Adda Fried. Angelika Nickel

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Adda Fried - Angelika Nickel

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      11 - Zu Gast bei “Kommissars“

      »Sie wohnen aber schön, Frau Kommissar.« Adda Fried schaute sich begeistert um.

      »Möchten Sie, dass ich Ihnen das Haus zeige, Frau Fried? Ihnen vielleicht auch, Frau Wild?« Waltraud Braun mochte es sehr, Besucher durchs Haus zu führen. Es bereitete ihr Freude, anderen zu zeigen, was ihr Mann und sie, sich geschaffen hatten.

      »Nein danke, soviel Mühe müssen Sie sich nicht machen.« Elfriede fühlte sich sichtlich unwohl. Irgendwann würden sie Adda draufkommen, und was dann? Knast? Geldstrafe? Und dann als vorbestraft gelten? Elfriede wollte gar nicht weiter darüber nachdenken.

      »Gerne. Ich würde sehr gerne einmal sehen, wie Kommissars so leben.« Adda stellte sich neben Waltraud.

      »Schön. Folgen Sie mir, bitte. Sie auch, Frau Wild? Wenn Sie es allerdings vorziehen, können Sie auch gerne in der Zeit, meinem Mann Gesellschaft leisten. Er unterhält sich gerne, schon aus beruflichen Gründen.« Waltraud lächelte Elfriede zuckersüß zu.

      Mein Mann unterhält sich gerne, schon aus beruflichen Gründen, hallte es in Elfriedes Ohren. Sie mit dem Kommissar alleine, Gott bewahre! Wer weiß, was er ihr für Fragen stellen würde. Da war sie schon besser in der Gesellschaft von Frau Braun aufgehoben. Hier musste sie weit weniger Fragen fürchten als beim Kommissar. »Nun, wenn Sie ohnehin meine Mutter durchs Haus führen, gehe ich natürlich mit. Das möchte ich mir um nichts in der Welt entgehen lassen.« Gut, banal herausgeredet. Und nun aber auch gleich Waltraud folgen. Sicher ist sicher, dachte Elfriede und machte einen Schritt und stellte sich ebenfalls neben Waltraud.

      »Edgar, Kommissar, also dein Haus …, einfach traumhaft. Und sieh mal«, Adda zeigte auf die Ableger in ihrer Hand, »was mir deine Frau geschenkt hat. Zyperngras. Das stell ich mir daheim ins Schlafzimmer.«

      Edgar grinste zufrieden. »Ist ja super, da haben wir sogar beide etwas für dich gehabt.«

      »Sag mal, Edgar«, setzte sie an, wandte sich jedoch im gleichen Augenblick an Waltraud, die ihr einen Kuchenteller mit einem Stück Frankfurter Kranz und einem Stück Mandarinensahnetorte hinhielt. »Danke, Frau Kommissarin.«

      Waltraud winkte ab. »Nicht doch, Frau Fried, ich bin keine Kommissarin. Sagen Sie doch einfach Waltraud zu mir.«

      »Klar doch, Frau Kommissarin. Waltraud, wenn Ihnen das lieber ist.« Sie lächelte Frau Braun zu. »Ich bin die Adda Fried. Obwohl, ich hätte auch nichts dagegen, wenn man Frau Kommissarin zu mir sagen würde.«

      »Adda!« Elfriede sah ihre Mutter entsetzt an; aschfahl war sie dabei geworden. Nun war es raus! Jetzt hatte Adda sich verraten. Elfriede krampfte sich der Magen zusammen.

      »Aber, Adda, was redest du denn da? Du bist doch Kommissarin. Nur eben von einer anderen Dienststelle. Oder etwa nicht?« Kommissar Braun schaute Adda amüsiert, aber auch gleichzeitig skeptisch an.

      Eiligst griff Adda zur Kuchengabel, und fing auch sofort an, den Kuchen aufzuessen. Mit vollem Mund, in der Hoffnung, dass nicht alles verstanden sein würde, antwortete sie: »Klar doch, Edgar, aber das weißt du doch.« Sie wandte sich an Waltraud. »Waltraud, hab ich dir eigentlich schon das Du angeboten? Also«, sie streckte Waltraud die Hand hin, hoffte dadurch, dem verfänglichen Thema zu entgehen, »ich bin die Adda.«

      Waltraud nahm Addas Hand, zwinkerte ihrem Mann spitzbübisch zu, während sie erwiderte: »Auf gute Freundschaft, Adda.«

      »Immer.« Schnell noch einen Schluck Kaffee. Mit Blick auf die Armbanduhr, sagte sie, in gespieltem Entsetzen: »Elfriede, warum sagst du denn nichts? Schon so spät! Du musst doch noch …« Sie sah ihre Tochter Hilfe suchend an. »Wie heißt er nur gleich wieder … Ach, du weißt doch, den, der dir immer den Hof macht. Zu dem musst du noch. Dass du aber auch alles vergisst!«

