Ewiger Frühling. Alina Emm

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Ewiger Frühling - Alina Emm

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hatten es sich gerade wieder auf ihren bunten Strandtüchern gemütlich gemacht, als Carmen und Pablo um die Ecke auf sie zu kamen. Sie begrüßten die beiden Mädchen freudig. Carmen wirkte leicht angespannt, aber dennoch gut gelaunt und begrüßte ihre Tochter und deren Freundin sehr herzlich.

      »Hallo ihr Hübschen! Linda, freut mich, dich zu sehen. Wie geht's dir denn? Hat deine Mama dir schon erzählt, was wir geplant haben?« Linda schaute ziemlich fragend und Carmen schien das zu erfreuen.

      »Rosa und ich liegen über Weihnachten zu Heidi nach Deutschland. Sie hat uns eingeladen, Silvester mit ihr und ihrer Fmilie zu feiern. Ist das nicht toll? Das heißt ihr seid uns dann zehn Tage los. Bei denen im Schwarzwald liegt immer so viel Schnee, da kommt nicht mal unser Teidegipfel mit. Das könnt ihr euch gar nicht vorstellen. Einfach traumhaft diese Winterlandschaft.«

      Linda lächelte und nickte schnell. »Ja, achso. Natürlich! Mama ist schon ganz aus dem Häuschen. Sie war sogar schon warme Wintersachen einkaufen. Ich freue mich sehr für euch. Das wird sicher eine tolle Zeit!«

      »Dein Vater und ich sind nicht eingeladen. Stell dir das mal vor, Linda! Cristinas Vater schaute leicht grimmig.

      »Aber wir sind ja froh, wenn wir die Weiber auch mal los sind«, bemerkte er grinsend.

      Kapitel 3

      Zögernd und mit errötetem Kopf begann mein Vater endlich zu Erzählen.

      »Also um ehrlich zu sein: Ich hatte mich ja vor der Testamentseröffnung schon mal mit dem Notar getroffen. Salborgh hatte einen Brief an das Testament geheftet. Er war an dich gerichtet und nicht in einem Umschlag. Der Notar hat ihn mir vorgelesen und mich gebeten ihn dir zu geben, weil er wollte, dass du ihn durchliest, bevor du bezüglich der Annahme des Erbes eine Entscheidung triffst.« Mein Vater schaute jetzt noch viel gequälter und errötete immer mehr vor Scham. Ich traute meinen Ohren nicht ganz. Das darf ja wohl nicht wahr sein.

      »Wie bitte?«

      »Es tut mir leid, Emie! Ich hatte keine Gelegenheit ihn dir zu geben. Wir hatten keine Sekunde. Es ging doch dann plötzlich alles so schnell und deine Mutter sollte auf keinen Fall davon erfahren. Du weißt doch wie schnell sie sich aufregt.«

      Mein Vater holte den zusammengefalteten Zettel aus seiner Westentasche. »Hier! Es steht nichts Schlimmes darin, aber offensichtlich hatte Salborgh einen letzten Wunsch, den du ihr erfüllen solltest.« Extrem gespannt faltete ich schnell den Brief auf und las.

       Liebste Emelie,

      

       mein letzter Wunsch ist es, dich als alleinige Erbin meines gesamten Vermögens und aller Besitztümer einzusetzen. Wie du weißt, haben Friedrich und ich seit vielen Jahren kaum miteinander gesprochen. Aber vor zwei Monaten habe ich oben in der Bibliothek sein Testament gefunden. Damals, zum Zeitpunkt seines Todes, wusste ich nicht einmal, dass er überhaupt ein Testament hinterlassen hat. Ich will jetzt nicht noch einmal alles wiederholen, was darin stand, denn du kannst es ja selber nachlesen. Friedrichs Testament liegt in meinem Schlafzimmer im Tresor hinter dem Gemälde meiner Malteserhündin. Die Zahlenkombination habe ich an dich angepasst. Du weißt sicher, was das bedeutet. Ich bedaure zutiefst, dass ich Friedrich seinen letzten Wunsch nicht mehr selbst erfüllen konnte, weil ich zu schwach für diese Reise war. Aber er hat sich ja auch gewünscht, dass du alles zu Ende bringst. Hole du die Sachen aus dem Schließfach der Bank und leite alles in die Wege. Pater Eladio Báez kann dir sicherlich behilflich sein. Soweit ich von Friedrich weiß, lebt er in Candelaria in einem kleinen Häuschen, direkt neben der Wallfahrtskirche. Er war ein guter Freund von Friedrich. Ich bin sicher, du wirst erfolgreich sein. Den Schlüssel für das Bankschließfach der Areiabank in Santa Cruz ist zusammen mit meinem Testament beim Notar hinterlegt. Nimm' bitte das Geld von meinem Girokonto um die Reise nach Teneriffa zu finanzieren. Am besten du verbindest das Ganze mit einem schönen Urlaub und lässt es dir ein bisschen gut gehen.

