101 Diamanten. Gudrun Anders

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101 Diamanten - Gudrun Anders

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ist, so will ich euch diese Bitte gern erfüllen. Ihr müsst nur einfach auf diesem roten Teppich entlang laufen. Wenn die Zeit reif ist, werdet ihr dem Zaubervogel begegnen.“

      „Habt vielen Dank, gütiger Prinz. Vielen Dank!“ sprach der Froschkönig, glücklich vor Freude und machte sich auf den Weg. Und er ging den roten Teppich entlang und ging und ging und ging. Der Teppich nahm gar kein Ende. Die Landschaft wechselte, wurde zur Wüste und er kam an einem Meer vorbei. Auch wechselte links und rechts vom roten Teppich das Wetter. Frühling, Sommer, Herbst und Winter zogen während weniger Schritte vorbei. Nur eines traf der Froschkönig nicht bei seiner Wanderung: den Zaubervogel. So marschierte er weiter und sagte sich, es wird schon seine Richtigkeit haben. Während er so marschierte wurde er langsam etwas müde und weil er sich zudem ständig über seine Krone aufregte, die ihm andauernd ins Gesicht rutschte, nahm er seine Krone ab und trug sie weiterhin in der Hand.

      „Ach, ist ja auch egal, wo die Krone ist. Hier ist ja doch keiner, der mich sehen könnte, „ dachte der Froschkönig nach. „Also kann ich die Krone auf in der Hand behalten und bei Bedarf wieder aufsetzen.“

      „Sehr weise“, sagte eine Stimme aus dem Hintergrund plötzlich. Etwas flatterte über seinen Kopf hinweg und vor ihm saß der Zaubervogel. Schillernd bunt war er, mit einem prächtigen Gefieder. „Nicht jedem muss man ansehen, was er ist“, sagte der Zaubervogel und wechselte ganz blitzartig sein Gefieder, das jetzt plötzlich nur noch aschgrau war und nicht mehr schön anzusehen.

      „Das Wichtigste ist, dass man sich selber mag. Ob ich schillernd bunt bin oder grau wie eine Maus“, sprach der Zaubervogel weiter und wechselte wieder sein Gefieder blitzartig. „Nur wenn ich mich so anerkenne, wie ich bin, denn daran kann ich kaum etwas ändern, geht es mir wirklich gut.“

      „Das hört sich gut an“, erwiderte der Froschkönig. „Aber mein Kopf ist zu klein für meine Krone. Wie sollen meine Untertanen mich als König anerkennen, wenn ich meine Krone nicht richtig tragen kann?“

      Der Zaubervogel blickte ihm geradewegs in die Augen. „Ist es deinen Untertanen wirklich so wichtig, ob du die Krone auf dem Kopf hast? Oder respektieren sie dich nicht einfach als ihren König, ob du deine Krone auf dem Kopf hast oder in deinen Händen? Sie respektieren dich um deinetwillen und nicht wegen der Krone!“

      Über den letzten Satz dachte der Froschkönig noch nach, als der Zaubervogel schon lange wieder verschwunden war. Um meinetwillen. Um meinetwillen ging es ihm Abertausend mal durch den Kopf. Immer und immer wieder. Um meinetwillen werde ich respektiert. Um meinetwillen. Und im Reich der Frösche zurück hatte der Froschkönig bald sein Selbstvertrauen zurück gewonnen. Jetzt war es ihm egal, ob die Krone auf seinem Kopf war oder neben ihm im Gras lag. Man mochte ihn um seinetwillen, denn er war nun einmal der Froschkönig – ob mit oder ohne Krone auf dem Kopf!

      Der Traum des Goldfischs

      Es war einmal ein kleiner Goldfisch, der in einem Teich lebte, welcher nahe beim Schloss war. Jeden Tag besah sich der Goldfisch dieses Schloss. Man sagte, es sei ein Märchenschloss und wer in dieses Schloss ging, würde wundersame Dinge erleben. Schade, dachte der Goldfisch bei sich, dass ich kein Mensch bin. Ich würde dieses Märchenschloss erkunden wollen. Sicher gab es dort eine Menge zu sehen und zu erleben! Auf der anderen Seite seines kleinen Teiches konnte der Goldfisch einen Strand beobachten, der menschenleer in der Sonne döste. Früher einmal waren hier Menschen gewesen und hatten dort in der Sonne gelegen und geschlafen und sie hatten gelacht und hier im Teich gebadet. Aber unter den Menschen kursierte das Gerücht, dass das Schloss verzaubert war und jetzt ein Spukschloss war und seine Bewohner, die früher einmal gut und nett gewesen waren, heute nur noch aus bösen Geistern und Gespenstern bestanden. Ach, dachte der Goldfisch immer wieder, muss das hier früher eine schöne Zeit gewesen sein, als die Menschen hier fröhlich und ausgelassen gewesen sind. Und alles war ihm so vertraut, als wenn er einmal dazugehört hätte und es einst selber erlebt hatte. Aber das konnte ja gar nicht möglich sein, denn er war ja nur ein Goldfisch. Aber diese Sehnsucht ließ ihn einfach nicht los. Jahr um Jahr blieb dieser Traum in seinem Herzen – aber es war eben nur der Traum eines kleinen Goldfischs – und was hatte der schon zu bedeuten?

