Tamora - Im Sumpf des Lasters. Thomas Riedel

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Tamora - Im Sumpf des Lasters - Thomas Riedel

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eine echte Ausnahmeerscheinung. Es ist schade, dass ich das Gespräch mit ihr unterbrechen musste. Es gibt nur selten Stunden, in denen man so offen und frei sprechen kann. Sie sah Violett an, bemerkte ihren Blick, der mehr als deutlich sagte: ›Pass auf, was du Cora erzählst!‹, ging zum Sessel und griff nach ihrer Handtasche.

      Als Cora das bemerkte, verengten sich ihre Augen. In diesem Augenblick wurde ihr bewusst, dass ein schneller Griff in die Tasche ausgereicht hätte, Tamoras richtigen Namen zu erfahren. Allerdings registrierte sie Violetts Blick, der ihr stumm zu verstehen gab: ›Wage es bloß nicht!‹

      »Wenn ich erfahre, dass du ihr Ärger machst, dann bekommst du es mit mir zu tun«, sagte Violett laut. »Darauf kannst du dich verlassen … und ich glaube nicht, dass du das willst!«

      »Ist ja schon gut! Ist ja schon gut«, wiegelte Cora wiederholend ab und lachte. »Ich habe ja gar nichts vor.«

      »Du solltest jetzt besser verschwinden oder ich stelle dir die Koffer vor die Tür, verstanden!?«, knurrte Violett sie an.

      »Ja, ja, ja ...«, maulte Cora und schlich sich aus dem Wohnzimmer.

      »Ich muss mich ernsthaft bei dir entschuldigen«, sagte Violett zu Tamora. »Cora ist ein echtes Biest. Sie muss nicht wissen, dass du unter deinem echten Namen schreibst. Die plaudert das überall herum und ehe du dich versiehst, steht ein Fremder vor der Tür, der ernsthaft glaubt, er kann bei dir das bekommen, worüber du schreibst.«

      »Schon vergeben und vergessen«, erwiderte Tamora lächelnd. »Vielleicht hast du sogar recht und ich hätte mir tatsächlich besser ein Pseudonym zulegen sollen, wie?«

      »Ich zumindest hätte es getan. Meine Kunden kennen mich schließlich auch nur als Chloe«, antwortete sie ernst. »Aber ich kann mir schon vorstellen, dass es etwas Besonderes ist, seinen Namen auf einem Buch zu lesen … Was hältst du davon, wenn wir unser Gespräch morgen fortführen?«

      Tamora überlegte kurz. »Morgen ist es bei mir schlecht … Aber Übermorgen ginge. Da kann ich es einrichten.«

      »Um die gleiche Zeit? Hier?«, fragte Violett, ergriff ihre Hand und streichelte sie sanft mit ihrem Daumen.

      »Ja, sehr gern«, bestätigte sie, während ihr ein wohliger, unerwarteter Schauer über den Rücken kroch.

      Violett brachte sie auch diesmal wieder bis zum Fahrstuhl.

      »War das damals wegen Cora, weshalb du mich so schnell vor die Tür gesetzt hast?« Tamora sah sie lauernd schräg von der Seite her an.

      Violett schüttelte den Kopf, sagte aber nichts weiter und winkte ihr noch zu, ehe sich die Tür der Fahrstuhlkabine schloss.

      ***

      Kapitel 6

      Ihr kleines Auto stand hinter den Büschen am Rande des Parkplatzes, der für dieses Appartement-Hochhaus bestimmt war. Die Anwohner verfügten über zugewiesene Parkbuchten in der zugehörigen Tiefgarage. Auf dem angrenzenden Spielplatz balgten Kinder.

      Als sie die Tür ihres Wagens öffnen wollte, wunderte sie sich darüber, dass diese gar nicht abgeschlossen war. Sie hatte zwar keine Wertsachen im Fahrzeug liegen, runzelte aber zweifelnd die Stirn. Verstehe ich nicht, ging es ihr durch den Kopf. Ich vergesse doch nie, abzuschließen. Da muss ich heute wohl sehr in Eile gewesen sein. Sie lächelte in sich hinein. Ich werde langsam alt und wunderlich. Sie stieg ein, ließ den Motor kommen und einen Augenblick laufen, ehe sie zurücksetzte und sich in den laufenden Verkehr einfädelte.

