Forever Collide. Celine Ziegler

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Forever Collide - Celine Ziegler Collide-Lovestory

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löschen, alle Nachrichten, alles. Ich muss so tun, als hätte er nie existiert, sonst packe ich das nicht.

      Ich versuche eine weniger deprimierte Miene aufzusetzen, als ich mir das Handy ans Ohr halte und dem Tuten lausche. Ich möchte, dass Dad denkt, ich würde mit der Situation zurechtkommen. Es macht es nur noch schwerer, wenn ich auch noch sein schlechtes Gewissen im Nacken sitzen habe.

      „Hey, Spätzchen", grüßt er mich glücklich.

      „Hi, Dad", versuche ich seine Laune widerzuspiegeln. „Wie geht's dir?"

      „Es geht mir gut, wirklich gut. Ich habe mir deinen Rat vom letzten Mal zu Herzen genommen. Ich habe eine Frau kennengelernt. Sie ist toll. Du wirst sie mögen, wenn du mich mal wieder besuchen kommst."

      Ich schürze die Lippen. Ich gönne ihm sein Liebesglück, doch es kommt mir gerade ungelegen. „Das freut mich ehrlich für dich."

      „Danke." Nach einer Pause, sagt er: „Ist alles in Ordnung? Du klingst erschöpft."

      „Es war ein harter Tag", seufze ich.

      „Oh, verstehe. Wie geht es denn Aiden? Wie läuft es mit seinem Buch?"

      Allein sein Name bringt meine Brust zum Bersten. „Aiden ist ... Wir haben uns getrennt." Ich muss stark klingen.

      „Was? Wieso? Was hat er getan?" Dad klingt wütend.

      Ich muss schwer schlucken. „Er hat nichts getan", lüge ich. „Es – Es hat einfach nicht funktioniert ... Wir sind zu verschieden."

      „Verstehe ... Und du kommst damit klar?"

      Nein. „Ja, ich komme damit klar. Es geht mir gut."

      „Das beruhigt mich wirklich. Schade eigentlich, denn Aiden war echt ein guter Junge."

      Ich schweige. Ja, das war er.

      „Und wo bist du jetzt? Ich nehme an, dass ihr nicht mehr zusammen wohnt", sagt mein Vater vorsichtig.

      „Ich wohne bei einem Freund in seiner Wohnung. Ich weiß noch nicht, was zukünftig passieren wird."

      „Komm zurück nach England."

      „Ich kann nicht einfach wieder zurückkommen, Dad. Ich kann nicht ständig das College wechseln ... Das ist alles eine sehr große Belastung."

      „Komm wenigstens zu deinem Geburtstag zurück nach England. Ich will nicht, dass du diesen Tag allein verbringen musst. Tante Emma und deine Mutter vermissen dich sowieso."

      „Ich kann das nicht bezahlen", erkläre ich traurig. „Aiden hat immer die Flüge bezahlt. Ich weiß nicht mal, wie ich hier in New York um die Runden kommen soll ... Das ist alles ein riesiges Chaos." Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter.

      „Ich bezahle es dir."

      „Nein, das kannst du nicht."

      „Schatz, ich bezahle es dir. Ich musste jetzt die ganze Zeit, die du in New York warst keine Studiengebühren bezahlen, weil Aiden alles geregelt hat, jetzt kann ich dir auch deinen Flug bezahlen. Es ist das Mindeste, was ich momentan tun kann. Sieh es als kleines Geburtstaggeschenk."

      Die Studentengebühren habe ich total vergessen. Dad wird sie wieder bezahlen müssen, weil ich wahrscheinlich wieder in ein Wohnheim ziehen muss. Sein Gehalt war schon immer unter dem Durchschnitt und ich war glücklich darüber, dass er die Gebühren nicht mehr bezahlen musste, aber jetzt ... Alles nur, weil ich so naiv war.

      „Es tut mir leid, dass du die jetzt wieder bezahlen musst", sage ich kleinlaut. „Ich werde dir den Flug zurückzahlen. Morgen besorge ich mir sofort einen Job hier in New York und ich werde versuchen, dir alles zurückzugeben."

