Adda Fried. Angelika Nickel
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Adda verließ das Haus. In ihrer Manteltasche hatte sie das Handy, das ihr Elfriede die Tage aufs Auge gedrückt hatte.
Sie schlug den Kragen hoch. Kalte, feuchte Novemberluft machte ihr das Atmen schwer. Der November, sie mochte ihn nicht. November, einer der unfreundlichsten Monate überhaupt. Zudem war es dermaßen diesig, dass sie kaum die Hand vor Augen sah. Hätte mich doch besser von Edgar abholen lassen sollen. Doch nun war’s zu spät. Jetzt musste sie zusehen, dass sie ohne ihn sicher zum Tatort gelangte. Sie rümpfte die Nase. Den Geruch des Nebels, sie mochte ihn nicht. Er roch nach Gefahr. Adda beschleunigte ihren Schritt. Der Graupel ließ sie sich unwohl fühlen. Mehr als unwohl. Zum Glück war es nicht mehr weit.
Von fern hörte sie einen Hund bellen; kurz darauf grölte ein Betrunkener durch die dichte Nebelwand.
Die ältere Dame überquerte die Straße. Nur noch drei Straßen, und sie würde endlich am Ziel sein; hätte den Tatort erreicht.
Mit etwas Glück war Edgar vielleicht auch schon da, sofern er sich wagte, das Gaspedal etwas mehr als erlaubt, durchzutreten. Inständig, hoffte sie dies. Mitten in der Nacht, mit Wetterbegebenheiten, wie den heutigen, wollte sie auch nicht unbedingt längere Zeit mit einem Toten verbringen; und das auch noch, ohne zu wissen, ob sich der Mörder womöglich noch in der Nähe befand.
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