König Artus. Joachim Theisen

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу König Artus - Joachim Theisen страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
König Artus - Joachim Theisen

Скачать книгу

wir eben irgendwie

      weiter ohne Poesie.

      Begraben wir halt die poetische Feile

      in dieser allerletzten Zeile.

      Merlin schreit: „Ohne Vers!“

      Mit Verlaub, das ist pervers.

      Artus hat auf gebundenes Sprechen

      schon immer ein Recht. Das wird sich rächen,

      wenn er jetzt keine Reime mehr will.

      „Ihr seid jetzt“, ruft Artus, „still!“

      Bitte, wie er meint, so soll es geschehen,

      er ist der König - man wird ja sehen.

      Jetzt trudeln die Gäste so langsam ein.

      (Der Reim wär’ nicht schwer, doch wir lassen ihn sein.)

      Artus, wörtlich: „Kommt herein!

      Setzt euch zu uns, hier gibt’s Wein!“

      Merlin steht die Wut im Gesicht.

      (Auch das könnten wir reimen, doch das tun wir nicht.)

      2

      Wie das traditionelle Artustreffen an Pfingsten traditionell ein unerfreuliches Ende nimmt.

      Derweilen wird Ginover in ihrer Kemenate von ihren Hoffräuleins auf das lieblichste eingekleidet, damit sie Artus, ihrem Gemahl, auf dem Feste in gewohnter Weise eine Augenweide sei. Und sie erregt tatsächlich, wie jedes Jahr, einige Aufmerksamkeit, wenn auch Artus, ihr Gemahl, seine Augen ebenso auf den übrigen Damen weiden lässt. Die Königin ist dies gewöhnt, und sie verzeiht es ihm gnädig. Dieses ja, anderes nicht immer, und nur mit schmerzverzerrtem Lächeln. Die Tafel ist voll, in doppeltem Sinne, von den ehrwürdigsten Gästen besetzt und mit den herrlichsten Speisen gedeckt. Spielleute sind im Saal verteilt und draußen auf der Wiese, wo sich jene tummeln, die an der Tafel keinen Platz mehr gefunden. Ein fröhliches Zulangen und Sich-schmecken-lassen herrscht allüberall, und nach dem Mahl geht’s hinaus zum Turnieren. König Sperelot von Arsitz ist dort und Grufenanz von Steinitz, der gelbliche Coldas und Lumis der Zufällige, Salizanz von Ratz und Malscherz der Brummer, der wilde Dodernes und der gute Frandelus. Usus und der Ritter Brie, Iwein der Urige und Iwein von Döner und noch ein Iwein, das ist der Ältere. Onano von Schalott und Gesin der Charmer. Dann ist da der Ritter mit dem goldenen Bogen, den er auch beim Mahl nicht ablegt, weil er sonst nicht zu nennen wäre. Mistram und Karel sowie der Könige und Ritter hunderte mehr, allesamt voll Ehre, erfahren die einen und wild die anderen, schön und edel, das ist wahr, nicht zu vergessen die arthurischen Ritter, Keie der Truchsess, und Gawein der Schöne, Gawein der Tapfere, Gawein der Starke, und das alles wie immer in einer Person. Und natürlich die neuen: Astruganz der Stolprer aus dem Lande Tamiralesche, Lageflot unter dem Turm aus dem Land mit den Bäumen, Grogeflumis der Fette, der von der seufzerlosen Garde gekommen ist, Melozamur vom Strand, vom Strand, Norgeles mit den Beulen aus dem Reich jenseits des Sees, Bliopoheris auf den weißen Füßen vom Lande Gosche, Elausi Helanus im Baum aus der Ferne und schließlich Gwisains Kohedans der Schöne, welcher in allen Frauenherzen zu Hause ist.

