TARZANS RÜCKKEHR. Edgar Rice Burroughs

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TARZANS RÜCKKEHR - Edgar Rice Burroughs

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von ihr bestätigen zu lassen, schüttelte sie heftig den Kopf.

      »Er lügt!«, rief sie mit heiserer Stimme. »Er drang in mein Zimmer mit Gewalt ein und wollte mich überfallen, als ich allein war. Ich stieß ihn zurück, aber er hätte mich getötet, hätten meine Schreie nicht die Männer alarmiert, die mir zu Hilfe kamen. Er ist ein Teufel, Messieurs, er ist wie ein wildes Tier über meine Retter hergefallen. Nehmen Sie ihn fest, bevor er weiteres Unheil anrichtet.«

      Die Polizisten waren skeptisch, denn sie hatten sich schon öfter mit dieser Frau und ihren sogenannten Rettern beschäftigen müssen, aber da sie keine Richter waren, beschlossen sie, alle im Raum Anwesenden vorläufig festzunehmen.

      »Ich bin mir keiner Schuld bewusst«, sagte Tarzan ruhig. »Was ich tat, tat ich in Selbstverteidigung. Ich weiß nicht, warum diese Frau Ihnen Lügen auftischt. Sie kann nichts gegen mich haben, denn ich sah sie vor wenigen Minuten zum ersten Mal in meinem Leben.«

      »Das alles können Sie dem Richter erzählen«, sagte einer der Beamten und trat vor, um Tarzan die Hand auf die Schulter zu legen. In der nächsten Sekunde lag er stöhnend in der Ecke des Raumes, und als seine Kameraden sich auf Tarzan stürzten, erlebten sie die gleiche Überraschung wie die Burschen kurz zuvor. Tarzan setzte sie so schnell außer Gefecht, dass sie nicht einmal dazu kamen, ihre Revolver zu ziehen.

      Während des Kampfes hatte Tarzan durch das offene Fenster einen Baum erspäht, der vor dem Haus stand. Mit einem Satz war er auf dem Fenstersims und schwang sich hinaus. Ein Schuss dröhnte auf, als er im Blattwerk verschwand. Er warf einen Blick nach unten und sah den Polizisten, der vor dem Haus Posten bezogen hatte. Geschmeidig stieg er weiter empor, und ein mächtiger Satz brachte ihn auf das Dach des anliegenden Hauses. Von dort führte ihn der weitere Weg über andere Dächer, bis er durch eine offene Bodenluke hinabsteigen konnte und sich in einer stillen Seitenstraße wiederfand.

      Fünf Minuten später traf er Anstalten, einen hellerleuchteten Boulevard zu überqueren. Eine Limousine rollte langsam vorüber, und er hörte seinen Namen rufen. Er blickte auf und sah in die lachenden Augen Olga de Coudes, die im Rücksitz des großen Wagens lehnte. Mit einer Verbeugung erwiderte er ihren Gruß. Als er wieder aufblickte, war der Wagen verschwunden.

      »Welch seltsamer Zufall«, sagte Tarzan leise vor sich hin. »An einem Abend begegne ich der Gräfin de Coude und meinem Freund Rokoff. Paris scheint ein Dorf zu sein.«

      Am nächsten Morgen berichtete Tarzan seinem Freund, was sich zugetragen hatte. Bei der Schilderung des Kampfes lachte d'Arnot, aber dann schüttelte er bedenklich den Kopf.

      »Mein lieber Freund«, sagte er, »Sie werden sich daran gewöhnen müssen, dass wir in der zivilisierten Welt anderen Gesetzen als denen des Dschungels unterworfen sind.«

      »Im Dschungel werden die Gesetze von der Natur geschaffen«, erwiderte Tarzan heftig. »Im Dschungel tötet man, um zu leben. Ihre zivilisierten Menschen sind grausamer als die Bestien des Dschungels. Eine Frau, die ich nie gesehen habe, lockt mich in ihr Zimmer, um mich dort töten zu lassen. Etwas anderes kann es nicht gewesen sein; die Anwesenheit Rokoffs und ihre spätere Aussage gegenüber der Polizei sprechen dafür. Rokoff muss gewusst haben, dass ich oft die Rue Maule passiere, das Ganze geschah nach einem genau festgelegten Plan.«

      »Eh bien, ich hoffe, Sie haben daraus gelernt«, sagte d'Arnot. »Unter anderem, dass es ratsam ist, die übel beleumdete Rue Maule nach Einbruch der Dunkelheit zu meiden.«

      »Ganz im Gegenteil«, lächelte Tarzan. »Sie scheint mir die einzig interessante Straße von Paris. Ich werde nicht versäumen, sie so oft wie möglich aufzusuchen, denn sie hat mir das erste richtige Abenteuer beschert, seit ich Afrika verließ.«

      »Sie sind noch nicht fertig mit der Polizei«, warnte d'Arnot. »Ich kenne unsere Pariser Polizisten. Sie vergessen nicht so schnell. Eines Tages wird man Sie fassen, mein lieber Tarzan, und dann wird man Sie hinter eiserne Gitter sperren. Wie würde Ihnen das gefallen?«

      »Nie wird es jemandem gelingen, mich hinter eiserne Gitter zu sperren«, sagte Tarzan ruhig.

