Obscura- Kompendium. Dennis Weis

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Obscura- Kompendium - Dennis Weis Obscura

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sage jetzt nicht- „ich habe es doch gesagt“, denn dafür haben wir keine Zeit, wir müssen hier weg.“ machte Milos klar.

      Amberius war zu verwirrt und spürte tiefe Trauer- Rubina war inzwischen verschwunden. Amberius und Milos machten sich auf den Weg. Sie wussten nicht, wohin sie sollten. Über ihnen bildeten sich schwarze Wolken, die unnatürlich wirkten. Sie ließen aber erahnen, dass etwas mit Matera geschah.

      Die Dunkelheit war eingekehrt und mit ihr der Tod.

      Erstes Kapitel

      Er hatte sie im Wald gesehen und sich versteckt, doch es nütze ihm nichts, denn sie haben ihn entdeckt. Sofortig floh er, in Richtung seines Hauses, um dort in Sicherheit zu sein. Er hatte von ihnen gehört, glaubte aber eine lange Zeit, es seien Späße oder Gerüchte, die sich die Betrunkenen erzählten. Doch nun waren sie da, direkt vor seiner Tür. Sie nahmen ihm Frau und Kind. Und dabei wollte sie nur in den Wald, um Beeren zu sammeln, damit seine Frau Marmelade kochen könnte.

      Angekommen an seinem Haus, schloss er hinter sich die Tür. Zudem verbarrikadierte er sie. Er nahm ein Beil und ein Schwert und blieb ganz still. Von draußen hörte er Schreie, von Menschen, die er kannte. Und er hörte dieses Geräusch, das ihn an Keuchen und Grunzen erinnerte. Es bereitete ihm Angst, denn diese Wesen waren unberechenbar und unbesiegbar. Die ersten erreichten die Tür und stießen dagegen, teils auch mit roher Gewalt. Die Tür würde anfangs standhalten, aber zunehmend brechen und dann würden sie reinströmen, um ihn tu töten, nein, um ihn zu fressen! Er musste seine Taktik ändern, wenn er überleben wollte. Er konnte sich hier nicht länger verstecken! Gordian beschloss zu fliehen. Er musste dafür durch den Keller.

      Es gab einen Hinterausgang, der ihn an den Untoten vorbeiführen würde. Gordian musste hoffen, dass sich dort keiner aufhielt- zur Sicherheit nahm er sein Beil und das Schwert mit, obwohl er kaum Kampferfahrungen hatte. Es interessiert niemanden, denn es ging um das blanke Überleben. Gordian lief rasch in den Keller und konnte hören wie die Vordertür zerbrach und die Untoten in sein Haus stürmten. Er war schnell durch den Keller und öffnete die Hintertür. Kein Untoter zu sehen. Eine kurze Erleichterung kam in ihm auf, er hatte hingegen keine Zeit, um dies zu genießen.

      Mit kurzen Blicken nach allen Seiten, rannte er Richtung Norden, um nach Steinigen zu gelangen. Vielleicht würde ihm eine Stadt Schutz bieten können? Es dauerte einige Momente bis Gordian bemerkte, dass ihm niemand gefolgt war. Steiningen war etwa eine Stunde entfernt. Er entschied, nicht mehr zu rennen, da es Kraft kostete, die er an einer anderen Stelle, wenn zum Beispiel Angriffe seitens der Untoten erfolgten, gebrauchen könnte. Nach etwa einer Stunde erreichte Gordian Stellingen. Die einst so wunderschöne Stadt war eine Geisterstadt und ein Feld aus Chaos geworden. Überall waren verlassene Häuser, Schänken und Stände. Zudem war da diese Stille, die Gordian unruhig werden ließ. Ebenso fiel ihm auf, dass hier nicht eine einzige Leiche lag- neben des Offensichtlichen, dass sich hier keine Mensch befand. Gordian hatte Hunger. Er legte sich fest und betrat vorsichtig und leise eine Schänke, denn die würde in jedem Fall Nahrung haben. Plötzlich hörte eine Tür, die knarrte und dann zuknallte.

      Gordian nahm sein Schwert in die Hand. Er versteckte sich hinter der Bar. Langsam lugte er über den Tresen. Er erhaschte eine Bewegung, konnte aber nicht sagen, wer oder was es war! Abermals schaute er behutsam hinter dem Tresen hervor. Nichts! Es klapperte, als er seinen Kopf wieder hinter dem Tresen versteckte. Was sollte er machen? Angst machte sich in ihm breit. Trotz allem fasste er seinen Mut zusammen und stand auf. Geräuschlos wie eine Katze schlich er zur Tür. Du musst dich zusammenreißen, sonst überlebst du nicht. Du kannst nicht immer weglaufen, dachte Gordian sich. Er hielt sein Schwert fest in der Hand, bereit, zuzustechen, wenn es sein müsste! Mit der anderen Hand wollte er die Tür öffnen. Er fasste die Klinke an, senkte sie vorsichtig und gab der Tür einen gehörigen Tritt, damit diese nach hinten aufging. Zeitgleich erhob er sein Schwert und wollte zustechen als er sah, dass sich dort ein Mädchen befand, welches ihre Hände schützend vor ihrem Gesicht hielt. Gordian war starr. Nach einem Moment steckte er sein Schwert wieder weg.

