Klasse Kerle. Tilman Janus

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bei den Ritten durch die Wüstengebirge von Geistern bedroht werden, die durch den Mund Besitz von ihnen ergreifen wollen. Der Tagelmust schützt dagegen. Natürlich schützt er auch vor Sand und Staub und vor dem Austrocknen der Lippen, aber das war bestimmt nicht so wichtig wie der Schutz vor bösen Geistern.

      »Die Oase Tahet Aheggar ist sehr weit weg, einen halben Tagesritt von hier«, sagte er und machte eine ausholende Geste zum Gebirge hin. »Du bist mein Gast heute Nacht. Ich bin Imuhagh Taouri.«

      Ich fasste mein Glück kaum. Ein Schutzengel musste mir diesen Mann geschickt haben. Taouri hieß mein Retter also.

      »Mein Name ist Gerhard«, gab ich zurück und bedankte mich überschwänglich.

      Er griff unter meinen Arm und half mir hoch. Mein schwerer Rucksack hing wie Blei am Rücken, und mein Knie war total hinüber. Wie sollte ich vorwärts kommen?

      Taouri führte mich zu seinem ruhig daliegenden Kamel. Ich durfte in dem prächtigen Sattel Platz nehmen. Die Füße kreuzte ich allerdings nicht nach Tuareg-Art über dem Kamelhals, um das arme Tier nicht mit meinen Stiefeln zu treten.

      Das Dromedar stand schwankend auf. Ich fiel zuerst etwas nach hinten, dann halb vornüber und zum Schluss hintenüber, bis das Tier endlich stand. Mein Retter, der Wüstenprinz Taouri, führte es am Halfter. Der stolze Krieger lief zu Fuß, um seinem Gast zu helfen.

      Die Sonne versank gerade hinter dem Horizont, als wir zu einem großen Lederzelt kamen. Es war kunstvoll aus Schaf- und Ziegenfellen zusammengefügt und hob sich in einer windgeschützten Senke dunkel vom verschwimmenden Licht des Tages ab.

      Taouri half mir aus dem Sattel, band seinem Kamel die Füße zusammen, schlug das Fell vom Eingang zurück und führte mich hinein.

      Der Innenraum war fast dunkel. Taouri zündete eine Öllampe an. Ich erkannte im flackernden Lichtschein einen großen, schön geknüpften Teppich und zahlreiche Kissen. Am hölzernen Zeltgestänge hingen ein paar Ledersäcke, vermutlich mit Vorräten und Wasserreserven. In der Mitte des Zeltes gab es einen kleinen Kocher und eine Teekanne mit winzigen Gläsern.

      Ich setzte mich auf eines der Kissen und legte meinen Rucksack ab. Taouri holte vom Kamel noch sein Gepäck herein. Er packte Tee, Zucker und Tagella, das Weizenbrot aus. Offenbar hatte er auf dem Markt von Tamanrasset eingekauft. Nachdem er sein Dromedar mit Futter versorgt hatte, kam er ins Zelt zurück und setzte sich mir gegenüber.

      Langsam wickelte er den blauen Tagelmust von seinem Gesicht. Ich blickte ihn gespannt an. Durfte ich das? Sein Gesicht sehen? Wohl ja, denn sonst hätte er sich nicht aus dem Stoff befreit.

      Fasziniert erkannte ich, wie gut er aussah. Er war bestimmt um die zehn Jahre jünger als ich. Das schwarze Haar trug er kurz geschnitten, fast wie ein Europäer. Seine Nase war gerade und sehr schön, seine Wangen schmal und glatt. Über den vollen Lippen sprossen ein paar wenige Barthaare. Sein Kinn wirkte energisch, sein Hals schlank. Die hellbraune Haut schimmerte verführerisch im Lampenlicht. Aber am schönsten waren doch seine tiefen, dunklen Augen.

      Taouri setzte Teewasser auf. Als es kochte, goss er es in die ziselierte Metallkanne, in die er vorher grüne Teeblätter hineingetan hatte. Dann schenkte er zwei Gläser ein und reichte mir eines. Während der Teezubereitung hatten wir beide geschwiegen.

      »Du musst drei Gläser Tee trinken, dann stehst du unter meinem Schutz«, sagte er und lächelte dabei etwas. Er mischte nun auch Arabisch und Französisch, offenbar konnte er beide Sprachen. Sein Lächeln war bezaubernd. Ich spürte eine erregende Hitze, die nicht nur vom frisch gekochten Tee herstammte. Von jeher hatten mich die Menschen Nordafrikas fasziniert, aber Taouri war der schönste Mann, der mir je begegnet war.