      Als Elfriede sie nur verwundert anblickte, fügte sie hinzu: »Mensch, du bist doch verabredet.« Sie trat mit dem Fuß aus, wollte Elfriede ans Schienbein treten, damit diese endlich begriff, als sie Edgar fragen hörte: »Adda, warum trittst du mich denn?«

      Adda schluckte. Mist, falsches Bein getroffen. Unschuldig sah sie den Kommissar an. »Wie bitte? Ich habe dich getreten? Edgar, das wollte ich nicht. Is’ nur deshalb, weil, ich hab 'nen Krampf im Bein«, versuchte sie, sich herauszureden. Auf einmal sprang sie vom Stuhl auf und rieb sich die rechte Wade. »Geht gleich wieder.« Mit einem Blick zu Elfriede: »Bist du jetzt endlich soweit?«

      Elfriede tat ihr den Gefallen, und stand auf; bedankte sich bei Waltraud für den gemütlichen Nachmittag und versprach, während sie hoffte, dass dies niemals wieder der Fall sein würde, sie bei Gelegenheit wieder besuchen zu kommen.

      Adda nahm ihre Zyperngrasableger und lief bereits auf die Haustür zu, als Edgar ihr nachrief: »Geht’s denn wieder? Hat der Krampf nachgelassen?«

      Adda blieb stehen, blickte ihn überrascht an. »Wie? Ach, der Krampf. Ja, ja, geht schon wieder, einigermaßen.« Humpelnd ging sie weiter.

      Als Waltraud sie so dahin humpeln sah, fragte sie belustigt: »Sie«, sie korrigierte sich, »du Arme, hat es jetzt auch noch das andere Bein erwischt?«

      »Wie bitte?« Erschrocken bemerkte Adda, dass sie links humpelte. Kacke! »Ja. Rechts ist der Krampf weg. Jetzt fängt der Mist in der linken Wade an.« Zur Bekräftigung ihrer Worte, strich sie sich über die linke Wade. »Elfriede, jetzt beweg dich doch endlich. Sonst kommst du noch zu spät.« Hinter ihren Brillengläsern verdrehte sie die Augen, dermaßen ungeduldig war sie auf einmal.

      Als die beiden es geschafft hatten, und sicher in Elfriedes altem Kadett saßen, kam Edgar angerannt. Elfriede, die ihn im Rückspiegel sah, flüsterte, zwischen zusammengepressten Lippen: »Da kommt er. Dein Kommissar. Jetzt hat er’s wohl begriffen. Wir sind aufgeflogen.«

      Adda sah Elfriede erschrocken an. Jede Farbe verflüchtigte sich aus ihrem Gesicht.

      Edgar riss den Wagenschlag auf Addas Seite auf. »Kann es sein, dass du etwas vergessen hast, Kommissarin Adda?«

      »Ich, etwas vergessen …«, stotterte Adda, die sich in diesem Moment, mit Handschellen abgeführt, in einer kalten Gefängniszelle die Nacht verbringend, sah. Kack, Kack, Kack! Vermaledeiter Mist, aber auch! Doch zu hoch gepokert, verfluchte sie sich selbst.

      Edgar lachte. »Deswegen seid ihr doch eigentlich gekommen.« Er hielt ihr das Polizeifunkgerät hin.

      Erleichtert nahm ihm Adda das Teil ab. »Ach, Edgar, wenn du nicht wärst … Das Alter! Das muss das Alter sein.« Die Erleichterung zauberte ein breites Lächeln in ihr Gesicht. »Das Ding hab ich doch tatsächlich vergessen.« Ein kurzer Seitenblick auf ihre Tochter. »Ist Elfriede dran schuld. Sie und ihre Verabredung. All die Hektik, deswegen. Und der abrupte Aufbruch«, stöhnte sie, während Elfriede sie mit einem grimmigen Blick strafte, den Edgar jedoch nicht bemerkte; dafür grinste er und tröstete Adda. »Hab’s ja noch gemerkt. Dann bis die Tage, Frau Kommissarin«, während Elfriede kaum hörbar Adda zuzischte: »Ich darf doch sehr bitten! Bin doch nicht dein Sündenbock.«

      »Scht!«, zischte Adda zurück, wandte den Kopf Braun wieder zu und nickte. »Und vergiss bloß nicht, mir Bescheid zu sagen, wenn du die nächste Leiche hast.«

      »Ich denke an nichts anderes, Adda. Versprochen«, lachte Edgar und warf die Autotür zu.

      Adda lächelte Edgar

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