Klasse Kerle. Tilman Janus
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Wir klettern in den Hochdecker, der schon auf uns wartet. Unter meinem Gurtzeug drückt es im Schritt immer noch mächtig. Durch die V-förmigen Gurte wird das Schwanzpaket eines Springsportlers so richtig angehoben und präsentiert. Ich streife die dicke Beule von Robert mit einem raschen Blick … mir wird ganz komisch zumute.
Der Pilot lässt die kleine Maschine über die Startbahn holpern. Der Vogel hebt ab und gewinnt an Höhe. Der Motor ist zu laut, um sich zu unterhalten.
Ich hocke an der Luke. Der Höhenmesser an meiner Brust zeigt dreitausend Meter an. Bernd schiebt die Tür auf. Brüllend fährt der Wind in die Maschine. Einer nach dem anderen robben wir durch den Ausstieg zum schmalen Trittbrett auf dem Fahrwerk. Der Motor der Cessna dröhnt. Von der eisigen Kälte nimmt niemand Notiz.
Das Programm läuft immer gleich ab: Fünfunddreißig Sekunden lang freier Fall. Fünfzig Meter pro Sekunde stürzen wir in die Tiefe, bilden dabei Formationsfiguren, berühren uns gegenseitig, trennen uns danach und lösen den kleinen Bremsschirm aus.
Bernd nickt uns zu. Er rollt sich als Erster hinab, taucht ein in den Sturm, der an Overalls und Brillen zerrt. Sofort danach ist Harald dran. Ich fühle rasch noch einmal nach meiner Ausrüstung, ob ich in meiner Liebesumnachtung nichts Lebenswichtiges vergessen habe.
Robert stürzt sich hinaus in den tobenden Wind. Da passiert etwas Schreckliches: Sein Rückengurt bleibt am Trittbrett hängen! Noch nie ist so etwas vorgekommen! Er wird von der Cessna mitgezogen, kann sich nicht selbst befreien, und der Pilot kann nichts anderes tun als immer weiterfliegen.
Während Bernd und Harald ohne uns in die Tiefe sinken, arbeite ich mich auf dem Fahrwerk zu Robert vor. Trotz des Helms sehe ich seinen verzweifelten Gesichtsausdruck.
»Achtung!«, schreie ich. »Ich schiebe den Gurt jetzt runter!«
Aber Robert hört mich nicht im Getöse. Ich muss es einfach tun! Mit einem Ruck befreie ich ihn.
Roberts Körper löst sich vom Flugzeug. Hat er noch die Geistesgegenwart, an das Ziehen der Reißleine zu denken?
Mächtig stoße ich mich vom Fahrwerk ab und schieße mit dem Kopf voran wie ein Torpedo durch den Luftraum. Mit Armen, Beinen und Schultern versuche ich, meine Fallrichtung zu steuern, um Robert notfalls zu erreichen. Mit einer Geschwindigkeit von rund zweihundert Kilometern pro Stunde rasen wir in die Tiefe – wenn es Stunden gäbe. Aber es gibt nur Sekunden. Der Höhenmesser zeigt bloß noch tausend Meter an, zwanzig Sturzsekunden über der Erde!
Endlich wacht Robert aus seiner Schockstarre auf und fingert nach der Reißleine. Der Bremsschirm entfaltet sich, und ich atme auf. Jetzt kann auch ich meine Reißleine betätigen. Knatternd fahren die gelben Kappen, die Hauptschirme, aus den Hüllen. Ein Ruck fährt einem dabei durch alle Glieder. Erst jetzt spürt man wieder seinen Körper und hat das Gefühl, wirklich zu fliegen, ja, fast in der Luft zu stehen. Wir sinken die letzten paar hundert Meter zur Erde zurück. Robert scheint sich von seinem Schock erholt zu haben, denn er korrigiert mit routinierten Griffen in die Steuerleinen die Fallrichtung. Der Höhenmesser fällt auf Null.
Ich lande als Erster. Wir sind ein gutes Stück weit weg vom Flughafen, allein mitten auf einer einsamen Wiese. Kein Haus ist zu sehen, nur ein bisschen Wald. Ich klinke die Karabinerhaken aus, schiebe die Schutzbrille hoch und schnalle den Helm ab. Robert berührt nahebei den Boden, offenbar wohlbehalten. Ich sehe zu ihm hin. Als er den Helm abzieht, fällt ihm das braune Haar in die Stirn. Auf einmal kocht alles in mir hoch, die Leidenschaft für ihn, die überstandene Angst, der Gedanke, wie dumm es ist, das Glück nicht zu packen, wenn es sich bietet.