      D'Arnot blickte auf und musterte seinen Freund. Er sah Tarzans energisches Gesicht und wusste, dass etwas geschehen musste, bevor es zu einem erneuten Zusammenstoß zwischen Tarzan und der Polizei kam.

      »Sie müssen noch viel lernen, Tarzan«, sagte er ernst. »Die Gesetze müssen respektiert werden, ob sie Ihnen gefallen oder nicht. Wenn Sie sich weiter gegen die Polizei stellen, erwachsen Ihnen und Ihren Freunden nur Unannehmlichkeiten. Einmal werde ich der Polizei eine zufriedenstellende Erklärung abgeben können, und das wird noch heute geschehen, aber danach müssen Sie sich dem Gesetz fügen. Kommen Sie, wir werden meinen Freund in der Präfektur besuchen und ihm erklären, was in der Rue Maule geschah.«

      Eine halbe Stunde später betraten sie das Büro des hohen Polizeibeamten, der sie herzlich empfing. Er erinnerte sich an den Besuch, den Tarzan ihm Monate zuvor in der Sache der Fingerabdrücke abgestattet hatte.

      Als d'Arnot seinen Bericht beendet hatte, umspielte ein Lächeln die Lippen des Beamten. Er suchte unter den Papieren auf seinem Schreibtisch, zog ein Blatt heraus und übergab es dem Uniformierten, der auf einen Klingeldruck erschien.

      »Hier, Jubon«, sagte er. »Rufen Sie diese Beamten zusammen und sorgen Sie dafür, dass sie sogleich zu mir kommen.«

      Dann wandte er sich an Tarzan. »Sie haben sich eines schweren Verstoßes gegen die Gesetze schuldig gemacht, und ich müsste Sie mit aller Härte anfassen«, sagte er nicht unfreundlich. »Stattdessen werde ich etwas tun, was nicht in den Dienstvorschriften steht. Ich habe die Polizisten rufen lassen, die gestern von Ihnen so übel zugerichtet wurden. Sie sollen sich Leutnant d'Arnots Version anhören, und ich werde es ihrer Entscheidung überlassen, ob Strafanzeige gegen Sie erstattet wird oder nicht. Die Beamten, die von Ihnen angegriffen wurden, taten nur ihre Pflicht. Sie setzen jeden Tag ihr Leben ein, um Leben und Besitz anderer zu schützen. Sie würden das Gleiche auch für Sie tun. Sie sind tapfere Männer und fühlen sich besonders beschämt, weil sie einem einzelnen und noch dazu unbewaffneten Mann unterlagen.«

      Die weitere Unterhaltung wurde durch den Eintritt der vier Polizisten unterbrochen. Überraschung zeigte sich auf ihren Mienen, als sie Tarzan erkannten.

      »Messieurs, hier ist der Gentleman, dem Sie gestern Abend in der Rue Maule begegneten«, sagte der Präfekt. »Er ist freiwillig gekommen, um sich zu stellen. Leutnant d'Arnot wird Ihnen aus seinem Leben erzählen. Ich möchte, dass Sie aufmerksam zuhören. Vielleicht verstehen Sie dann die Haltung, die er Ihnen gegenüber gestern einnahm. Fangen Sie an, Leutnant.«

      D'Arnot sprach etwa eine halbe Stunde zu den Polizisten. Er berichtete ihnen von Tarzans wildem Dschungelleben. Er erklärte ihnen, dass sich im Dschungel jedes Tier gegen einen Angriff verteidigt. Er ließ durchblicken, dass Tarzan die Situation nicht begriffen habe, dass purer Selbsterhaltungstrieb und Instinkt ihn zum Handeln veranlasst hatten.

      »Ihr Stolz ist verletzt worden«, schloss er. »Ich verstehe Ihre Gefühle. Aber Sie brauchen keine Scham zu empfinden. Sie würden nicht nach einer Entschuldigung suchen, hätte man Sie in jenem Raum mit einem wilden Löwen oder einem mächtigen Gorilla eingesperrt. Es ist keine Schande, der übermenschlichen Stärke eines Tarzans zu unterliegen.«

      Die Männer waren beeindruckt, und Tarzan tat das Seine, den letzten Rest von Feindschaft, den sie empfinden mochten, zu beseitigen. Mit ausgestreckter Hand ging er auf die Männer zu.

      »Es tut mir leid, dass ich in Unkenntnis falsch handelte«, sagte er schlicht. »Lassen Sie uns von nun an

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