Weihnachtserzählungen - 308 Seiten. Charles Dickens

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Weihnachtserzählungen - 308 Seiten - Charles Dickens

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Notizbuch. Weshalb habt ihr es denn nicht gleich gesagt?

       Hier ist es. Guckt es euch an. Zweihundert Seiten extrafeines

       satiniertes Velinpapier – wenn ihr's mir nicht glaubt, so zählt sie

       nach –, vollständig liniiert für eure Ausgaben, ein wenig gespitzter

       Bleistift, um sie niederzuschreiben, ein Federmesser mit

       doppelter Klinge, um sie auszuradieren, ein Buch mit gedruckten

       Tabellen, um euer Einkommen danach zu berechnen, und ein

       Feldstuhl zum Hinsetzen, während ihr damit beschäftigt seid.

       Halt! Noch etwas! Ein Sonnenschirm, um den Mondschein

       abzuhalten, wenn ihr in einer pechfinsteren Nacht damit

       beschäftigt seid. Nun will ich euch nicht fragen, wieviel für die

       Partie, sondern wie wenig. Wie wenig denkt ihr wohl? Sprecht

       nur ohne Scham, weil meine Wahrsagerin es bereits weiß.« (Ich

       tat so, als flüsterte ich, aber ich küßte sie, und sie mich.) »Nun,

       sie sagt, ihr denkt an so wenig wie drei Schilling und drei Pence!

       Ich hätte es nicht glauben können, selbst von euch nicht, wenn

       sie es mir nicht gesagt hätte. Drei Schilling und drei Pence! Und

       gedruckte Tabellen mit dabei, die euer Einkommen bis zu

       vierzigtausend Pfund im Jahr berechnen! Bei einem Einkommen

       von vierzigtausend Pfund im Jahr geizt ihr mit drei Schilling und

       drei Pence. Nun, dann will ich euch meine Meinung sagen. Ich

       verachte die drei Pence so, daß ich lieber drei Schilling dafür

       nehme. Hier. Für drei Schilling, drei Schilling, drei Schilling.

       Zugeschlagen. Gebt sie dem glücklichen Mann dort.«

       Da überhaupt niemand geboten hatte, sah sich jedermann um

       und einer grinste den andern an, während ich das Gesicht meiner

       kleinen Sophy betastete und sie fragte, ob sie sich schwach oder

       schwindlig fühle.

       »Nicht sehr, Vater. Es wird bald vorüber sein.«

       Dann wandte ich mich von den hübschen, geduldigen Augen, die

       jetzt offen waren, ab und wieder meinen Kunden zu. Ich sah

       nichts als grinsende Gesichter beim Schein meiner Talgpfanne

       und fuhr fort, sie in meinem Stil anzureden.

       »Wo ist der Schlächtergeselle?« (Mein kummervolles Auge hatte

       »Wo ist der Schlächtergeselle?« (Mein kummervolles Auge hatte

       gerade einen fetten jungen Schlächtergesellen am äußeren Rand

       der Menge wahrgenommen.) »Sie sagt, der Schlächtergeselle

       wäre der glückliche Mann. Wo ist er?«

       Die Leute stießen den errötenden Schlächtergesellen nach vorn,

       und es gab ein Gelächter, und der Schlächtergeselle fühlte sich

       verpflichtet, die Hand in die Tasche zu stecken und die Partie zu

       nehmen. Wenn man so einen aus der Menge heraussucht, fühlt er

       sich meistens verpflichtet, die Partie zu nehmen. Dann hatten wir

       noch eine Partie, die Wiederholung der ersten, und verkauften

       sie um sechs Pence billiger, was den Leuten immer großen Spaß

       macht. Dann kamen die Brillengläser dran. Sie sind keine

       besonders einträgliche Partie, aber ich setze sie auf, und ich sehe,

       um wieviel der Finanzminister die Steuern senken wird, und ich

       sehe, was der Liebste des jungen Mädels mit dem Tuch gerade

       zu Hause treibt, und ich sehe, was beim Bischof zu Mittag

       aufgetragen wird, und noch allerhand andere Sachen, die selten

       verfehlen, sie gut gelaunt zu machen; und je besser die Laune,

       desto besser die Angebote. Dann 13

       kam die Damenpartie dran – die Teekanne, die Teebüchse, die

       Zuckerdose aus Glas, ein halbes Dutzend Löffel und der

       Warmbierbecher –, und die ganze Zeit über gebrauchte ich

       ähnliche Vorwände, um nach meinem armen Kind zu sehen und

       ihm ein paar Worte zuzuflüstern. Gerade als die zweite

       Damenpartie das Publikum gefesselt hielt, fühlte ich, wie die

       Kleine sich an meiner Schulter ein wenig aufrichtete, um über die

       Kleine sich an meiner Schulter ein wenig aufrichtete, um über die

       finstere Straße zu blicken.

       »Was fehlt dir, Liebling?«

       »Nichts fehlt mir, Vater. Ich fühle mich ganz ruhig. Aber sehe ich

       nicht dort drüben einen hübschen Friedhof?«

       »Ja, mein Kind.«

       »Küsse mich noch einmal, Vater, und lege mich dann auf das

       Friedhofsgras zum Schlafen hin, das so weich ist.«

       Ihr Haupt sank auf meine Schulter nieder, und ich wankte in den

       Karren hinein und sagte zu ihrer Mutter:

       »Rasch. Schließ die Tür! Damit es diese lachenden Leute nicht

       sehen!«

       »Was gibt's?« schreit sie.

       »O Weib, Weib«, sage ich zu ihr, »du wirst meine kleine Sophy

       niemals wieder bei den Haaren reißen, denn sie ist von dir

       weggeflogen!«

       Vielleicht klangen diese Worte härter, als ich sie gemeint hatte;

       aber von dieser Zeit an begann mein Weib tiefsinnig zu werden.

       Sie konnte stundenlang mit gekreuzten Armen und die Augen auf

       den Boden geheftet im Karren sitzen oder neben ihm hergehen.

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