Ich wünsch dir alles Gute. Nicole Beisel
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»Allerdings werde ich dann auch wenig Zeit haben. Aber sicher spricht nichts dagegen, wenn wir ab und an mal telefonieren oder uns sehen.«
Sarah wollte es erst einmal langsam angehen lassen und sehen, was die Zeit mit sich bringt und wie es bis dahin um ihre Gefühle für Till stand, obwohl sie sich sicher war, dass eine Freundschaft mit ihm nicht leicht für sie werden würde, zumal sie ihn sicher auch oft zusammen mit Katja sehen würde, was nicht gerade angenehm für sie war. Aber schließlich hatte sie sich in den letzten Jahren immer wieder gewünscht, sie hätten ihre Freundschaft aufrecht erhalten können. Vielleicht wäre ein Neustart gar nicht so schlecht.
Till freute sich sehr darüber, auch wenn es nur ein Tropfen auf den heißen Stein war. Er wollte sich darum bemühen, wieder ein engeres Band zu Sarah knüpfen zu können.
»In Ordnung. Schön. Dann werde ich dich in den Ferien vielleicht mal anrufen oder so?« Sarah willigte ein und überließ es ihm, den ersten Schritt zu tun. Das war er ihr schuldig gewesen.
»Dann wünsch ich dir trotzdem für deine Ausbildung alles Gute.«
Wieder waren es die gleichen Worte, die vor einigen Jahren den Abschied bedeutet hatten.
»Danke. Ich wünsch dir für deine Jahre auf dem Gymnasium und dein Abitur auch alles Gute. Ich nehme an, wir sehen uns oder hören voneinander.«
Sie lächelten sich gegenseitig an, mit einer Erleichterung in den Augen. Noch unbeholfen standen sie sich nun gegenüber mit der Zuversicht, dass sie eines Tages vielleicht doch wieder enge Freunde werden könnten. Da kam Till auf sie zu und nahm sie fest in die Arme. Erleichtert erwiderte sie seine Umarmung. Es fühlte sich an, als hätte sich nach langer Zeit ein Knoten in ihrem Herzen gelöst.
Gott, wie sehr hatte sie das vermisst und sich all die Jahre nach seiner Umarmung gesehnt! Sie wünschte, sie könnte ihn ewig festhalten.
Ihm ging es ebenso. Er hatte nun das Gefühl, etwas Verlorengegangenes endlich wiedergefunden zu haben. Während er Sarah umarmte, sah sie etwas weiter hinten Katja vor der Tür zur Halle stehen. Katja hatte die beiden wohl beobachtet, aber Sarah wusste nicht, wie lange sie schon dort gestanden hatte. Immerhin konnte sie unmöglich gehört haben, was Sarah und Till miteinander besprochen hatten, dazu stand sie zu weit weg. Sarah hoffte, dass Till nun keinen Ärger bekommen würde. Aber selbst wenn, dann war es sein Problem, schließlich war er von sich aus auf Sarah zugekommen.
Sarah löste sich aus seiner Umarmung und schon kamen auch schon Sarahs Eltern zur Tür heraus. Es war soweit, sie machten sich auf den Heimweg. Sarah verabschiedete sich von Till und lief mit ihren Eltern davon. Sarahs Eltern hatten die Umarmung gesehen und hatten auch nicht weiter nachgefragt, sondern waren lediglich froh, dass Sarah und Till sich ausgesprochen zu haben schienen. Dadurch, dass Sarah nicht mehr zurückblickte, konnte sie die nachfolgende Szene nicht mitbekommen und wurde vorerst in dem Glauben gelassen, Till wäre weiterhin in festen Händen.
