TARZANS RÜCKKEHR. Edgar Rice Burroughs

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TARZANS RÜCKKEHR - Edgar Rice Burroughs

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und ich war ein Narr, die Freiheit des Dschungels dagegen einzutauschen.«

      Plötzlich überkam ihn das Gefühl, beobachtet zu werden. Instinktiv wandte er schnell den Kopf und begegnete dem Blick einer jungen Frau, die überrascht und verlegen nach ihrem Hut griff, um das Deck zu verlassen. Als sie sich den Hut auf das Haar drückte, erkannte Tarzan den Ring, der ihm kurz zuvor auf gefallen war. Dies war also die schöne Frau, die Rokoff belästigt hatte, und er fragte sich, in welcher Beziehung sie zu dem Russen stehen mochte.

      Nach dem Abendessen machte Tarzan den gewohnten Spaziergang an Deck. Er stand hinter einem Rettungsboot verborgen, als zwei Männer sich näherten. Was sie sagten, veranlasste Tarzan, ihnen zu folgen. Er hatte die Stimme als die Rokoffs erkannt und seinen Gefährten als Paulvitsch. Er hatte nur wenige Worte aufgefangen, aber diese hatten genügt, ihn seinen Entschluss fassen zu lassen.

      »Und wenn sie schreit, würgst du sie, bis sie...«, hatte Rokoff gesagt.

      Er folgte ihnen wie ein Schatten, alle Sinne gespannt. Sie schlenderten zum Rauchsalon, blieben aber nur an der Tür stehen, anscheinend um sich von der Anwesenheit einer bestimmten Person zu überzeugen. Dann gingen sie zu den neben dem Promenadendeck gelegenen Erste-Klasse-Kabinen weiter. Die Verfolgung wurde schwieriger, aber es gelang Tarzan, unentdeckt zu bleiben. Vor einer der glänzend polierten Türen hielten sie, und Tarzan presste sich in eine schmale Lücke des Ganges.

      Einer der Männer klopfte, und eine Frauenstimme fragte auf Französisch: »Wer ist da?«

      »Ich bin es, Olga, Nikolas«, kam die Antwort in Rokoffs vertrauter Stimme. »Kann ich hineinkommen?«

      »Warum hörst du nicht auf, mir nachzustellen, Nikolas?«, fragte die Frauenstimme. »Was habe ich dir getan?«

      »Ich möchte nur ein paar Worte mit dir sprechen«, sagte Rokoff drängend. »Ich tue dir nichts und ich werde auch die Kabine nicht betreten, aber ich kann nicht sprechen, wenn die Tür zwischen uns geschlossen ist.«

      Tarzan hörte, wie der Riegel zurückgeschoben wurde. Rokoff stand direkt vor der Tür, Paulvitsch hatte sich flach gegen die Wand gepresst. Die Tür wurde geöffnet. Rokoff trat einen halben Schritt vor und sprach mit gedämpfter Stimme zu einer Frau, die Tarzan nicht sehen konnte. Dann sprach die Frau, und Tarzan verstand die Worte:

      »Nein, Nikolas, es ist zwecklos. Du magst drohen, soviel du willst, ich werde deinen Forderungen nicht nachgeben. Bitte verlasse den Raum, du hast versprochen, ihn nicht zu betreten.«

      »Gut, Olga, aber du wirst bereuen, mir nicht den Gefallen zu erweisen, um den ich dich bat. Letzten Endes bleibe ich doch Sieger. Warum willst du dir nicht die Schande ersparen, die ich...«

      »Niemals, Nikolas«, sagte die Frau mit fester Stimme. Tarzan sah, wie Rokoff seinem Kumpan zunickte. Paulvitsch sprang vor, drang in den Raum ein und verschloss die Tür hinter sich. Rokoff blieb auf dem Gang stehen, den Kopf lauschend vorgebeugt, als wollte er sich kein Wort entgehen lassen. Ein zynisches Lächeln verzerrte sein Gesicht.

      Tarzan hörte die Stimme der Frau durch die Tür. »Ich werde meinen Mann rufen«, sagte sie drohend. »Er wird Sie hinauswerfen oder niederschießen.«

      Paulvitschs Lachen drang auf den Gang hinaus.

