schon helfen, wenn du dich endlich mal trauen würdest, mit ihm zu reden, bevor wir zu den ganz drastischen Maßnahmen greifen. Was hältst du davon?»

      Das kommt ja sowas von überhaupt nicht in Frage, dachte Celina, aber die Antwort fiel dann doch ein bisschen sanfter aus:

      «Nicht wirklich viel…»

       «Naja, du wirst wohl kaum eine andere Wahl haben. Es sieht nämlich so aus, als ob er dieses Mal wirklich zu uns rüberkommen würde», verkündete sie grinsend.

       Bitte nicht!

      Celina wurde sofort nervös und ihr Kopf kam ihr ganz plötzlich so unendlich schwer vor. Was sollte sie bloß sagen? Sie spürte, dass er näher kam, doch noch ehe sie ernsthaft in Panik verfallen konnte, machte er einen Bogen und verließ das Gebäude.

       So lief das jedes Mal ab.

       Er war zwar immer irgendwie da, aber er vermied es, mit ihr zu reden oder ihr auch nur zu nahe zu kommen.

       Sie wurde einfach nicht schlau aus ihm und auch Anne hatte nicht viel über ihn herausgefunden. Das wiederrum war wirklich erstaunlich und machte Aaron in Celinas Augen umso sympathischer.

       Sonst wusste ihre sensationsgierige Freundin immer alles über jeden, noch ehe sie überhaupt mit Demjenigen gesprochen hatte.

       Das Wenige, was sie in Erfahrung bringen konnte, hatte sie ihr gleich am Tag nach der ersten Begegnung brühwarm serviert:

       Aaron hatte vorher in Milwaukee gelebt und war in den Semesterferien auf ihre Uni gewechselt. Jetzt lebte er bei seinem Onkel – Samuel Laurent. Als Celina das hörte, lief es ihr eiskalt den Rücken herunter. Das Anwesen der Laurents -Laurent Manor- war den meisten Leuten aus der Gegend unheimlich. Früher hatte sie sich immer vorgestellt, dass die Bewohner des Hauses der Adams Family nicht ganz unähnlich sein konnten, wenn auch nur die Hälfte der Sachen stimmte, die sich die Einwohner von Fort Kain erzählten.

       Es lag abgeschieden im Wald und keiner der klar bei Verstand war, verirrte sich jemals dorthin. Es kursierten sogar Geschichten, dass Menschen sich nur in die Nähe des Hauses verirrt hatten und seitdem spurlos verschwunden sind.

       Seit Celina Aaron kannte, war sie sich sicher, dass das alles nur alberne Horrorgeschichten sein konnten. Aber dass die Familie Laurent etwas zu verbergen hatte, bestätigte sich schon allein durch Aarons merkwürdiges Verhalten.

       Es musste einen Grund dafür geben, dass er sie bewusst auf Abstand hielt und sie war sich nicht sicher, ob sie diesen Grund wirklich wissen wollte.

       Etwas in ihr warnte sie davor, tiefer zu graben und deshalb wollte sie auch nicht mit Aaron sprechen.

       Es war ihr dabei auch herzlich egal, was Anne davon hielt. Sie würde sich wohl oder übel damit abfinden müssen.

      Mittlerweile war es Freitag.

       Gegen siebzehn Uhr hatte Celina es dann auch endlich geschafft nach Hause zu kommen. Anne fühlte sich heute kränklich und war deshalb besonders wehleidig gewesen. Celina war bei ihr geblieben, bis Annes Mutter den Pflegedienst übernommen hatte und sie endlich beruhigt gehen konnte.

       Wie gewohnt stand Maries Ford Focus in der Auffahrt und Celina parkte direkt dahinter.

       «Hallo. Wie war dein Tag», rief sie, als sie die Haustür aufschloss und ihre Tasche geräuschvoll auf die Garderobenablage fallen ließ.

       Maries fröhliche Antwort kam aus dem Atelier:

       «Super und deiner?»

       Zu antworten lohnte sich nicht wirklich. Marie war sicher schon wieder voll und ganz in ihre kreative Arbeit versunken. Celinas Tante hatte das Glück, mit ihrem künstlerischen Schaffen tatsächlich die Familie ernähren zu können und deshalb malte sie den ganzen Tag und wenn ihre Nichte nicht auf sie achten würde, würde sie wahrscheinlich darüber hinaus auch noch das Essen und Schlafen vergessen.

       Celina war drauf und dran, zu ihr zu gehen und sich bei ihr auszukotzen, weil Annes ständige Sticheleien sie langsam an sich selbst zweifeln ließen.

       In solchen Augenblicken legte sie viel Wert auf die Meinung ihrer Tante.

       Denn eins musste man dieser echt lassen: hatte man irgendein Problem, konnte man immer zu ihr kommen. Sie würde sich dann alle Zeit der Welt nehmen, um zuzuhören, Ratschläge zu erteilen oder einen einfach nur in den Arm zu nehmen.

       Etwas davon hätte sie jetzt echt gut gebrauchen können.

       Aber weil ihr dermaßen der Magen knurrt, entschied sie sich dagegen und ging lieber in die Küche, um das Abendessen vorzubereiten.

       Mit Hunger ließen sich schließlich selten Probleme lösen.

       Im letzten Moment fiel ihr ein, dass sie unbedingt mehr kochen sollte, weil ja das tolle Exkursionswochenende vor der Tür stand. Wie sie aus eigener Erfahrung wusste, war Marie eine miserable Köchin.

       Celina würde es zwar nicht beschreien, aber sie war sich fast sicher, dass ihre Tante es sogar schaffen würde, Wasser anbrennen zu lassen und deshalb war auch die Mikrowelle ihr liebstes Küchengerät.

       Wenn sie ihr nicht wenigstens eine halbwegs brauchbare Alternative zu ihrem über alles geliebten Fast Food bieten würde, müsste sie danach nur wieder eine Woche mit ihr diskutieren, warum man sich nicht immer so unkonventionell ernähren konnte. Ihr Totschlagargument würde sein, dass es ja an diesem Wochenende auch geklappt hatte und darauf hatte Celina nun wirklich keinen Bock. Es hatte ewig gedauert, bis ihre Nichte sie davon überzeugt hatte, dass sie ab jetzt den Kochdienst übernehmen würde. Damals war sie zwölf Jahre alt gewesen und Marie hatte murrend nachgegeben, weil sie nicht diskutieren wollte. Was wirklich selten vorkam.

       Celinas eigene Kochkünste waren zwar auch nicht herausragend, aber immerhin halbwegs passabel und definitiv besser als Maries.

       Sie bereitete eine große Lasagne vor, schob sie in den Herd und ging nach oben.

      Celina hatte das größte und schönste Zimmer im Haus. Die bodenlangen Fenster gaben einen fantastischen Blick auf den Wald frei, der direkt hinter dem Haus anfing.

       Trotzdem war das Zimmer wunderbar hell und um dies noch zu unterstreichen, hatte sie es komplett in Weiß gehalten.

       Sie öffnete die

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