Sieben Schwestern - Seranas Rache. J.L. Stone

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Sieben Schwestern - Seranas Rache - J.L. Stone

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Seufzer, der über meine Lippen kommen wollte, konnte ich gerade noch unterdrücken. Jetzt hatte ich wieder etwas Hoffnung, den Fängen dieser Furie und ihrem Helfer zu entkommen.

      Währenddessen begann Tarid mich mit ihren Fragen zu bombardieren, von denen ich allerdings nur die Hälfte verstand. Ich hatte nicht die geringste Ahnung, was sie mit all den Fragen bezweckte.

      Was sollte ich ihr auch anderes erzählen?

      Ich war nun mal kein Hexer oder Magier oder Zauberer – oder was auch immer. So murmelte ich nur immer wieder die gleichen Antworten, obwohl ich sehr wohl den steigenden Frust bei ihr bemerkte. Doch ich konnte ihr nun einmal nicht mehr erzählen.

      »Ach, das bringt doch überhaupt nichts«, mischte sich schließlich Viktor ein. »Er ist und bleibt ein ganz normaler Mensch ohne irgendwelche Fähigkeiten.«

      »So wie es aussieht, hast du recht«, stimmte Tarid ihm zu. »Andererseits muss etwas Besonderes an ihm sein, sonst würden sich Nathalie und ihre Eltern nicht so für ihn ins Zeug legen.«

      »Das kann schon sein«, versetzte Viktor. »Aber da er selbst nichts darüber zu wissen scheint, wie sollen wir es dann herausfinden?«

      »Ach, Scheiße!«

      Frustriert und erschöpft schlug Tarid zornig mit der Faust auf die Rückenlehne, stand auf und sah mit flammenden Augen drohend auf mich herab. Dabei umklammerte sie die Strebe des Stuhls so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten.

      »Und was machen wir jetzt mit ihm?« erkundigte sie sich dann bei ihrem Partner. »Wir können ihn doch unmöglich laufen lassen.«

      »Da hast du absolut recht«, bestätigte Viktor mit einem gemeinen Grinsen. »Wie wäre es, wenn wir ihn auch in ein Stasisfeld hüllen und ihn hierbehalten würden?«

      »Klasse Idee!« freute sich Tarid und grinste breit. »Hervorragend! Das machen wir.«

      »Hey!« protestierte ich heftig und zerrte wie wild an meinen Fesseln. »Das könnt ihr doch nicht machen. Meine Familie und meine Freunde werden mich mit Sicherheit vermissen und nach mir suchen – von den Hexen vom Wolf-Clan mal ganz abgesehen.«

      »Und wenn schon«, tat Tarid den Einwand mit einem Lächeln ab. »Was kümmert es uns? Hier findet dich sowieso niemand.«

      »Aber ich muss zurück, sonst verliere ich meinen Job«, fügte ich hinzu, obwohl ich wusste, dass das ein lahmes Argument war.

      »Was geht das uns an?« wunderte sich Viktor und schaute mich an, als wäre ich nur irgendein lästiges Insekt.

      »Verdammt, es ist mein Leben, das ihr hier ruiniert«, schrie ich außer mir.

      »Na und?« , schmunzelte Tarid sardonisch.

      »Hauptsache ist doch, dass du uns nicht mehr in die Quere kommst«, fuhr sie fort. »Und da wir noch immer nicht wissen, warum der Wolf-Clan dich so vehement beschützt, zählt das für uns am meisten.«

      »Immerhin bleibst du dabei am Leben«, höhnte Viktor.

      »Scheiße!« brüllte ich und warf mich gegen die unsichtbaren Bänder.

      Doch so sehr ich auch tobte, sie gaben keinen Millimeter nach.

      »Klasse Show!« drang da Nathalies sanfte Stimme in meine aufgewühlten Gedanken.

      Ich musste mich zwingen, um nicht auch noch sie mit meiner ganzen Wut anzuschreien. Für mich war das schlechthin keine Show!