      »Sie können sich die Mühe sparen, Madame. Der Chefsteward ist bereits auf der Suche nach Ihrem Mann, um ihn zu unterrichten, dass Sie sich in Ihrer Kabine mit einem Mann, der nicht Ihr Gatte ist, vergnügen. Es wird einen Skandal geben, auf den sich die Presse nach unserer Landung stürzen wird. Stellen Sie sich vor - eine noble Dame, die sich mit einem Diener, dem Diener ihres Bruders, um genau zu sein, einlässt.«

      Die Stimme der Frau klang kalt und furchtlos, als sie antwortete: »Alexis Paulvitsch, Sie sind ein Feigling, und wenn ich einen Namen in Ihr Ohr flüstere, werden Sie schnell die Kabine verlassen, ohne Ihre Drohung wahrzumachen, und es wird das letzte Mal sein, dass Sie mich belästigen.«

      In der Stille, die folgte, glaubte Tarzan zu sehen, wie die Frau sich vorbeugte und einen Namen in das Ohr des Mannes flüsterte. Ein heiserer Schrei brach von den Lippen Paulvitschs, Füße scharrten, die Frau schrie gellend, dann war Stille.

      Mit einem Satz war Tarzan aus seinem Versteck und packte Rokoff, der die Flucht ergreifen wollte. Tarzan warf sich mit der Schulter gegen die Tür, die splitternd nachgab. Rokoff mit sich zerrend, betrat er den Raum. Die Frau lag auf der Couch. Paulvitsch kniete über ihr, die Hände um ihren zarten Hals geschlossen, während die kleinen Fäuste seines Opfers vergeblich sein Gesicht zu treffen versuchten.

      Das Geräusch der berstenden Tür brachte Paulvitsch auf die Füße. Mit funkelnden Augen musterte er den Eindringling. Die Frau richtete sich auf und rang nach Atem. Trotz ihrer Blässe erkannte Tarzan in ihr die Frau, die ihn vor Stunden auf dem Deck gemustert hatte.

      »Was geht hier vor?«, fragte Tarzan und wandte sich an Rokoff, in dem er instinktiv den Urheber des Planes witterte. Der Russe presste die Lippen aufeinander und schwieg.

      »Drücken Sie den Klingelknopf dort«, befahl Tarzan. »Einer der Schiffsoffiziere muss kommen, die Dinge sind weit genug gediehen.«

      »Nein, nein«, rief die Frau und erhob sich von der Couch. »Bitte tun Sie es nicht. Ich bin sicher, dass dieser Mann nicht wusste, was er tat. Ich habe ihn gereizt, und er verlor die Beherrschung. Bitte, Monsieur, ich möchte nicht, dass die Angelegenheit weiter verfolgt wird.«

      Ihre Stimme klang so eindringlich, dass Tarzan erstaunt den Kopf schüttelte. »Sie wollen also nicht, dass ich weitere Schritte unternehme?«, fragte er.

      »Bitte, nein«, erwiderte sie.

      »Sie finden sich damit ab, von diesen Burschen weiterhin belästigt zu werden, Madame?«

      Sie schien nicht zu wissen, was sie darauf antworten sollte. Ein Lächeln des Triumphs verzerrte Rokoffs Lippen.

      »Dann werde ich auf eigene Verantwortung handeln«, sagte Tarzan und wandte sich an Rokoff und seinen Komplicen. »Nehmen Sie zur Kenntnis, dass ich von nun an bis zum Ende dieser Fahrt ein wachsames Auge auf Sie beide haben werde. Sollten Sie dieser jungen Dame noch einmal zu nahe treten, so werde ich selbst den Richter spielen, und Sie werden um einige sehr schmerzhafte Erfahrungen bereichert sein. Und nun machen Sie, dass Sie hinauskommen!« Er packte Rokoff und Paulvitsch beim Nacken und half mit einem Fußtritt nach, der die beiden auf den Gang beförderte. Danach wandte er sich wieder der Frau zu, die den Vorgängen mit weit aufgerissenen Augen gefolgt war.

      »Ihnen, Madame, wäre ich dankbar, wenn Sie mich von jedem Versuch dieser beiden Lumpen, sich Ihnen zu nähern, unterrichten würden, damit ich die entsprechenden Schritte ergreifen kann.«

      »Ich hoffe, Monsieur, dass Sie unter Ihrem großherzigen Entschluss nicht zu leiden haben werden«, erwiderte sie. »Sie haben sich einen Feind gemacht, der nicht ruhen wird, bis er seine Rachegelüste befriedigt hat. Seien Sie auf der Hut, Monsieur...«

      »Verzeihen Sie, Madame, mein Name ist Tarzan.«

      »Seien Sie auf der Hut, Monsieur Tarzan. Und glauben Sie nicht, ich sei nicht dankbar für Ihr Eingreifen, obwohl ich darauf verzichtete, die Angelegenheit durch einen der Offiziere regeln zu lassen. Gute Nacht, Monsieur Tarzan, ich werde nie vergessen, wie tief ich in Ihrer Schuld stehe.« Sie dankte ihm mit einem warmen Lächeln und begleitete ihn an die Tür.

      Bis zum Ende der Reise begegnete Tarzan keiner der Personen mehr, die in dem kleinen Drama, das er beobachtet hatte, eine Rolle gespielt hatten. Erst am letzten Tage,

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