      »Dann will ich die drei Gläser schnell trinken«, sagte ich und lächelte ihm auch zu.

      Wir aßen Brot und Datteln von seinen Vorräten zum Tee. Ich steuerte luftgetrocknetes Rindfleisch aus meinem Rucksack bei, das er gerne nahm.

      »Was ist mit deinem Knie?«, fragte er nach dem Essen. »Zeig es mir!«

      Ich musste die Stiefel und die Hose ausziehen, um es ihm vorzuführen. Es war sehr warm im Zelt. Taouri streifte sein Obergewand ab. In der weiten, schwarzen Hose, mit bloßen Füßen und nacktem Oberkörper, sah er noch schöner aus als vorher. Er hatte gute Muskeln und dabei einen harmonischen Körper. Seine Brust war unbehaart, nur geschmückt mit den beiden dunklen, großen Nippeln. Es war kein Wunder, dass meine Erregung wuchs bei diesem Anblick. Er musste es bemerken, denn ich saß ja nur noch im Slip und meinem Safarihemd da.

      Taouri begutachtete die Wunde. Er holte aus einem der ledernen Säcke vom Zeltgestänge ein paar getrocknete Blätter, legte sie auf die Wunde und band einen Streifen Stoff um mein Knie. Dabei berührten seine geschickten Finger meine Haut.

      »Besser?«, fragte er.

      Ich nickte. Tatsächlich linderten die Blätter sofort den Schmerz. Zauberei?

      »Woher kommst du?«, erkundigte er sich.

      Ich trank meinen dritten Becher Tee und erzählte ihm von Deutschland, von meiner Heimatstadt Berlin, von meinem Beruf. Er lauschte aufmerksam.

      Dann erzählte er von sich. Er zog alleine herum, denn er hatte seine ganze Familie verloren. Er handelte mit Datteln und Salz, schloss sich auch manchmal einer Karawane mit anderen Händlern an, aber meistens blieb er für sich. Ungewöhnlich, fand ich, denn die Menschen in der Wüste halten meistens zusammen, um sich gegenseitig zu helfen. Er war irgendwie anders.

      Später gingen wir noch einmal vor das Zelt. Über uns spannte sich der unendliche Wüstenhimmel mit Myriaden von Sternen. Es war still, ganz still.

      Dann legten wir uns im Zelt auf die Kissen. Ich hatte auch mein Hemd ausgezogen, denn es war immer noch sehr warm. Die Kühle der Wüstennacht würde erst später kommen. Taouri streifte seine Hose ab. Er trug nichts darunter. Ich konnte es im schwachen Licht der heruntergeschraubten Öllampe erkennen. Er wandte mir den Rücken zu. Seine Schenkel schimmerten wie Sandelholz. Er legte sich neben mich. Sein Hintern war schön wie ein hellbraunes Samtpolster.

      Ich konnte nicht schlafen. Mit der Hand rieb ich leise über meinen harten Schwanz. Irgendwie musste ich etwas tun, sonst würde ich nie einschlafen neben diesem wundervollen Mann. Vielleicht sollte ich noch einmal hinausgehen?

      »Kennst du die Bedeutung der drei Gläser Tee?«, fragte er leise.

      Ich zuckte zusammen, denn ich hatte gedacht, dass er schon schliefe.

      »Nein!«

      Er schwieg einen Moment, dann flüsterte er: »Das erste schmeckt schön wie das Leben, das zweite süß wie die Liebe und das dritte sanft wie die Zärtlichkeit.«

      Mein Herz begann heftig zu klopfen. Da drehte er sich zu mir um.

      Sein dunkler, sehnsüchtiger Blick traf mich wie ein Blitz. Aus einem kleinen Busch schwarzen Schamhaars ragte sein steifes Glied auf. Die Spitze zeigte auf mich.

      Ich schloss ihn leidenschaftlich in meine Arme. Fest pressten wir uns aneinander. Er duftete nach heißer Wüste, nach leichtem Schweiß und nach allen männlichen Wohlgerüchen des Orients. Meine Hand glitt über seinen schönen Körper, seinen glatten Rücken und die samtigen, festen Hinterbacken. Ich ertastete seine Männlichkeit. Heiß lag sein Ständer in meiner Hand. Ich wollte noch näher zu ihm, doch mein Knie tat weh, als ich mich aufrichten wollte.

      Taouri

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