      Er seufzt. „Ravely, ich bin dein Vater. Du musst mir nichts zurückzahlen. Jeder Vater muss für das College seiner Kinder bezahlen, ich sollte keine Ausnahme sein. Außerdem will ich nicht, dass du mit achtzehn Jahren schon ständig arbeiten musst, während ich dir eigentlich helfen könnte. Deine Situation ist natürlich schwerer als gedacht, doch ich mache dir keine Vorwürfe."

      Ich lächle leicht. „Danke ... Ich dachte, du wärst sauer auf mich."

      „Quatsch. Warum sollte ich sauer sein?"

      „Wegen Aiden ... Weil es nicht funktioniert hat."

      Kurz herrscht Stille, dann sagt er: „Wir alle machen Fehler, aber wir müssen daraus lernen. Um ehrlich zu sein, hat es mich Stolz gemacht, dass du so selbstlos warst und London für ihn aufgegeben hast. Ich bin mir nicht sicher, ob du das gemacht hättest, bevor du aufs College gegangen bist. Du hast dich sehr verändert was das angeht. Ich weiß nicht, ob ich das damals für deine Mutter gemacht hätte. Aber das steht momentan nicht im Vordergrund. Wichtig ist, dass du deinen Geburtstag hier mit deiner Familie feiern kannst."

      Ich bedanke mich bei ihm und entschuldige mich, dass es momentan so ist, wie es ist. Auch wenn es ihm anscheinend nichts ausmacht, mir Geld zu geben, habe ich ein unglaubliches schlechtes Gewissen. Ich mache den Menschen in meinem Umfeld das Leben schwer, nur weil ich meines nicht in den Griff bekomme. Wie Aiden sagte. Ich bekomme mein Leben nicht in den Griff. Wehe wie ein Fähnchen im Wind, ohne Nachzudenken.

      Aber ich bin glücklich wieder nach England zu fliegen. Nach den Prüfungen habe ich eine Woche keine Schule, also verpasse ich nichts im Unterricht. Ich würde gerne wieder Scar treffen, eventuell nach London fahren und Aby und die anderen besuchen. Alle die, die ich zurückgelassen habe, weil ich dachte, Aiden sei meine Zukunft.

      Ich starre wieder die kahle Decke über mir an.

      Was er wohl gerade macht? Ich kann nichts anderes tun, als zu hoffen, dass er gerade genauso sehr an mich denkt, wie ich an ihn denke. Dass er mich vermisst und bereut, was er getan hat.

      Ich schließe die Augen, hoffe der Tag hat bald ein Ende.

      Ich traue mich nicht, ihn aus meinem Handy zu löschen.

       Aiden

      Ich habe die letzte Nacht fast schlaflos auf der Couch verbracht. Ich konnte nicht in dem Bett liegen, indem noch immer ihr Geruch ist. Und die Vorstellung ohne sie dort zu sein, war zu schmerzhaft. Vor fünf Uhr habe ich kein Auge zubekommen. Ich wusste, dass ich sofort wieder aufwachen würde, weil etwas fehlt. Genauso war es auch.

      Ich bin todmüde, mein Körper ist erschöpft, genauso wie meine Seele. Bewegungslos sitze ich auf der Couch und starre auf die dunkelgraue Wand vor mir. Ich warte. Schon um neun Uhr hat Steven mich benachrichtigt, dass die Polizei mich an diesem Morgen abholen wird. Black hat nicht lange gefackelt, sondern hat sofort alles in die Wege geleitet, damit ich meine gerechte Strafe bekomme. Wer würde es ihm verübeln? Kein Chef seiner eigenen Firma würde sich ohne Konsequenzen von einem einfachen Schriftsteller demütigen lassen.

      Also sitze ich hier und warte, bis sie an meiner Tür klopfen. Meine Sachen habe ich bereits größtenteils alle zusammengepackt. Ich werde das Problem mit BPE beseitigen, meine Strafe kassieren und sofort zurück nach England gehen. Mit oder ohne Raven. Ich habe sie noch oft versucht anzurufen, doch es hatte irgendwann keinen Zweck mehr. Sie will nicht mit mir reden.

      Um zehn Uhr vierzig klopft es an der Tür. Ich stehe auf und bin mir sicher, dass es die Polizei ist, doch es ist ein

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