      „Ganz ruhig, ich tue dir nichts.“ flüsterte er.

      Das Mädchen aber zitterte und fing an zu weinen. Instinktiv wollte Gordian sie in den Arm nehmen, da sie ihn an seine Tochter erinnerte, die ungefähr in ihrem Alter gewesen sein müsste. Das Mädchen aber wehrte ab und schlug nach ihm. Gordian wich zurück. Er verstand. Er selbst war ebenso verwirrt über diese Zustände, über diese Dunkelheit, die sich auf Materia ausgebreitet hatte.

      „Ich verstehe. Du willst, dass ich dich in Ruhe lasse“, fing Gordian an, „aber zu zweit kann man besser überleben.“

      Das Mädchen weinte noch immer und hatte den Kopf abgesenkt. Gordian konnte sie nicht alleine lassen, denn dann war sie des Todes!

      „Ich habe eine Frau und eine Tochter in deinem Alter gehabt. Ich habe sie beide verloren. Bestimmt hast du deine Familie auch an diese Monster verloren.“ zeigte Gordian Verständnis.

      Das Mädchen schaute kurz auf. Dann senkte sie den Kopf wieder. Sie hörte jedoch auf zu weinen und schluchzte nur noch ein wenig. Gordian blieb still.

      „Ich habe meine Mama verloren.“ sagte sie auf einmal.

      Gordian nahm sie in den Arm. Er konnte sie absolut verstehen. Gordians Versuch, sie zu trösten, wurde je unterbrochen als die beiden auf einmal hörten wie die Tür der Schänke sich öffnete. Langsame Schritte begleitet von röchelnden Lauten betraten die Räumlichkeit. Gordian lugte etwas aus dem Nebenraum heraus, um zu ergründen, wer oder was dort die Schänke betreten hatte. Seine schlimmste Befürchtung wurde leider bestätigt, denn es handelte sich um einen Untoten. Gordian beobachtete, wie diesem noch weitere folgten. Es könnten drei oder vier gewesen sein. Genau wusste Gordian es nicht, denn er hatte sich wieder in das Versteck zurückgezogen.

      „Kommen sie?“ fragte das Mädchen flüsternd.

      Gordian nickte.

      „Aber ich werde mir etwas einfallen lassen und dich beschützen.“ versprach Gordian.

      Er hatte gelogen. Gordian hatte spontan keine Idee, wie er beide hätte retten können. Bisher wählte er stets die Flucht als Mittel. Trotzdem wollte er nicht aufgeben. Gordian stand leise auf. Im Hintergrund konnte man hören wie die Untoten immer näher kamen. Er schaute sich nach etwas um, womit er und das Mädchen sich hätten verteidigen können. Gordian sollte bei seiner Suche nicht enttäuscht werden. In einer Ecke fand er zwei Beile. Er selbst nahm eins und drückte dem Mädchen ebenso ein Beil in die Hand.

      „Zu deiner Verteidigung.“ erklärte er.

      Das Mädchen nahm die Waffe an sich. Als nächstes schloss Gordian vorsichtig und leise die Tür zu dem Nebenraum, denn er hörte wie die Untoten schon fast bei ihnen waren. Gordian zog sein Schwert.

      „Wenn sie hier rein wollen, dann öffnest du die Tür und ich hacke dem ersten den Kopf ab. Danach schließt du die Tür wieder.“ machte Gordian dem Mädchen klar.

      Das Mädchen schaute ängstlich. Trotzdem nickte sie. Im nächsten Moment kratzte etwas an der Tür. Gordian schaute zu ihr und signalisierte, dass sie die Tür öffnen sollte. Dies hier ist für meine tote Familie und für die tote Familie des Mädchens, dachte Gordian sich. Es motivierte ihn, was ihm zum Überleben verhelfen könnte. Das Mädchen öffnete die Tür und wie vermutet war ein Untoter dahinter. Er machte sich sofort auf, um in den Nebenraum zu gelangen. Gordian hackte mit dem Beil und dem Schwert auf den Untoten ein. Er war dabei zögerlich, da er so etwas nie zuvor gemacht

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