       P.S.: Emelie meine Liebe, ich setze meine ganze Hoffnung in dich! Ich wünsche dir ein wundervolles Leben! Alles erdenklich Gute für dich und viel Erfolg! Pass' gut auf dich auf!

      

       In Liebe

      

       Deine Tante Salborgh

      Warum in aller Welt hatte mein Vater mir diesen diesen Brief verheimlicht?

      »Was meint sie denn damit? Welche Sachen soll ich dort holen? Und warum durfte Mama nichts vom Inhalt diese Briefs wissen?« Wieder schaute er mich verlegen an.

      »Du weißt doch, wie sie ist. Sie mochte Salborgh nicht und dann sollst du jetzt auch noch etwas für die Beiden erledigen, wobei sie ohnehin schon gegen die Anahme des Erbes war. Aber ich habe nicht die leiseste Ahnung, was du dort für sie erledigen sollst. Lass uns mal in ihr Schlafzimmer gehen und im Safe nach dem Testament von Friedrich sehen!«

      Wir verließen das Wohnzimmer und gingen durch den schier endloslangen Flur. Der Dielenboden knarzte bei jedem unserer Schritte. Auch hier roch es leicht muffig.

      »Ich glaube hier ist ihr Schlafzimmer. Lass uns mal schauen!«

      Ich öffnete die schwere Holztür. Mein Vater drückte den Lichtschalter. Wir standen tatsächlich in Salborghs Gemächern. Ihr Himmelbett stand in der Mitte des Raumes. Mein Blick wanderte über die Perserteppiche am Boden und dann über die hellblauen Wände hin zum Safe. Er war geöffnet. Auf dem Boden lag das Gemälde mit der Malteserhündin.

      »Oh, nein! Schau mal! Die Einbrecher haben den Safe geknackt.«

      Ich eilte schnell zum Safe, um zu überprüfen, ob er komplett ausgeräumt wurde. Ach und das noch!

      »Und das Testament haben sie kurzerhand mitgenommen. Dann wissen wir jetzt auch, wonach sie gesucht haben. Das bedeutet, dass die offensichtlich darüber informiert waren, das Friedrich in seinem Testament wichtige Angaben zum Verbleib irgendwelcher Artefakte oder Ähnlichem gemacht haben muss. Oder zumindest, dass er im Besitz von irgendetwas gewesen sein muss.«

      Mein Vater schaute mich entgeistert und ratlos an. »Was könnte das denn sein?«

      »Mhm... er muss wohl doch irgendetwas unermesslich Wertvolles besessen haben. Aber warum in aller Welt versteckt er das ausgerechnet auf Teneriffa?«

      In mir stellte sich plötzlich ein eigenartiges Gefühl ein. Eine Mischung aus Abenteuerlust und Nervenkitzel, die aber nicht der leichten Unterströmung von Angstgefühlen unterlagen. Mir gingen tausend Fragen durch den Kopf. Was in aller Welt könnte er verstecken? Warum soll gerade ich das Erledigen? Und wer in aller Welt ist noch hinter Friedrichs Sachen her? Langsam dämmerte mir, dass es sich bei Friedrichs Nachlass nicht um irgendeinen archäologischen Klimmbimm handeln konnte. Das hatte wohl auch mein Vater längst begriffen. Er saß auf Salborghs majestätischem Samtsessel und ließ seinen Blick durch den Raum schweifen.

      »Tja, die haben jetzt zwar das Testament und wissen möglicherweise auch, wo sich die Sachen befinden, aber sie haben keinen Zugang zu dem Bankschließfach in Santa Cruz. Der Schlüssel liegt ja beim Notar.«

      »Ich muss dorthin fliegen, Papa! So schnell wie möglich! Das bin ich den Beiden schuldig.«

      »Ach

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