Till lief auf Katja zu, die mit verschränkten Armen und verärgerter Miene noch immer vor der Eingangstür stand. »Wer war das denn?« Till wusste, dass er ihr nun viel zu erklären hatte. »Lass uns in Ruhe reden, ja?« Sie liefen ein paar Meter nebeneinander her. »Sarah ist eine alte Freundin von mir. Wir kennen uns schon seit wir ganz kleine Kinder waren. Wir wohnen noch immer nah beieinander, sie wohnt schräg gegenüber. Unsere Eltern sind miteinander befreundet und wir waren es auch für sehr lange Zeit. Wir besuchten den selben Kindergarten und die selbe Grundschule, nun die selbe Realschule. In unserer Freizeit haben wir auch viel gemeinsam unternommen. Unsere Freundschaft war sehr, sehr eng und wir dachten, nichts könnte sie zerstören.« Till stockte. Sollte er ihr wirklich alles erzählen? Katja hatte aufmerksam zugehört. »Aber anscheinend ging da wohl was schief.«
»Na ja, so kann man das auch nicht sagen. Wir hatten einfach mit der Zeit andere Interessen, andere Freunde,… es hat sich einfach irgendwie verlaufen.« Katja blieb stehen und sah ihm in die Augen. Nun war wohl der Moment gekommen, den sie so lange hinaus geschoben hatte weil sie gehofft hatte, alles würde irgendwann gut werden.
»Du liebst sie, nicht wahr?«
Entgeistert sah Till Katja an. Er war doch mit Katja zusammen, er hatte eine Beziehung mit ihr. Er hatte den Kontakt zu Sarah bewusst abgebrochen, um seine Gefühle in den Griff zu kriegen. Aber anscheinend war auch das schief gegangen. Katja schien eine sehr gute Menschenkenntnis gehabt zu haben.
»Ich habe schon immer geahnt, dass du oft an ein anderes Mädchen denkst. Ich hatte oft das Gefühl, dass deine Gefühle nicht mir galten. Ich bin bei dir geblieben weil ich gehofft hatte, ich könnte dir helfen, aber ich bin nicht in der Lage, jemandes Gefühle zu lenken.«
Till sah sie an. Sie hatte es also die ganze Zeit geahnt und war trotzdem mit ihm zusammen geblieben. Wie musste sie sich nur gefühlt haben? In einer Beziehung zu sein und zu wissen, dass sie nicht von ganzem Herzen geliebt worden war? Katja war der besorgte Gesichtsausdruck nicht entgangen. Sie legte Till sanft eine Hand auf seinen Arm.
»Mach dir keine Sorgen. Es ist schon ok. Ich war trotzdem glücklich mit dir und hatte eine sehr schöne Zeit.« Das war wohl das Ende ihrer Beziehung. Auch, wenn es Till sehr leid tat, tat es ihm nicht sehr weh. Es war für beide in Ordnung, und Till hatte festgestellt, dass Katja mit ihren fast siebzehn Jahren schon sehr reif war. Andere Mädchen heulten nach einer Trennung wochenlang herum und heckten Rachepläne aus oder hatten Selbstmordgedanken.
Katja aber trug es mit Fassung und hatte sehr viel Verständnis für Till gehabt. Sie unterhielten sich noch eine Weile über die vergangene Zeit und über Tills Freundschaft zu Sarah. Nun hatte er sein Geheimnis doch nicht länger für sich behalten können und er bat Katja eindringlich, niemandem etwas davon zu erzählen. Till hatte in Katja zwar keine Liebe, aber dafür eine gute Freundin gefunden.
Sie liefen zurück zur Festhalle und beschlossen, weiterhin befreundet zu bleiben. Und wieder gingen ihm diese Worte durch den Kopf, die er nun erneut aussprechen musste.
»Ich danke dir von Herzen für alles, Katja. Ich wünsch dir alles Gute.«
»Ich danke dir auch für die schöne Zeit und wünsche dir auch alles Gute. Ich wünsche dir, dass alles so läuft, wie du es dir vorstellst. Dass du und Sarah bald wieder enge Freunde sein könnt und, falls du das möchtest, vielleicht doch eines Tages mehr aus euch werden kann. Vielleicht findest du irgendwann den Mut, ihr alles zu erzählen, so, wie du es mir gerade erzählt hast. Es könnte sein, dass du ein Leben lang unglücklich bist, wenn du ihr nicht erzählst, was sie dir wirklich bedeutet.«
Vielleicht hatte Katja recht, aber Till war gerade erst dabei, sich Sarah wieder ein Stück anzunähern, und das wollte er auf keinen Fall ein weiteres Mal vermasseln.
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