Robert hat sich auf die Wiese gesetzt, anscheinend muss er seinen Schrecken erst noch verarbeiten. Ich nehme meinen Nylonschirm über den Arm und gehe zu ihm hin. Ich denke den Satz richtig deutlich: Ich gehe zu ihm hin!
Er sieht mir entgegen. Ein schwaches Lächeln liegt auf seinem Gesicht, seine Augen glänzen in der Sonne wie Goldtopase.
Ich sage nichts. Ich falle neben ihm auf die Knie und umarme ihn einfach.
Er lässt es geschehen.
Ich halte ihn nur fest, minutenlang. Da hebt er langsam seine Arme und umfasst mich auch. Unsere Wangen berühren sich. Ist es nur Dankbarkeit bei ihm? Ich raffe meinen ganzen Mut zusammen und lege meine Lippen auf seinen Mund. Dazu brauche ich mehr Mut, als in dreitausend Metern Höhe aus dem Flugzeug zu springen!
Robert weicht nicht aus. Ich küsse ihn zärtlich. Es ist das Leben überhaupt, das ich in den Armen halte, das Glück, die absolute Seligkeit. Er öffnet seine Lippen, während ich ihm meine kräftige Zunge hineinschiebe, als hätte er schon lange auf mich gewartet. Eine heiße Erregungswelle strömt durch meinen Körper. Mein Schwanz wird unter dem Overall steinhart, ich kann mich nicht mehr beherrschen. Es ist so unwirklich wie im Traum, dass Robert hier bei mir sitzt und sich küssen lässt!
Nach und nach öffnen wir uns gegenseitig die Gurtschnallen, reißen die Verschlüsse auf. Es ist kühl, doch wir merken davon nichts. Wir sind beide heiß wie glühende Kohlen. Wirklich liegen wir halb nackt auf der Wiese, inmitten der leuchtend gelben Fallschirmseide. Wir küssen uns immer heftiger und hungriger. Roberts Schwanz ist genauso eisenhart wie meiner. Zitternd vor Aufregung taste ich über seinen Körper. Seine starken Muskeln spielen unter der wundervoll glatten Haut. Ich fahre über seinen Rücken, durch die Wirbelsäulenrinne hinab bis zu seinem muskulösen Hintern. Seine Gesäßmuskeln spannen sich an wie kräftige Zugpferde. Mir ist jetzt alles egal, ich gehe aufs Ganze! Vorsichtig lasse ich meinen Finger durch seine heiße Spalte gleiten und spiele an seinem zuckenden Lusteingang. Unglaublicherweise lässt er mich machen! Sehr zart schiebe ich eine Fingerspitze hinein. Es geht leicht! Bei Robert drinnen ist es glühend heiß.
Irgendwann, in hundert Jahren, oder morgen, oder heute noch will ich da hinein, richtig, ganz und gar!
Robert stöhnt leise. Er genießt offenbar diese überraschende Lust, so, als ob auch ihm klar geworden ist, dass es sich nicht lohnt, sich zu verstecken. Er presst sich dicht an mich. An meinem Ständer fühle ich seinen, nackt und heiß. Da lässt Robert mich los und dreht sich auf der Wiese um, ohne dass mein Finger herausrutscht. Sein großes, schön gewachsenes Teil drückt sich in mein Gesicht. Ich packe mein Glück mit der zweiten Hand. Zärtlich küsse ich die Eichel, die inzwischen honigfeucht ist. Ich denke immer noch, dass ich träume. Da spüre ich Roberts Mund an meiner Männlichkeit. Ich schreie leise auf, als ich in seine Mundhöhle gleite, weil es so unglaublich schön ist. Zuerst ist es, als ob ich in einen Berg warmer, steifer Schlagsahne hineinstoße, dann wie das Gleiten zwischen festen, feuchten Gummitüchern. Meine Erregung steigt auf dreitausend, auf fünftausend, auf zehntausend Meter. Ich fresse Robert in mich herein, bis in meine Kehle, und stoße in seine vor. Auch meinen Finger treibe ich ihm tiefer hinein. Beide helfen wir mit der Hand nach, bis die Spannung nicht mehr zu ertragen ist. Wir springen ins Glück, im freien Fall, berauschend schön. Nie soll das enden! Der Schirm springt flatternd auf, reißt unsere Körper zurück. Wir lassen uns in die Gurte fallen, lassen es kommen. Uns beiden zugleich schießt der Samen hinaus, dem anderen auf Lippen, Hals und Wange. Warm tropft er auf die Wiese.
Robert dreht sich behutsam und kuschelt sich in meine Arme. Wir liegen nur da, dicht aneinander geschmiegt,