Die Kinder Paxias. Laura Feder

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Die Kinder Paxias - Laura Feder

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style="font-size:15px;">      Zu dem lang ersehnten und überraschenden Ende Feluzios und seiner dämonischen Regentschaft war nur sehr wenig überliefert.

      Er war durch sein eigenes Schwert gestorben, geführt von der Hand seines einzigen Kindes. Sanjo, seiner Tochter, der gegenwärtigen Herrscherin der Dämonen.

      Mit ihr war Ruhe eingekehrt in das Schicksal der gebeutelten Paxianer. Sie waren frei seitdem. Der Wiederaufbau der Gesellschaft abgeschlossen.

      Der Frieden jedoch sollte nicht anhalten.

      Eine neue Bedrohung, viel gefährlicher als jeder Dämon, war tief in ihr Innerstes eingedrungen.

      Eine Bedrohung, die ihre Energie, ihr Bewusstsein und somit die Existenz allen Lebens auf ihr auszulöschen vermochte.

      Eine Bedrohung, die ihr nur eine Alternative ließ:

      Sie musste Krieger entsenden.

      Aber nicht irgendwelche.

      Sondern ihre reinsten Geschöpfe.

      Jene einzigartigen Seelen, die in unzähligen Lebenskreisläufen ihre bedingungslose Verbundenheit mit Paxia und allem, was ihr entsprungen war, bewiesen hatten.

      Ihre unsterblichen Kinder.

      Und dann – ganz unvermittelt und zum Schrecken ihrer treuen Wächter – verschwanden die Sterne von Paxias Firmament.

      Der Kampf um Paxias Schicksal hatte begonnen.

      Kapitel 1

      Der Sturm war so schnell ausgebrochen, wie er unbarmherzig war. Alles mit sich reißend, tobte er durch ihre kleine Welt, nichts übrig lassend, was nicht fest verwurzelt in der Erde stand.

      Nicht einmal vor dem Himmel machte er halt, er wischte den Tag einfach fort und hinterließ einen nachtschwarzen Horizont. Die Luft war erfüllt von grauem Nebeldunst, Schrecken und Angst.

      Schreie der Panik wurden durch den Sturm fortgetragen, dass die ganze Welt die Melodie des Schreckens hörte. Sie erzitterte.

      Es war der Weltuntergang, alle waren überzeugt davon. Das Ende konnte nicht mehr weit sein.

      Brücken wurden krachend von ihren Pfählen gerissen und durch den Wind fortgetragen, Dächer von Häusern gefegt und ganze Ställe ins Nichts der Nacht gesogen.

      Man sah brechende Augen von Tieren, die von wehenden Balken erschlagen wurden. Canidae, die versuchten, ihren Herrn unter einem umgestürzten Baum hervorzuholen und verzweifelt heulten. Riesige Wellen, die Fischerboote umschlossen und verschlangen.

      Es war dämonisch, düster und unendlich machtvoll – so, als wüteten unkontrollierbare Kräfte.

      Die Beobachter sahen dem Ganzen mit Schreck geweiteten Augen zu. Auch sie hatten niemals etwas Derartiges erlebt.

      Angst und Unglaube lag in ihren Mienen. Selbst aus ihrer Distanz war dies die schlimmste und unheimlichste Katastrophe, die jemals über die Welt hereingebrochen war.

      Sie standen wie erstarrt an ihren riesigen Fenstern, die einen unbegrenzten Ausblick auf das graue Dunkel ermöglichten. Totenstille herrschte in dem gewaltigen Saal. Lediglich das Knistern der brennenden Fackeln war zu hören.

      Ein dumpfer Aufschlag riss sie aus ihrer Lethargie.

      Aufschreiend stolperten sie zurück, als der Wollhufer gegen die Scheibe knallte und im Fallen eine dicke Blutspur hinterließ. Ursache war eine tiefe Kopfwunde über glanzlosen Augen.

      „Jetzt reicht es!“ Die energische Stimme durchschnitt den Schock der anderen, die zusammenzuckend sich der Quelle zuwandten.

      Eben diese wirbelte auf dem Absatz herum und strebte mit langen Schritten dem Ausgang des Aussichtssaales zu.

      „Was habt Ihr vor, Iain!“, rief ihm ein wesentlich älterer Mann zu und versuchte ihn einzuholen.

      Der andere blieb stehen, wandte sich aber nicht um. Seine Stimme war ruhig und voll, im Gegensatz zu der des Alten, die heiser aus dessen Brust röchelte. Doch vielleicht war es auch nur die Panik, die dies verursachte.

      „Ich will sehen, ob Hilfe gebraucht wird. Du siehst doch, was da draußen los ist. Vielleicht sind Kinder irgendwo, die nicht nach Hause kommen, oder Verwundete.

      Hier untätig herumstehen und glotzen, das kann ich nicht.“

      „Nach draußen auch nicht, seht doch nur, was da passiert. Wie wollt Ihr da etwas ausrichten?“

      Iain drehte sich widerwillig um und folgte der weisenden Hand seines Beraters zum Fenster.

      Doch – es herrschte Stille.

      Der Sturm war verschwunden, als hätte es ihn nie gegeben. Nur Nebel und schwarze Nacht erinnerten noch daran.

      „Ich hoffe sehr viel.“ Er lächelte leicht, ohne sich die Verwunderung anmerken zu lassen.

      „Nun, da alles vorbei ist, müssen Überlebende geborgen und zerstörte Behausungen wieder aufgebaut werden. Außerdem wird man Kräuter für Medikamente benötigen.

      Ich werde Cecil aufsuchen und ihn um Hilfe bitten.

      Jetzt hast du wohl nichts mehr dagegen vorzubringen oder, Janos?“

      Nur mühsam folgte der Berater seinen Worten. Das plötzliche Ende des Sturmes hatte seine Sinne verwirrt, er brauchte einige Momente, bis er sie wieder beisammen hatte. Entsetzt sah er auf den hochgewachsenen Mann vor sich.

      „Was ist, wenn es nur eine vorübergehende Ruhe ist und der Sturm erneut losbricht? Seht nach draußen, Iain, der Nebel, die Nacht, all das steht noch drohend vor uns.

      Keiner von uns hat es beschworen.“

      „Ganz recht, Janos, keiner von uns.

      Meinst du wirklich, dass derjenige, dessen Macht so groß ist, dass er unsere beherrschen kann, uns hier in unserem Reich nicht ebenso gefährlich werden kann wie den Lebewesen unter uns?“

      Mit diesen Worten verließ er endgültig den Saal und ließ seinen Berater nachdenklich und mit hängenden Schultern zurück.

      Immer diese Überbesorgnis, als ob er nicht selbst auf sich aufpassen könnte. Er war den Kindesbeinen doch nun lange genug entwachsen, dachte er belustigt, während er die an diesem Tag besonders endlos anmutenden Gänge und Treppen entlanglief.

      Die Schuhe aus weichem Leder erzeugten kein Geräusch auf den polierten Steinfliesen, niemand begegnete ihm, und so erreichte er ungehindert die Tür zum Park, der von der Burg eingeschlossen wurde.

      Endlich im Freien!

      Er hob das Gesicht an und kostete die Luft. Sie war schwül, ein wenig schwer, aber noch weich genug für ihn.

      Mit einem kurzen Anlauf sprang er hoch und flog über die gewaltigen Mauern seiner Heimat, sie hinter sich lassend.

      Es waren freie

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