      Eines schönen Tages passierte dann etwas Merkwürdiges. Die Sonne stand gerade blutrot am Firmament und wollte einen neuen Tag ankündigen, als ein kleiner Bub lachend und johlend aus dem Märchenschloss heraus gestürmt kam und schwenkte einen grün-rot-goldenen Apfel in der Hand. Das hatte es hier noch nie gegeben. Der Bub kam geradewegs auf den Teich zugelaufen, verlor plötzlich den Apfel und der kullerte in den Teich zu unserem Goldfisch, der ihn beinahe an den Kopf bekam. Der Goldfisch erschrak mächtig und besah sich den Apfel dann näher. Eigentlich sah das nur so aus wie ein Apfel. In Wirklichkeit schien es aber eine Art Schachtel zu sein und bei ganz genauem Hinsehen konnte man einen feinen Riss darin entdecken. Der Goldfisch zettelte, riss und schüttelte an dem Apfel, in der Hoffnung, das Geheimnis des Apfels lüften zu können. Er steckte eine Flosse in den winzigen Spalt und versuchte, den Deckel aufzuhebeln. Plötzlich gab der Deckel nach und öffnete sich. Blitze zuckten durch das Wasser und dann war alles dunkel.

      „Du brauchst dich nicht zu fürchten“, sagte eine wohlklingende Stimme. „Jetzt wird alles wieder gut. Der Paradiesapfel ist befreit worden und mit ihm das Märchenschloss und damit auch das Gute. Alles wird wieder so friedlich und ruhig hier, wie es einst gewesen ist. Die Menschen werden wieder herkommen und die Sorgen des Alltags vergessen und sich entspannen können. Sie werden ausruhen und die Sonne genießen können und fröhlich sein. Das Leben wird wieder lebenswert. Das Schlechte wollen wir vergessen und fortan nur an und für das Schöne leben! So sei es!“

      Und kaum hatte die Stimme ihre Rede beendet, kam das Licht zurück. Zunächst blendete es ein wenig, aber dann konnte man wieder etwas erkennen. Das Schloss erblitzte in den schönsten Farben, so, als sei es gerade neu angestrichen worden. Viele Menschen waren an dem Strand, bauten Burgen und sonnten sich. Hier herrschten Friede und Eintracht. Ein Kind saß am Rande des Teichs und sah versonnen hinein. Ein Spielzeuggoldfisch schwamm auf dem Wasser. Unser einstiger Goldfisch aber war zum Hüter des Paradiesapfels geworden. Auf das nie wieder jemand das Gute darin einsperren würde können.

      Das wertvolle Geschenk des Froschkönigs

      Es war einmal ein kleiner Froschkönig, der sich unheimlich in die schöne junge Prinzessin verliebt hatte, die im nahe gelegenen Schloss lebte. Der Froschkönig wusste nicht, wie er es anstellen sollte, dass sich die junge Prinzessin in ihn verliebte, denn ständig übersah sie ihn, obwohl er jeden Tag so schön für sie quakte - und das nur für sie! Sein Selbstwertgefühl litt sehr, denn er war eben doch nur ein Frosch und kein Jüngling, womöglich noch ein Prinz. Ein Prinz würde sicher das Aufsehen der Prinzessin erregen können. So lebte er trist vor sich hin und quakte und quakte – aber das Problem löste er damit nicht. Dann ersann er sich einen Trick. Er wollte die Prinzessin mit einem Geschenk locken. Einem wunderbaren und wertvollen Geschenk, bei dem die Prinzessin sicher nicht widerstehen könnte.

      So machte er sich eines Tages auf, um die Prinzessin zu besuchen. Sein großes Geschenk für die Prinzessin hatte er bei sich. Heute würde er die Prinzessin überreden können, seine Frau zu werden. Mit dem Geschenk musste es ihm doch einfach gelingen. Auf sein Bitten ließ man ihn zur Prinzessin vor, die sehr erstaunt war über diesen Besuch des Froschkönigs, denn wie konnte sie ahnen, dass dem Froschkönig etwas an ihr lag? Sie verstand die Froschsprache nicht, ärgerte sich nur ständig über das Gequake aus dem nahe gelegenen Tümpel. Aber heute würde man das Problem sicher lösen können. „Was willst du von mir, Froschkönig?“ fragte also die Prinzessin in der Hoffnung, er möge sie verstehen. Der Froschkönig verstand die Prinzessin sehr wohl und quakte deshalb freudig, dass er ihr ein sehr wertvolles Geschenk mitgebracht habe.

      „Tut

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