Obscura- Kompendium. Dennis Weis
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Er wusste auch, dass Milos Recht hatte und trotzdem waren seine Gefühle gerade wie ein Spiel aus Verzweiflung, Überlebenswillen, Sehnsucht und Todeswunsch, wenn auch sich alles widersprach. Aber seit waren Gefühle etwas logisches?
Trotz allem beruhigte Amberius sich. Es dauerte Stunden bis Milos alle Wunden soweit versorgt hatte, sodass Amberius außer Lebensgefahr war.
Am nächsten Tag ging es Amberius, zumindest körperlich betrachtet, schon deutlich besser. Die Wundheilung schritt voran.
Milos besorgte einen Hasen, den er häutete und über dem Feuer grillte. Die beiden hatten seit gestern kein Wort mehr miteinander gewechselt und doch hätte jeder laute Schreie gehört, viele Fragen und Trauer.
Das Knacken eines Astes verriet, dass sich jemand dem Lager näherte. Milos war auf alles vorbereitet und zückte sein Schwert. Was er sah, verwirrte noch mehr.
Eine Gestalt, mit einem schwarzen Mantel und einer schwarzen Kapuze, mit einer Aura aus Kälte stand Milos gegenüber. Bei sich trug sie einen Sack, der ziemlich gefüllt aussah.
„Was wollt Ihr?“ wollte Milos wissen.
Zugleich machte er sich kampfbereit.
„Amberius.“ durchdrang eine Stimme die Ohren und den Körper von Milos.
„Den werdet Ihr nicht bekommen- nur über meine Leiche!“ gab Milos zu verstehen.
„Nichts Leichteres als dies.“ entgegnete die Gestalt.
Sie hob ihre Hand und eine Art Energie sammelte sich zunehmend. Ein Zauberer? Ein Hexer?
„Halt!“ unterbrach plötzlich eine Stimme.
Die Gestalt hielt inne. Sie erblickte Amberius, der aus dem Zelt gekommen war.
„Nicht.“ befahl Milos. „Geh‘ wieder ins Zelt. Ich regele das hier.“
„Nein“, brachte Amberius ein, „es hat schon genug Blutvergießen gegeben.“
„Endlich“, begann die Gestalt, „lernen wir uns kennen. Mein Name ist im Übrigen Agamemnon. Ich bin hier, um Euch ein Angebot zu unterbreiten.“
Milos war noch immer nicht bereit, mit Agamemnon zu sprechen, da er einen Angriff, eine Hinterlist befürchtete und trotzdem beobachtete er zunächst die Situation.
„Was für ein Angebot könnt Ihr mir schon machen?“ wollte Amberius wissen, dabei konnte man den Sarkasmus in seinem Satz förmlich spüren. „Wenn man mir alles genommen hat.“
„Ich kann Euch Rubina zurückgeben“, versprach Agamemnon.
Amberius zuckte zusammen. Rubina zurückholen? Er realisierte, obwohl er wusste, dass sie tot war. Sofort fiel er Gedanken an sie. Er vermisste sie schrecklich, sein Herz schrie nach ihr. Und trotzdem: Er glaubte dem Fremden nicht!
„Das ist unmöglich.“ brachte Amberius hervor.
„Das dachte ich mir und deshalb“, dabei offenbarte er, was sich im Sack befand: Ein totes Wildschwein! „beweise ich es Euch.“
Agamemnon nahm etwas Abstand, sprach eine für die Anwesenden nicht zu verstehende Formel und eine Art Energie ging von seinem Finger auf das Tier über. Zunächst passierte nichts.
„Es geschieht nichts!“ warf Milos ein. „Sie wollen uns hinters Licht führen.“
In diesem Augenblick erwachte das Wildschwein, quiekte und lief an den beiden vorbei. Milos und Amberius waren unfassbar erstaunt.
„Ich habe verstanden. Was wollt Ihr als Gegenleistung?“ Amberius witterte eine Falle.
„Ihr habt Euren Part schon erfüllt, denn Ihr seid Eurer Bestimmung nachgegangen und hier her gekommen. Nun ist es an der Zeit. Ihr müsst mich nur darum bitten.“ teilte Agamemnon mit.
„Das ist eine Falle.“ fuhr Milos dazwischen.
„Das verstehst du nicht.“ Warf Amberius ihm vor. „Du hattest wohl nie eine Liebe verloren.“
„Doch, ich verstehe es sehr wohl. Auch ich hatte einst eine große Liebe und es gab Zeiten, an denen ich sie mir zurückgewünscht habe“, begann Milos. „Aber lass‘ dir eines sagen, wenn du es auch erst nicht verstehst: Der Tod gehört zum Leben und wer tot ist, sollte tot bleiben, dies kann niemand ändern, auch er nicht… das musste auch ich erkennen!“ strömte es aus Milos heraus.
Amberius verstand, was Milos ihm sagte, aber sein Verlangen in ihm, seine Geliebte wieder in seinen Armen halten zu können, war größer.
„Ich bitte dich, sie mir zurück zu bringen.“ forderte Amberius Agamemnon auf.
„Nein!“ brüllte Milos.
Agamemnon erhob seine Hand und schloss die Augen. Neben ihm erschien eine weitere Gestalt, die Rubina in ihren Armen hielt.
„Ihr stecktet hinter dem Chaos.“ bemerkte Milos.
Amberius aber überhörte dies, da er zu sehr an dem Gedanken gefesselt war, seine Geliebte wieder zu sehen, zu spüren und zu lieben.
Die Gestalt legte Rubina auf die Erde. Danach verwandelte sie sich in Laetizia. Milos reichte es. Er machte sich auf den Weg Richtung Laetizia, aber er konnte an einem bestimmten Punkt nicht weiter. Eine Art unsichtbares Kraftfeld hinderte ihn daran.
Agamemnon sprach unaussprechliche Worte und wie beim Wildschwein zuvor ging eine Energie auf Rubina über. Dann war es ruhig.
„Ich habe es vollbracht. Vielen Dank.“ sagte Agamemnon noch, bevor er wieder verschwand, indem er sich in Luft auflöste.
Laetizia ließ er zurück, die darüber sehr verblüfft schien. Milos bemerkte, dass das Kraftfeld verschwunden war. Schnellstens rannte er zu Laetizia, die ihrerseits sich in einen Bären verwandelte.
Das brachte ihr aber nichts, da zum einen Milos keinen Bären, wenn auch sehr großen seiner Art, fürchtete.
Zum anderen durchtrennte er trotzdem mit einem gekonnten Luftsprung und anschließendem gezielten Hieb, ihren Kopf vom Rest des Körpers. Ihr Körper verwandelte sich in seinen Normalzustand zurück. Sie war in wahrer Natur eine alte, hässliche alte Frau!
Amberius spürte wie das Leben in Rubina zurückkam. Sie fühlte sich kalt an, wie Stein.
„Amberius“, sagte sie mit schwacher Stimme, „das hättest du nicht machen dürfen!“
Amberius schaute irritiert. Dabei fiel ihm auf, dass Rubina sich veränderte. Ihre Haut wurde alt, zerfiel, färbte sich graugrün und ihre Augen waren rot! Amberius wich zurück. Was hatte er getan, konnte er sich so blenden lassen? Es erinnerte ihn an seinen Traum!
Noch bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte, brüllte Rubina, oder das, was von ihr geblieben war. Zudem bekam sie diesen irren und hungrigen Blick.
Ohne darüber nachzudenken griff sie ihren Liebsten an. Amberius konnte sich nicht wehren. In allerletzter Sekunde rammte