      Hier ging es um mein Leben! Verdammt nochmal!

      Gekränkt warf ich mich weiter gegen die Fesseln. Doch das brachte rein gar nichts. Nur dass sich diese verdammten Bänder noch stärker in das Fleisch meiner Arme schnitten.

      »Und jetzt tu so, als ob du erschöpft aufgibst«, forderte Nathalie mich dann auf.

      »Das reicht!« donnerte da Viktor, dass die Wände vibrierten. »Du kannst diese Fesseln nicht zerreißen.«

      »Okay, okay«, gab ich scheinbar nach und hob abwehrend die Hände.

      »Schließe jetzt deine Augen!« kam die nächste Aufforderung von Nathalie. »Und sobald ich dir das Kommando gebe, rennst du los, als ob der Teufel persönlich hinter dir her wäre.«

      Als wenn der nicht schon längst in der Person von Tarid und Viktor vor mir stünde.

      Seufzend schloss ich die Augen. Gerade noch rechtzeitig. Denn nur Sekundenbruchteile später durch-drang ein greller Lichtblitz meine Lider. Ich wäre auf der Stelle erblindet, wenn ich Nathalies Anweisung nicht befolgt hätte.

      Tarid und Viktor dagegen schrien gequält auf. Gleichzeitig spürte ich, wie die Fesseln sie lösten und von mir abfielen.

      2 – Falkenjagd

      »Jetzt!« schrie Nathalie.

      Doch ich brauchte ihre Aufforderung nicht mehr, denn ich war schon aufgesprungen und stürmte aus der Hütte.

      »Nach links!« ordnete Nathalie an.

      Ohne zu Zögern folgte ich ihrer Vorgabe – und dann nahm ich die Beine in die Hand. Ich wollte auf keinen Fall in einem dieser Stasisfelder enden.

      Ich hatte schon einige Meter zurückgelegt, da wurde es hinter mir plötzlich sehr laut, als Tarid und Viktor die Verfolgung aufnahmen. Es klang ganz so, als ob sie die Hütte in ihre Einzelteile zerlegen würden.

      »Schneller! Schneller!«

      Ich ersparte mir eine geharnischte Antwort und verdoppelte vielmehr meine Anstrengungen, stürmte wie wild durch den düsteren Wald. Meinen gestrigen Vorsatz, heute auf jede sportliche Aktivität zu verzichten, konnte ich damit in den Wind schießen.

      Dabei achtete ich eigentlich nicht darauf, wie viele Zweige und Äste auf mich ein prügelten. Es war mir komplett egal. Hauptsache, ich entkam diesen beiden durchgeknallten Psychopathen.

      »Du musst ein Versteck für uns finden«, verlangte Nathalie ungeduldig, während ich mir die Lunge aus dem Leib keuchte.

      Doch das war leichter gesagt als getan. Im dem Zwielicht, das hier herrschte, konnte ich kaum etwas erkennen, zumal bei dem hohen Tempo, mit dem ich durch das Unterholz brach. Und schon verfing sich mein linker Fuß in einer abstehenden Wurzel.

      Mit einem gequälten Aufschrei stürzte ich vornüber in ein dichtes Gebüsch, durchbrach es mit lautem Krachen und fiel Saltos schlagend einen kurzen, aber steilen Abhang hinunter. Mit einem gehörigen Platschen landete ich in eiskaltem Wasser. Ein nicht allzu breiter Bach hatte hier sein Bett in den Waldboden gegraben.

      Prustend sprang ich wieder auf die Beine und sprintete weiter den Bachlauf entlang. Kurz darauf bemerkte ich im letzten Moment den finsteren Überhang rechts von mir. Mit einem mächtigen Satz hechtete ich die steile Böschung hinauf und drückte mich in die pechschwarze Kuhle, die sich darunter befand.

      »Versteck!« keuchte ich mühsam um Atem ringend.

      »Sehr gut!«

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