      Damit sind nun ausreichend Personen genannt, während Sapiens ad Portam Celestem, der bei diesem Fest die Abschrift für die königliche Bibliothek übernommen hat, der Vollständigkeit halber, noch immer beim Buchstaben B weilt. Wir beide aber, Theodor von Toledo und Mediales Antiquus können in Ruhe fortfahren, Artus selbst zum Vergnügen in festloser Zeit sowie zum Gelüsten später geborener Menschen, damit sie Kunde haben, was einst (das ist jetzt) geschah am arthurischen Hof.

      Das Turnier ist entschieden, Gwisains Kohedans der Schöne der Sieger, Damen und Herren spenden ihm höflichen Beifall, die ersten lauter und inniger, und während die Knappen die zurückgelassenen Glieder forträumen, die nicht mehr zu gebrauchen, so zerschlagen, zerstochen, zerhauen und zerfetzt, wie sie sind, und mit Sand die Blutlachen trocknen, damit anderen Tags keiner der Edlen darin ausgleite, kehrt die Gesellschaft fröhlich ins Zelt zurück, wo Keie, der Truchsess, sie schon mit abermals knusprigem Braten empfängt, wenn auch einige Damen bei „knusprig“ an manch anderes denken. Gwisains Kohedans der Schöne sitzt dort und genießt auch dieses.

      Doch Gott, der Allmächtige, der allem ein Ende gegeben, lässt auch jenes Mahl sich der Suppe nähern, die Artus, dem König, am Abend gereicht wird.

      Mit dieser Suppe verhält es sich so. Ausgiebige Mahle schlagen dem König sehr auf den Magen. Als Merlin nun eines Tages das königliche Rumoren bemerkte, bestellte er Artus, den König, in seiner Eigenschaft als Hofmedicus (neben dem Zauberer und dem Propheten nimmt er auch dieses Amt wahr) in seinen Keller, um ihm eine gründliche Untersuchung angedeihen zu lassen. Die Untersuchung war lang, das Ergebnis kurz: Der König leide vor allem an arthurischen Festen sehr unter der Schwere der Speisen, was - wie Artus gestand - sich häufig ebenfalls in düstren Gedanken äußere, dunkeln Vorsehungen und dergleichen mehr. Dies sei, schloss Merlin, sehr signifikant für einen Mann in seiner Position, doch brauche er sich darum keine Sorgen zu machen, denn er habe als Hofmedicus, der er schon bei seinem Vater gewesen, damit Erfahrung: Er solle, so lautete sein Rezept,

      das hier nun wieder in Versen geschrieben,

      wie’s uns ist im Gedächtnis geblieben,

      denn damals ist Reimen erlaubt gewesen.

      (Warum heute nicht, kann man vorne lesen.)

      Wir werden also nichts riskieren,

      wenn wir das Rezept zitieren.

      „‚Artus’, spricht Merlin, ‚beide Beschwerden

      müssen zugleich behandelt werden.

      Nicht nur das schreckliche Grimmen im Bauch,

      sondern die düstren Gedanken auch.

      Das ist nicht schwer, denn ich habe ein Mittel.’

      Damit greift Merlin in seinen Kittel

      und zieht mit seiner linken Hand

      einen Kohl heraus, den er darin fand.

      (Damals waren die Kohle noch klein.)

      Und natürlich tat Merlin ihn vorher rein,

      bevor er ihn Artus präsentiert,

      doch Artus, wie immer, applaudiert.

      Er hält das für reine Zauberkunst,

      und Merlin steigt in seiner Gunst.

      Er sollte bald noch höher steigen,

      doch erst muss er dem König zeigen,

      wie man aus diesem einfachen Kohl

      eine Suppe kocht, und zwar sowohl

      gegen des Bauches schreckliches Drücken

      als auch der finstren Gedanken Tücken.

      ‚Das ist ganz einfach. Ihr nehmt ein Messer -

      oder ein Schwert, das ist noch besser -

      am besten Ihr lasst’s Eure Köche machen,

      die

Скачать книгу