      Der war inzwischen, wie immer um diese Zeit, recht lebhaft geworden und sie kam die meiste Zeit nur im Schritttempo vorwärts. Plötzlich fiel ihr siedend heiß ein, dass sie noch eine Kleinigkeit im Supermarkt einkaufen musste.

      Sie stellte den Wagen vor einem ›Marks & Spencer Simply Food‹-Supermarkt ab, schnappte sich einen Einkaufswagen und ging hinein. Sie wunderte sich, dass sie hier wenige Minuten später auf ihren Freund traf und gleich darauf auf ihre alte Freundin Bethany. Sie plauderte ein wenig mit ihr, kaufte dabei aber zielstrebig ein, auch wenn sie sich wegen der Öffnungszeiten nicht zu beeilen brauchte. Glücklicherweise waren die Märkte in London an sieben Tagen rund um die Uhr geöffnet. Bethany hatte ihren Wagen nur ein wenig abseits von ihrem geparkt.

      Tamora hatte Bethany gemeinsam mit ihrem Freund bis zu ihrem Wagen begleitet und ihr geholfen die Einkäufe im Kofferraum unterzubringen. Als Bethany ihren Mini Cooper starten wollte, sprang er nicht an.

      »Kannst du mal schauen, was los ist?«, bat Tamora ihren Freund, der nicht lange nach der Ursache suchen musste.

      »Du hast das Licht angelassen, Beth«, schmunzelte er, »und deine Batterie muss schon einige Jahre auf dem Buckel haben.«

      »So ein Mist«, schimpfte Bethany. »Das kommt ja genau richtig! Ich muss heute Abend noch zu einer Elternversammlung. Jetzt komme ich nicht einmal nach Hause und selbst wenn, Michael ist beruflich noch unterwegs, da kann ich seinen Wagen auch nicht haben.«

      »Ach komm schon, Kopf hoch, Beth«, meinte Tamora und nahm sie tröstend in den Arm. »Dann nimmst du jetzt meinen Wagen.« Sie tippte ihrem Freund an die Schulter. »Ich habe doch eine Fahrgelegenheit, um nach Hause zu kommen.«

      »Stimmt«, bestätigte er. »Ich baue noch schnell die Batterie aus und hänge sie über Nacht an die Ladestation. Morgen schließe ich sie dir wieder an und alles ist in Ordnung.«

      Bethany war sichtlich erleichtert. »Aber brauchst du deinen Wagen morgen früh nicht selbst?«, fragte sie dann doch ganz besorgt.

      »Nein, ganz sicher nicht. Wir treffen uns um fünf an dieser Stelle wieder. Einverstanden?«

      »Klar. Ach, du bist wirklich ein Schatz, Tamora. Das werde ich dir nicht vergessen.«

      »Jetzt hör schon auf«, schmunzelte sie, »sollte doch wohl selbstverständlich sein, dass wir uns gegenseitig helfen. Du kommst mit dem Wagen zurecht oder soll ich dir irgendetwas erklären?«

      »Nein, das schaffe ich schon.«

      Tamora holte ihre Fahrzeugpapiere aus der Handtasche und drückte sie Bethany in die Hand. »Man kann ja nie wissen, ob man in eine Fahrzeugkontrolle gerät.«

      »Wie kann ich mich dafür bedanken?«

      »Indem du dich jetzt schnellstens vom Acker machst und losfährst, sonst schaffst du es garantiert nicht mehr pünktlich in die Schule«, lachte Tamora.

      Bethany stieg ein, winkte ihnen noch einmal zu ehe sie die Tür schloss und fuhr los.

      Wenige Minuten später brachte Tamoras Freund sie heim. Verwundert stellte sie fest, dass er sich gar nicht dafür interessierte, warum sie in diesem Stadtteil im Supermarkt gewesen war und nicht den Markt in der Nähe ihrer Wohnung gewählt hatte.

      ***

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